Der Hobbit: Eine unerwartete Reise

Adventure/Fantasy
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[Einleitung]
Wer die Bücher gelesen hat, der wird sich mit Sicherheit auch für die Verfilmungen interessieren. Vor allem doch, da die „Der Herr der Ringe“ Trilogie ausgesprochen erfolgreiche Filme hervorbrachte und zu dem besten gehört, was das weltweite Publikum im Bereich Fantasy überhaupt vor die Augen bekommen kann. Will sagen, der Druck ist hoch, dem sich Visionär und Filmemacher Peter Jackson hier aussetzt. Denn mit dem Film „Der Hobbit“ beginnt Jackson seine nächste Reise. Eine Reise, die chronologisch betrachtet vor Herr der Ringe spielt. Wir nahmen uns des Hobbits an und schauten, was die Mannen um Mr. Jackson dort schufen und wie die Blu-ray Disc von Warner Home Video sich schlägt.

[Inhalt]
Der Hobbit: Eine unerwartete Reise ist der erste Teil der Filmtrilogie nach Der Hobbit von J.R.R. Tolkien und zeigt Bilbo Beutlin, sowie Zauberer Gandalf und die 13 Zwerge auf ihrer epischen Mission, das verlorene Zwergenreich Erebor vom fürchterlichen Drachen Smaug zurückzuerobern. Auf ihrer Mission durchqueren sie die Wildnis; eine von Orks, tödlichen Wargen und dem unheimlichen Nekromanten bevölkerte, höchst gefährliche Landschaft. Dabei entdeckt der bescheidene Bilbo Beutlin nicht nur, welch ungeahnter Scharfsinn und Mut in ihm stecken, sondern er kommt auch in den Besitz eines „Schatzes“: Dieser Ring ist so untrennbar mit dem Schicksal von Mittelerde verbunden, wie Bilbo es sich nicht einmal vorstellen kann.
(Quelle: Warner Home Video)

[Kommentar]
Jeder hat gewissermaßen sein „Star Wars“. Was ich damit sagen und umschreiben will, ist das Gefühl in einer bestimmten Phase des eigenen Lebens einen bestimmten Film gesehen zu haben. Und diese Kombination aus persönlichen Umständen und dem Spirit der Erzählung, bzw. des Films hinterlässt dann einen bleibenden Eindruck. So war das bei mir mit „Die Goonies“ von Steven Spielberg. Für viele wird es „Der Herr der Ringe“ sein. Doch kann auch „Der Hobbit“ vielleicht diesen Anforderungen gerecht werden? Aus verschiedenen Gründen denke ich, kann es dieser Film nicht. Und wahrscheinlich liegt es nicht daran, dass der Hobbit zeitversetzt erscheint.

Nehmen wir es genauer und betrachten das, was wir hier vorgesetzt bekommen. Es ist sozusagen der Teil vor der gesamten Geschichte des Herren der Ringe. Und es liegt natürlich in der Natur des Menschen nur dann hinzugucken, wenn es auch wirklich etwas zu sehen gibt. Und „Der Hobbit“ bietet aus erster Erwartung heraus also keine brachialen, epischen Kämpfe und versetzt uns inmitten einer Schlacht zwischen Gut und Böse. Nein, vielmehr geht es – analog zum Buch – um das Vorspiel und insbesondere um die Vorgeschichte des Rings und seine Träger.

Exzellente Technik
Exzellente Technik

[Technik]
Wenn wir heute einen aktuellen Film fürs Heimkino aufbereitet bekommen, so meist mit 3D-Fassung dabei. Ich sah mir hingegen die klassische Version von „Der Hobbit“ in 2.40:1 an. Da es ich bei der High Definition-Fassung um eine Blu-ray Disc mit vollen 1080p-Aufnahmen handelt, war ich auf ähnliche Qualitäten eingestellt, wie ich sie auch von „Der Herr der Ringe“ gewohnt war. Ha, aber Pustekuchen, die Erwartungen wurden sogar übertroffen. Selten sah ich ein solch grandioses und vor allem scharfes Bild auf der Höhe der Zeit – dies ist Referenzmaterial. Praktisch glasklare Konturenzeichnung, sehr viele Details, keine negativen Veränderungen des Bilds bei raschen Bewegungen oder Schnitten. Es stimmt alles, denn Farbgebung und Kontrast sind super.

