Blackbeard – Der wahre Fluch der Karibik

Dokumentation
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[Einleitung]
Wenn ich mich an meine Kindheit entsinne, so gesellt sich neben das beliebte Räuber & Gendarm-Spiel und Cowboy & Indianer natürlich auch der Freibeuter der Meere, bzw. der Pirat an sich. Wie so oft steckt viel Wahrheit hinter diesen Dingen, denn im 18. Jahrhundert erfuhr das Piratentum, entstanden aus der Freibeuterei, einen wahren Boom. Einer der bekanntesten Piraten überhaupt war der Engländer Edward Thatch, besser bekannt unter dem Namen Blackbeard. Diese polyband-DVD Erscheinung beschäftigt sich mit der Karriere des Piraten und dem Wandel von Mr. Thatch in der gefürchtete und erfolgreichen Piraten Blackbeard. Wir konnten uns diese Disc genauer ansehen und berichten. Seil los!

[Inhalt]
Seit dem Mega-Erfolg „Fluch der Karibik“ sind sie zwar wieder in aller Munde, doch kaum jemand weiß, wer die echten Räuber der Meere waren und wie sie lebten. Mit großem filmischem Aufwand und wissenschaftlicher Akkuratesse zeichnet Regisseur Richard Dale das Leben des Karibik-Piraten Blackbeard nach. In der Blütezeit des Piratentums treffen sich die großen Räuber der Meere in einer Taverne auf den Bahamas. Der Gefährlichste unter ihnen, Blackbeard (James Purefoy), macht dort 1717 eine schicksalhafte Begegnung mit dem Seemann Israel Hands (Mark Noble).

Gemeinsam beschließen die beiden Männer, von nun an größere Ziele anzustreben. Nach der Eroberung der französischen Sklaven-Galeone La Concorde kann nichts den Aufstieg von Blackbeard zum erfolgreichsten Piraten der Meere aufhalten: Ein Jahr später kommandiert der charismatische Kapitän bereits eine kleine Flottille von vier Schiffen. Als er schließlich sogar den Hafen von Charleston belagert, wird er von der britischen Navy gnadenlos gejagt…
(Quelle: polyband)

[Kommentar]
Aufs wesentliche reduziert stellt diese Dokumentation nichts anderes dar, als die verfilmte Geschichte eines Mannes, der beispielhaft für das Seeräubertum im 18. Jahrhundert galt. Sein Name war Edward Thatch und er wurde zu dem berüchtigten Piraten Blackbeard, der sich durch seine erfolgreichen Raubzüge und seine Art und Weise Kapitän zu sein auszeichnete. „Blackbeard“ zeigt uns in Form eines TV-Spielfilms, gemischt mit einer Vielzahl an Hintergrundinformationen, ein plastisches Charakterportrait und zeitgleich ein recht genaues Bild der Piratenzeit und den damaligen Lebensumständen, insbesondere von Seefahrern und Piraten. Wir lernen über den Piraten-Kodex, die Schiffe, Taktiken und Herausforderungen des Piratendaseins. Auch politische Belange stehen am Rande zur Erwähnung.

Mit etwas Dramaturgie, Theatralik und künstlerischer Freiheit erschufen Regisseure Richard Dale und Tilman Remme eine tolle TV-Produktion, welche sich sozusagen als „Dokutainment“ schimpft. Also einer Mischung aus Dokumentation und Entertainment. Es gibt vieles zu berichten in dieser Sendung, so dass man sich für den Einsatz eines Sprechers entschied. Dieser nimmt die Rolle des Piraten Israel Hands ein, Blackbeards späteren Vertrauten und loyalen Seemann. Man wählte tatsächlich gelungene Darsteller aus und besetzte die Rollen akkurat, fertigte gute Kostüme und Masken und sorgte für zahlreiche Aufnahmen auf dem Meere.

Bilder tosender Kanonenfeuer gehören genau so zur Bildpräsenz, wie auch der Kampf mit Säbeln an Deck. Doch nicht nur wildes Kanonengeballer entscheidet über Sieg und Niederlage auf den Meeren, sondern auch die hohe Kunst der Seefahrerei. Denn wer besser segelt, ist einfach flexibler und schneller unterwegs, was ein ungemeiner Vorteil in einer Jäger-Beute-Situation auf den Weltmeeren darstellt. „Blackbeard“ beleuchtet diese Faktoren ausreichend und schafft dabei Atmosphäre und Spannung. Ungleich zu eher trockenen und sachlichen Dokumentationen gibt „Blackbeard“ nicht vor ein Kinofilm zu sein, geht als gute TV-Produktion jedoch allemal durch.

[Technik]
Anamorph und mit einer guten Schärfe erstrahlt das Breitbildgeschehen in einem Format von 1.78:1 auf dem Wiedergabegerät und bezwingt auch seine Zweifler. Abgefilmt in HD-Qualität, was Rückschlüsse auf das eingesetzte Equipment zulässt, bietet sich eine rundum gelungene Bild-Basis. Ein sonniger Kontrast und ein gesund ausgeleuchtetes Set offenbaren durchgehend ausreichend Bilddetails und erfreuen den Betrachter mit einem angenehmen Grad an Bilddetails. Nur selten gibt es wirklich düstere Momente vor die Augen, überwiegend herrscht eine helle Ausleuchtung. Fehler gibt es praktisch nicht, weder die Kompression noch die Sauberkeit des Masters geben Anlass zur Kritik.

„Blackbeard“ kommt nicht nur optisch gelungen daher, sondern bietet auch akustisch etwas Ordentliches. So arbeitete man einen mehrkanaligen Tontransfer im Format Dolby Digital 5.1 aus, wahlweise in den Sprachen Deutsch und Englisch anzuhören. Die tonalen Leistungen können es nicht mit denen einer Hollywood-Produktion aufnehmen, verstehen es jedoch zu überzeugen und reichen angesichts der Ausprägung der Sendung zu einer Mixtur aus Spielfilm und Dokumentation komplett aus. Es gibt ausreichend weiten Klang im Programm, die Sprachausgabe erklingt klar und sauber und die Musik schürt Stimmung, basta.

[Fazit]
Mit Spannung erwartete ich die DVD „Blackbeard – Der wahre Fluch der Karibik“, welcher übrigens den Originaltitel „Blackbeard: Terror At Sea“ trägt. Doch wahrscheinlich lässt sich etwas im Namen mit „Fluch der Karibik“ derzeit einfach besser vermarkten. Wie dem auch sei, die Notwendigkeit auf der Welle des Hollywood-Marketings mitzuschwimmen benötigt diese Dokutainment-Produktion nicht. Sie hat Klasse und weist auf einer Laufzeit von rund 98 Minuten guten Unterhaltungs- und Wissenswert auf. Neben dem ab einem Alter von 12 Jahren geeigneten Hauptfilm gibt es noch eine sachbezogene Dokumentation mit dem Titel „Piraten der Karibik – die Legende von Blackbeard“, welche auf einer Laufzeit von weiteren 50 Minuten viele zusätzliche Hintergrundinfos preisgibt. Erscheinungstermin war der 27. April, der Preis liegt bei rund 18,- Euro. Hisst die Flagge der Schaluppe!

Andre Schnack, 14.05.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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