Das Mercury Puzzle

Action/Drama/Thriller
Action/Drama/Thriller

[Einleitung]
Bruce Willis hat in letzter Zeit schon so einige Filme gedreht, in denen er nicht immer den blutenden, verschwitzten Super-Helden spielt, auch der Thriller „Das Mercury Puzzle“ gehört zu diesen Werken seiner Karriere. Der Film von Harold Becker lief 1998 in den Kinos und kommt nun als Code2-DVD aus dem Hause Columbia Tristar auf den deutschen DVD-Markt. Neben Willis wurden weitere Rollen mit Alec Baldwin, Chi McBride und Kim Dickens besetzt.

[Inhalt]
Nationale Sicherheit ist wichtig – keine Frage! Würde ein Code, der sämtlichen Funkverkehr zwischen bedeutenden Agenten im Ausland und der Heimat geknackt, so stehen viele Leben auf dem Spiel. Köpfe würden rollen und einigen Leuten werden die blumigen Karriereaussichten vermiest. Ein Multimillionen-Dollar Sicherheitscode, namens Mercury, soll nicht zu knacken sein. Projektleiter Nick Kudrow (Alec Baldwin) hofft so. Zur Sicherheit werden sogar mit dem Code chiffrierte Seiten in Rätselhefte gedruckt, sozusagen als Feldversuch – doch niemand der Beteiligten erwartet eine Meldung von Außen. Eines Tages jedoch klingelt das Telefon, dass nur durch die Nummer angewählt werden kann, die innerhalb des Rätselheftes im Mercury-codierten Rätsel zu finden ist! Es meldet sich ein kleiner Junge namens Simon Lynch (Miko Hughes) – und so bringt er sich und seine Eltern in höchste Gefahr. In einer Krisensitzung beschließt Kudrow und sein Team folgendes: der Fehlschlag des Projekts, nämlich die Entschlüsselung des Codes, soll vertuscht und das Sicherheitsrisiko „Simon“ eliminiert werden! Fortan hat der autistische Junge Simon große Probleme, die er ohne Hilfe kaum bewältigen könnte. Doch da ist ja noch der degradierte FBI-Agent Art Jeffries (Bruce Willis), der mehr oder weniger zufällig in den Fall verstrickt wird. Er nimmt sich dem kleinen Jungen an und versucht den korrupten Kollegen Paroli zu bieten!

[Kommentar]
Man kann schon sagen, dass „Das Mercury Puzzle“ ein unterhaltsamer Thrilller ist, doch zeichnet ihn nichts so richtig aus, es ist einfach nichts besonderes an der Machart und der Handlung des Films, alles war schon einmal da. Aktuelle Konkurrenten in diesem Genre, wie z.B. „Enemy Of The State“, bieten etwas mehr. Der Film bietet zwar eine gelungene Kombination aus etwas Drama, mäßiger Action und einem ansehnlichen Plot, doch bohrt er sich dadurch nicht gleich in die Herzen der Kinobesucher. Leider will der Film nicht recht gefallen und wirkt teilweise zu einfach, es entsteht der Eindruck eines 08/15-Thrillers. Alec Baldwin als Bösewicht geht in Ordnung, er leistet gute Arbeit, allerdings kommt er nur sehr wenige Minuten vor die Kamera. Bruce Willis als Charakterdarsteller hingegen gefiel mir nicht so gut, vielleicht ist man zu sehr von seinen sonstigen, weniger anspruchsvollen Rollen geprägt. Der junge Miko Hughes als autistischer Simon hingegen bringt’s wirklich – er leistet die beste schauspielerische Darbietung in diesem Streifen. Die Arbeit von Regisseur Harold Becker gefällt, seine Art zu Inszenieren ist auch nicht das Manko hier. Vielmehr stellt die einfache, vorhersehbare und nicht allzu unterhaltende Geschichte des Films den größten Schwachpunkt dar. Da sind gleich mehrere Angriffsflächen zur negativen Kritik, doch möchte ich darauf nicht genauer eingehen. Wer Thriller mag, der wird auch „Das Mercury Puzzle“ mögen, Action-Fans und Bruce Willis-Vergötterer kommen allerdings nicht so recht auf ihre Kosten.

[Technik]
Technisch bietet die Disc kaum Anlaß zu Kritik. Das anamorph abgelegte Bild im Originalratio von 2.35:1 überzeugt von der ersten Minute an. Wie man es eben von Universal Home Video gewohnt ist, liefert auch diese Disc exzellente Aufnahmen, mit einem gekonnt abgemischten Kontrast und in einer bestechenden Schärfe. Der hohe Grad an Details und die klaren, natürlich wirkenden Szenen zeichnen das Bild überwiegend aus. Spuren digitaler Manipulation, Aliasing-Effekte und sonstige künstlichen Veränderungen des Bildes fallen nicht auf. Die dunklen Farbtöne binnen Aufnahmen in Schatten wirken stets sehr natürlich, Details verschwinden kaum. Fehler wie Drop-Outs oder MPEG-Artefakte bleiben zum Glück aus. Der Ton der Disc ist zwar nicht gerade oberste Liga, gefällt aber sehr, besonders durch seine gute Abmischung erntet er Lob.

Die Tonspur, im Format Dolby Digital 5.1 auf der Disc abgelegt, besticht durch zahlreiche, sehr dynamische Momente, sorgt dann aber wieder mit schönen, ruhigen Passagen für Atmosphäre – sehr abwechslungsreich. Die Qualität befindet sich auf oberen Niveau, die Direktionaleffekte, die musikalischen Stellen und die deutliche, stets verständliche Sprachausgabe aus dem Center-Speaker überzeugen ebenfalls. Höhen und Tiefen wurden gekonnt abgemischt, Fehler, Rauschen oder andere akustische Störungen treten nicht auf. Neben der deutschen 5.1-Tonspur gesellen sich noch eine in englisch, französisch, italienisch und spanisch. In den Sprachen Polnisch und Tschechisch gibt es Stereo-Ton. Untertitel sind in folgenden Sprachen enthalten: Englisch, Deutsch, Französisch, Holländisch, Portugiesisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch, Dänisch.

[Fazit]
Columbia und Universal haben da eine nette DVD auf den Markt gebracht. Der 107 minutenlange Thriller befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc in technisch hochwertiger Qualität und kommt als Collector’s Edition. Der Film an und für sich gefällt nicht unbedingt, die technische Präsentation allerdings wird jeden überzeugen. Zudem gibt es auf der Scheibe noch einiges an Bonusmaterial zu erkunden, da wären: ein Making Of, entfallene Szenen, ein Audi-Kommentar, der Kino-Trailer, Produktionsinformationen (Fotos und Notizen) und Filmografien der Besetzung und des Regisseurs. Wäre der Film einen Funken besser gewesen, so hätte die Disc zweifelsohne einen Goldenen Haken abgestaubt, doch so leider nicht. Wer einen sanften Bruce Willis in einem gewöhnlichen Thriller erleben möchte, der sollte zuschlagen, alle anderen sollte aber sich aber vorab die Disc genauer ansehen.

Andre Schnack, 21.01.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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