Der letzte Trapper

Dokumentation/Adventure
Dokumentation/Adventure

[Einleitung]
Ein Film über einen Trapper? Zweifelsohne, so lässt es der Titel „Der letzte Trapper“ (Originaltitel: Le dernier Trappeur) erahnen. Eine DVD aus dem Angebot der Firma e-m-s new media AG von Regisseur Nicolas Vanier aus dem Jahr 2004, die sich inhaltlich mit dem Leben im Einklang mit der Natur beschäftigt. In den Hauptrollen sind zu sehen: Norman Winther, May Loo, Alex van Bibber, Ken Bolton, Denny Denison und Robert Lafleur. Im Regiestuhl nahm Nicolas Vanier Platz, welcher auch das Drehbuch zum Titel schrieb. Wir konnten uns ein genaues Bild über die inhaltlichen und technischen Aspekte dieser DVD machen und berichten.

[Inhalt]
„Der letzte Trapper“ ist der erste in den nördlichen Rocky Mountains gedrehte Film und erzählt, wie Norman Winther zusammen mit der Nahanni-Indianerin Nebraska im umfassenden, mitunter auch schwierigen Einklang mit Natur, Wetter und Jahreszeit lebt. Der letzte Trapper folgt in großartigen Bildern und Szenen dem Jahreslauf der Wildnis: Im Sommer durchmisst der Trapper sein Revier entlang der Flüsse und Seen; im Herbst bringt er die Vorräte ein und reitet die Pelztierfallen ab, deren Bälge er gegen die wenigen unabdingbaren Zivilisationsgüter eintauscht; im Winter werden die Schlittenhunde zu ständigen Begleitern und manchmal auch zu Lebensrettern, während die selbstgebaute Blockhütte Schutz gegen die immer hungrigeren Wölfe bietet; im Frühjahr aber erwacht die Natur, noch bevor das Eis geschmolzen und der letzte Schnee getaut ist, auf wunderbare Weise zu neuem Leben.
(Quelle: e-m-s new media)

[Kommentar]
„Der letzte Trapper“ ist kein gewöhnlicher Film, sondern eine Mixtur aus Dokumentation und Realfilm. Und der Hauptdarsteller übernimmt seine Rolle nicht nur im Film, sondern auch im wahren Leben. Die Rede ist von Norman Winther, der so lebt, wie ein Mensch aus der Stadt es sich kaum vorstellen kann. Die Bezeichnung „letzter Trapper“ passt dort einfach nur allzu gut. Und nun fragt man sich, teilweise zu Recht, was einem dieser Film sagen möchte. Was ist die Message, gibt es einen tieferen Sinn? für mich blieb diese Frage weit gehend unbeantwortet, was in keiner Weise die Qualität des Films widerspiegelt. Denn bei „Der letzte Trapper“ steht einen großen Teil ganz einfach die Darstellung der freien, weiten Natur im Vordergrund. Es geht darum, ein wenig das Lebensgefühl der porträtierten Figur dem Betrachter näher zubringen.

Und dazu bediente man sich fantastischer Bilder, wunderbaren Landschaftsaufnahmen der Rocky Mountains in unterschiedlichen Jahreszeiten und einem sehr passenden, emotionalen und schönen Soundtrack, der die gezeigten Bilder begleitet. Der Film gibt einen Abriss eines Lebens in der Wildnis mit all den Herausforderungen und alltäglichen Gefahren. Denn unter diesen Umständen wird für ihn Großstädter eine einzige warme Mahlzeit zu einem großen Abenteuer. Es werden Skills benötigt, über die heutzutage praktisch kaum noch jemand aus der zivilisierten Welt verfügt. Eine weitere Facette dieses Films ist die Tatsache, dass Regisseur Nicolas Vanier – der als Abenteurer und Kenner Alaskas gilt – von einem wahren Menschen aus Fleisch und Blut erzählt, den er tatsächlich kennen lernen durfte.

Und an dieser Stelle, was eigentlich nicht unsere Art ist, möchten wir einen Auszug aus dem Pressetext zur DVD präsentieren: „Unter extremsten Bedingungen sorgte ein Kamerateam, das zum Teil schon für den Dokumentarfilm „Nomaden der Lüfte“ arbeitete, für grandiose Aufnahmen: jagende Grizzlys, rasante Schlittentouren mit den Huskies, glutrote Sonnenuntergänge, das faszinierende Spiel der Polarlichter und immer wieder beeindruckende Bilder einer Landschaft, die den Menschen zu einem ganz kleinen Puzzlestück der weiten Rocky Mountains werden lässt.“ – wunderbar.

[Technik]
Unter nicht immer leichten Umständen abgedreht erweist sich der Bildtransfer dieser DVD als mehr als brauchbar. Das Seitenverhältnis beläuft sich auf ein Ratio von 2.35:1 und wurde anamorph auf dem Datenträger untergebracht. Kontrast und Farbsättigung befinden sich auf einem durchschnittlichen Niveau, als Folge der nicht immer technisch einfach abzubildenden Aufnahmen. Durch die weiten Blickfänge mit viel Schnee und hellen Flächen ergeben sich eben bestimmte Schwierigkeiten für den Transfer. Stellenweise leiden somit die Kantenschärfe und der Detailreichtum spürbar. Auch hat es die Farbgebung nicht immer leicht, wogegen ein rundum natürlich wirkendes und authentisches Geschehen entsteht, bei dem auch die Plastizität befriedigt. Die wunderbaren Landschaftsaufnahmen kommen ruhig und sauber daher, nur selten kann ein leichtes Rauschen auffallen.

Kommen wir zum Ton der DVD. Abgemischt im Dolby Digital 5.1-Format kann der Sound nicht gerade durch abwechslungsreiche Wiedergabe punkten. Neben dieser Tonspur gibt es eine weitere mit deutscher Sprache, jedoch im DTS-Soundformat. Lediglich, wenn es um die verschiedenen Nuancen des seichten Windes geht oder aber die eher zurückhaltende Natur, dann kann man von hörbarer Qualität sprechen. Bei „Der letzte Trapper“ herrscht weitgehend Ruhe im Karton. Es handelt sich um einen sehr ruhigen Film der überwiegend durch starke Bilder lebt. In genau dieser Stelle würden etwaige Fehler gut auffallen, dies ist jedoch glücklicherweise nicht der Fall. Und so bekommen wir viel Ruhe und ab und an, neben einer guten musikalischen und Untermalung, auch zu einige Effekte zu Gehör, die sich alle in angenehmer Güte auf der Disc befinden. Untertitel sind in deutscher Sprache vorhanden.

[Fazit]
Und Norman Winther erscheint uns glücklich – welch ein Leben in freier Natur, mit all seinen Schönheiten und natürlichen Herausforderungen. Auf einer Laufzeit von rund 97 Minuten erzählt der Regisseur eine spannende, einfache und dennoch ist sinnige Geschichte übers Leben. Abgelegt befindet sich der Film auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die Ko-Produktion der Länder Frankreich, Kanada und der Schweiz befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und fasst neben dem Hauptfilm als Extras in dieser 1-Disc-Fassung lediglich einen Trailer zum Titel, mehr nicht. Es gibt jedoch noch eine 2-DVD Special Edition von „Der letzte Trapper“ im Handel, die über weitaus mehr Bonusmaterialien verfügt. Wie dem auch sei, inhaltlich haben wir es mit einem sehr schönen und sehenswerten Film zu tun, der im übrigen ohne Altersbeschränkung daherkommt. Da auch das technische Gewand gelang, können wir unsere Empfehlungen zur DVD aussprechen.

Andre Schnack, 08.11.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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