Wer gut sieht, der möchte auch gut hören. „Der Hobbit“ DTS-HD Master Audio gibt es in Deutsch 7.1, Englisch 7.1 sowie Dolby Digital in Spanisch 5.1. Zusätzlich gibt es ein Dutzend Untertitelspuren, die optional der Akustik hinzugeschaltet werden können. Ganz viel schreiben möchte ich nicht, außer, dass wir es auch hier mit einem Griff ins Regal ganz oben zu tun bekommen. Reichhaltiger, räumlich weiter Ton erfüllt das Heimkino. Egal, ob es dabei die gelungene Musik, die Dialoge oder aber Unmengen an Hintergrundbelebungen sind, die Qualität darf gelobt werden. Ähnlich ging es auch bei „Herr der Ringe“ zu und ich bin froh, dass es auch hier ein vergleichbares Niveau ist.

[Fazit]
Wenngleich die Filme inhaltlich betrachtet natürlich einen starken Zusammenhang aufweisen, so könnten sie in einigen Belangen kaum unterschiedlicher sein. Thematisch behandelt auch „Der Hobbit“ einen Teil der Geschichte von Mittelerde, dem zentralen Ort des Geschehens, erschaffen von J.R.R. Tolkien. Auch wissen wir, das mit diesem Titel „Eine unerwartete Reise“ nicht fallabschliessend gearbeitet wurde, sondern noch weitere Filme folgen werden. All das steht heute unter einem anderen Licht als es dazumal bei „Herr der Ringe“ der Fall war. Den darf man sich zurecht fragen, wie aus einem recht schmalen Buch ein epischer Dreiteiler-Film entsteht, wenn der dreiteilige Herr der Ringe ebenfalls „nur“ in drei Filme gewandelt wurde.

Auf rund zweieinhalb Stunden erklärt sich Bilbo Beutlin und seine Reise. Technisch ganz großartig, inhaltlich jedoch nicht immer konform zu den Erwartungen des Publikums. Ich fand’s einfach großartig. Tolle Bilder, tolle Bezüge zu den Filmen der „Herr der Ringe“ und wunderbar detailliert erzählt. Hier liegt für manch einen anderen auch das Manko. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 169 Minuten. Abgelegt ist der Augenschmaus auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc, Disc Typus BD50. Eine weitere Disc beinhaltet folgendes Bonusmaterial, zu dem nur abschliessend gesagt werden kann, dass es eine gute Struktur und sehr gute Aufbereitung bietet:

  • Blog 01: Produktionsstart
  • Blog 02: Location
  • Blog 03: Dreh des Block One
  • Blog 04: 3D-Aufnahmen
  • Blog 05: Die Locations Teil 1
  • Blog 06: Die Locations Teil 2
  • Blog 07: Tour durch die Stone St. Studios
  • Blog 08: Abschluss der Dreharbeiten
  • Blog 09: Postproduktions-Übersicht
  • Blog 10: Weltpremiere in Wellington
  • Trailer zu Film und Spiel
  • Feature über Neuseeland: Heimat von Mittelerde

Man merkt es bereits während der Aufzählung. Konzeptionell ist hier ein anderer Ansatz gewählt worden, als oftmals üblich. Einer mehr oder weniger losen Aneinanderreihung verschiedener Features steht hier sauber aufbereitetes und durchgeführtes, strukturiertes Material entgegen. Toll. Erscheinungstermin war der 19. April zu einem Preis von rund 13,- Euro. FSK, ab 12 Jahren.

Andre Schnack, 02.05.2013

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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