Bobby G. – Hexenkessel New York

Drama
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[Einleitung]
John-Luke Montias mimte bei der Low-Budget Produktion „Bobby G. – Hexenkessel New York“ (Originaltitel: Bobby G. Cant’t Swim) von 1999 nicht nur die Hauptrolle, sondern nah auch auf dem Regisseur-Stuhl Platz und fertigte das Drehbuch zum Werk an. Das Drama über einen kleinen Dealer in den Straßen des heutigen New York wurde ferner mit folgenden Darstellern besetzt: Susan Mitchell, Vincent Vega, Norman Milton, Gilbert Brown, Paul Maged und weiteren. Die DVD erscheint aus dem Programm von Sunfilm Entertainment, wir warfen einen testenden Blick auf den Silberling.

[Inhalt]
Bobby Grace (John-Luke Montias) will einmal in seinem Leben das ganz große Ding durchziehen. Ein Kilogramm Koks für die Nasen von irgendwelchen Yuppie-Typen soll ihm den Weg aus den Hinterhöfen von New York bahnen. Aber das Leben tut Kleinganoven und Fixern wie Bobby G. keinen Gefallen. Er wird die Ware zwar los, sieht aber nicht einen Dollar dafür! Und hat jetzt Schulden bis zur Hölle bei Großdealer Astro (Steve Heinze), mit dem beileibe nicht zu spaßen ist. Bobby sieht nur eine Chance: Er braucht einen gut bezahlten Job um Astro zu besänftigen, bevor der ihm die Knochen brechen lässt. So heuert Bobby als Auftragskiller bei der Mafia an – zu dumm, dass er noch nie eine Kanone in der Hand hatte…

[Kommentar]
John-Luke Montias erste Regie- und Drehbucharbeit war auch gleichzeitig das erste Mal, das der junge Filmemacher als Darsteller vor der Kamera stand. Und er leistete in allen drei Disziplinen einen guten Start. „Bobby G.“ erzählt die traurige Geschichte eines heruntergekommenen Dealer in den Gassen der Metropole New York, über das Leben und die Tücken, die dieses in sich birgt. Inhaltlich lässt sich der Film mit dem 1996 erschienenen „Pusher“ von Regisseur Nicolas Winding Refn vergleichen, auch hier geht es um einen verpatzten Drogendeal und die verheerenden Folgen, den Stress und die Gefahr, die der Protagonist ausgesetzt ist. Montias leistet dabei auch vor der Kamera eine überzeugende Darstellung und blüht neben den anderen Schauspielern wahrlich auf. Die Story wurde realitätsnah umgesetzt und verfügt über einen wirkungsvollen Kern, der einen authentischen Eindruck hinterlässt. „Bobby G.“ zieht nicht gerade die Aufmerksamkeit durch große Schauspielernamen und Special Effekte o.ä. auf sich, spielt aber in der Kategorie der besseren Filme mit, was er größtenteils seiner Atmosphäre zu verdanken hat!

[Technik]
Technisch betrachtet nichts besonderes und schon gar kein großer Wurf, sondern eher das, was wir bei Erscheinungen von Sunfilm Entertainment erwarten und gewohnt sind. Der Transfer kommt im 4:3-Vollbild Format (1.33:1) daher und spricht eine durchschnittlich hochwertige Sprache. Die Kantenschärfe wirkt leider zu gering, was dem Geschehen eine gewisse Weichzeichnung verleiht, darunter leidet auch etwas der Detailreichtum. Davon ab tritt ein stetiges Rauschen auf, in einigen Aufnahmen mehr, in anderen weniger. Zur Farbgebung kann gesagt werden, dass diese den Flair der Geschichte und die Authentizität unterstreicht, ob es gewollt ist oder nicht. Von der Kompression gibt es nichts negativ auffallendes zu vermelden.

Beim Tontest stehen sich eine deutschsprachige DTS 5.1-, eine Dolby Digital 5.1- und eine 2.0-Tonspur und eine englischsprachige Dolby Digital 2.0-Spur gegenüber. Auch hier treffen wir ein bekanntes Bild vor: ob DTS oder nicht, richtigen Mehrkanalton gibt es hier nicht. Zwar werden hier sämtliche Lautsprecher mit ins Geschehen einbezogen und die hinteren Kanäle spielen einige Hintergrundgeräusche aus, jedoch kann die akustische Darbietung lange nicht mit aktuellen DVDs mithalten. Dazu fehlt etwas einfach an Klarheit, Stärke und Dynamik im Sound. Die Dialoge sind klar verständlich und die Musik wartet teilweise mit einem guten Bass auf.

[Fazit]
„Bobby G. – Hexenkessel New York“ zeigt einen erschreckenden Einblick in das Leben auf den Straßen von New York, abseits von dem, was man als Tourist oder TV-Zuschauer sonst mitbekommt. Sunfilm Entertainment vermochte der DVD eine durchschnittliche Technik zu verpassen und legte den rund 89minutenlangen Streifen auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ab. Über das schicke Menü erhält der Benutzer Zugriff auf folgende spärliche Extras: 4 Trailer weiterer Sunfilm-Veröffentlichungen, der Original-Trailer zum Hauptfilm und optionale Untertitel in deutscher Sprache. Die DVD wurde ab 12 Jahren freigegeben. Erschienen am 20. Februar ist die Scheibe im Handel zu einem Straßenpreis von ca. 25,- Euro erhältlich. Wer Filme wie „Mean Streets“ (Hexenkessel) oder „Taxi Driver“ schätzt, der wird auch bei diesem Film seinen Spaß haben und ansprechende Unterhaltung erleben. Kritik: „Bobby G.“ wurde 1999 in den Kategorien „Best New Director“ und „New Directions Award“ beim Los Angeles Internation Film Festival ausgezeichnet – zurecht.

Andre Schnack, 03.04.2002

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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