Die Samurai der Moderne – Die dunkle Seite

Action/Drama/Crime
Action/Drama/Crime

[Einleitung]
Unter dem Titel „Die Samurai der Moderne“ (Originaltitel: Yamakasi – Les samouraïs des temps modernes) lief 2001 von Regisseuren Ariel Zeitoun und Julien Seri in den Kinos. Die Geschichte entstand nach einer Vorlage von Luc Besson, Philippe Lyon und Julien Seri. In den Hauptrollen sind folgende Darsteller zu sehen: Châu Belle Dinh, Williams Belle, Malik Diouf, Yann Hnautra, Guylain N’Guba-Boyeke, Charles Perrière, Laurent Piemontesi, Maher Kamoun und Bruno Flender. Diese DVD-Fassung des Films erscheint von universumfilm und der Pressetext über den Inhalt liest sich wie folgt. Wir schauten genauer hin und bildeten uns ein Urteil über die Qualitäten des Silberlings.

[Inhalt]
Halsbrecherische Sprünge von Dächern und das Erklimmen von schwindelerregenden Fassaden sind ihr Markenzeichen. Die Gruppe der furchtlosen Athleten zieht es nach Bangkok. Dort geraten sie an eine thailändische Gang, die ihr eigenes Erbe verraten hat und der japanischen Yakuza die Treue schwört. Ihr Ziel: die lokale Triade zerstören und die Kontrolle über die Stadt gewinnen. Die Yamakasi werden bald unabsichtlich in den eskalierenden Revierkampf verwickelt. Inmitten dieses Tumultes sieht jeder seiner eigenen Vergangenheit und Furcht ins Gesicht. Mit atemberaubendem Körpereinsatz stellen sie sich der dunklen Seite im ultimativen Kampf.
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Man sollte in keinem Moment der Laufzeit von „Die Samurai der Moderne – Die dunkle Seite“ auf die Samurai der japanischen Historie Rückschlüsse ziehen, denn zu verschroben wäre das Bild und der eher phlegmatische Eindruck der ehrenvollen Krieger von damals. Immerhin sind die Kämpfer von damals nicht wild und sinnlos durch die Gegend gesprungen, haben dafür jedoch vielmehr im kompletten, uneingeschränkten Dienst ihres Herren gestanden und waren seinem Schutze verpflichtet. In „Samurai der Moderne“ geht es inhaltlich um gar nicht mal so viel. Im Vordergrund stehen eindeutig die akrobatische Darbietungen und dynamische Kamerafahrten, denn eines tiefgängigen Inhalts. Die meiste Laufzeit gibt es sehr stilvolle, künstlerisch nachbearbeitete Bilder zu Gesicht, die nicht selten den Eindruck eines Comics vermitteln.

Die Geschichte, welches ein nur fades und etwas taumeliges Gerüst für den Film bietet, unterhält auf einem sehr einfachen Niveau. Eine Gruppe an Akrobatikern gerät in einen Yakuza-Krieg. Wenig Abwechslung in der Fantasie der Story schlägt sich zuweile in einem Hauch Langeweile nieder, und das muss ja nun nicht sein, denn die actiongeladenen Martial Arts-Akrobatikeinlagen haben wirklich einiges an Optik zu bieten. Dialoge gehören ebenfalls eher zur Nebensache, was den Film auf der anderen Seite irgendwie auch handlungsstark im Ausdruck macht. Leider begrenzt sich dies wiederum auf die sportlichen, bereits erwähnen Aspekte. Modern und zeitgemäß präsentieren sich die Musik und die Gestaltung der Sets. Die darstellerischen Leistungen können es nicht mit normalen Filmen aufnehmen.

[Technik]
Die Blickfänge kommen insgesamt etwas zu verrauscht und unscharf daher (1.85:1, anamorph). Aufgrund der zahlreichen sehr schnellen Kamerafahrten und Schnitte kommt es hin und wieder zu leichten Nachzieheffekten, auch schwindet der Detailgrad ein wenig in diesen Sequenzen. Die Farbgebung zeigt sich von einer sehr kontrastreichen Seite, die einzelnen Flächen weisen einen hohen Sättigungsgrad auf und wirken ausreichend plastisch. In den zahlreichen dunklen Aufnahmen gibt es intensive Schatten und tatsächlich schwarze Bildelemente, in denen sich kaum noch ein Detail erkennen lässt. Überwiegend spielt die Ausleuchtung jedoch sehr gut mit, was zu einem umfangreichen und überwiegend in sich logischen Bild führt. Kompressionsartefakte machen sich kaum bemerkbar, auch haben wir es nur in den seltensten Fällen mit Verunreinigungen oder anderen Störungen zu tun.

Akustisch richtet sich der Film dank seines actiongeladenen Inhalts und der hohen Bild-Dynamik am Inhalt und der Präsentation aus. Soll heißen, es gibt zackige, dynamische Klänge im Programm. Ebenfalls haben wir es mit einem umfangreichen Surround-Soundfeld zu tun, welches durch alle möglichen Klangvariationen eine deutliche Räumlichkeit erzeugt. Der Bass kommt gut zur Geltung und es gibt bis auf einige wenige kleinere Ausreißer in den Höhen und Tiefen eine sehr ausgewogene und wirkungsvolle Akustik vorzufinden. Die beiden Tonspuren im Dolby Digital 5.1 Format in wahlweise deutscher oder französischer Sprachausgabe gehen qualitativ somit mehr als nur in Ordnung und weisen praktisch kaum nennenswerte Makel auf. Untertitel können optional in den beiden genannten Sprachfassungen hinzugeschaltet werden.

[Fazit]
„Die Samurai der Moderne“ offerieren wahnwitzige Action, spektakuläre Kampfszenen und unglaubliche Stunts. Soviel steht fest. Die actiongeladenen Momente des Films überwiegen und verschleiern, dass es der rund 91minutenlange Streifen nicht so viel Wert auf einen anspruchsvollen Inhalt legt. Der Aufbau und die Logik gehen in Ordnung und der ab 12 Jahren freigegebene Titel versteht kurzweilig zu unterhalten. Abgelegt wurde der Titel auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Das Bonusmaterial setzt sich aus folgenden Materialien zusammen:

  • Making Of (25 Min.)
  • Memory Project Kurzfilm (12 Min.)
  • Interviews mit Cast (8 Ausschnitte)
  • Outtakes (2 Min.)
  • Internationaler Trailer
  • Bildergalerie

Die Extras füllen weitere rund 60 Minuten Laufzeit. Sie bieten einen adäquaten Einblick in die Entstehung des Films und haben hin und wieder den typischen PR-Touch an sich, was allerdings nicht sonderlich negativ auffällt. Insgesamt bleibt somit der Eindruck einer technisch gelungenen DVD eines interessanten und wenngleich auch ungefährlichen, einfachen Films. Dieser Streifen der Yamakasi-Gruppe aus Marseille erschien am 19. September zu einem Preis um die 15,- Euro. Für Fans mit Sicherheit sehr interessant, für Liebhaber von Action-Filmen ebenfalls.

Andre Schnack, 10.10.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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