Die Sowjet-Mafia – Die spektakulärsten Korruptionsskandale in der Sowjetunion

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[Einleitung]
Mit einer Mixtur aus Dokumentation und Entertainment buhlen die sechs Episoden der Dokumentations-Reihe „Die Sowjet-Mafia – Die spektakulärsten Korruptionsskandale in der Sowjetunion“ (2013) um die Gunst des Publikums. Die Unterschiede inhaltlich sind klar durch die historischen Abläufe bestimmt. Die Art und Weise der Darstellung sollte natürlich möglichst kurzweilig und unterhaltsam, sowie eben auch wissensspendend sein. Alles gar nicht einfach. Diese Standard Definition 2-DVD Version kam mir zwischen die Finger und ich kann über die inhaltlichen, technischen und in Sachen Ausstattung berichten.

[Inhalt]
Von Stalin bis in die Zeiten der Perestroika von Gorbatschow. Korruption gehörte in der großen Sowjetunion zum Alltag. Bis in die 80er Jahre ziehen sich die Korruptionsskandale der Sowjetunion: Der KGB und das sowjetische Innenministerium sind direkte Konkurrenten im Kampf um Macht und Einfluss. Und in diesem Kampf ist ihnen jedes Mittel recht: Spionage, Erpressung und politische Intrigen sind an der Tagesordnung…

In der spannenden Dokumentation wird in nachgestellten Szenen und mit spektakulärem Archivmaterial einem der dunkelsten Kapitel der Sowjetunion auf den Grund gegangen.
(Quelle: Tiberius Film)

[Kommentar]
Direkt unter der Inhaltsangabe steht eigentlich schon eine ganze Menge über die Produktion. Denn neben den klassischen Elementen einer Dokumentationsproduktion stehen auch weitere Faktoren gut zu dem Film und seiner Atmosphäre. Da hab ich gar nicht so viel gegen die nachgestellten Szenen einzuwenden, wie ich vorerst vermutet und befürchtet hatte. Sie portraitieren bestimmt gut, wie es dazumal und vielleicht auch heute noch dort zugeht oder zugehen kann. Und wir haben es mit erwachsenen und vermutlich von Macht korrumpierten Führung-Egos zu tun, das darf man niemals vergessen.

Wer dort mit wem frühstückt, bleibt schlussendlich oftmals ein Geheimnis. Zweck der Übung, könnte manch einer nun dazu meinen. Auf der anderen Seite hat man sich hier schon sehr akribisch mit den verschiedenen Skandalen und Fehltritten der russischen Politiker befasst. Es entsteht eine wirkungsvoller und sehr negativ behafteter Eindruck einer Regierung, sich im Kern ihrer Apparatur keinesfalls stets einig ist und die Macht sinnvoll aufteilt. Hier geht es oftmals allem Anschein nach um mehr zentrierte Macht auf den Schultern weniger, die sich ihrer Position bedienen, um sich schlussendlich Vorteile zu verschaffen.

[Technik]
Das Geschehen des Dokumentations-Kolosses erfolgt in Form eines 1.78:1-Transfers. Eben dieser ist entsprechend 16:9-codiert, also anamorph abgefasst auf dem Datenträger. Die nachgestellten Szenen sind guter TV-Natur. Sie erfreuen sich eine ausreichend knackigen Kontrasts und einer ebenfalls ausreichenden Farbgebung, und Intensität. Die Details gehen von der Anzahl her in Ordnung und die Kantenschärfe bietet ebenfalls keinen allzu großen Anlass zur Kritik. Eine nennenswerte Dreidimensionalität hingegen will nicht recht entstehen. Kompressionsartefakte oder andere Verunreinigungen oder Störungen treten nicht auf den Plan.

Im Bedenkenträger-Modus muss ich feststellen, dass es vor allem die Einfachheit der Wiedergabe ist, die nicht mehr sonderlich zeitgemäß oder innovativ wirkt. Klar, es kommt auf die Vermittlung von Wissen an, dazu reicht das gebotene Programm allemal. Doch ist das bei einem solchen Titel eben dann doch auch nur die halbe Miete. Bestenfalls sind die Höhepunkte technischer Natur als vergleichbar zum TV-Eigenproduktions-Format. Deutschen DTS sowie Dolby Digital 2.0-Ton können wir auswählen. Untertitel gibt es keine, zumindest nicht optionaler Art. Rauschen oder Störungen treten beim Sound nicht auf.

[Fazit]
Beim Inhalt handelt es sich um das sogenannte INFO Programm gemäß § 14 JuSchG. In Beamtensprache wahrscheinlich so etwas wie: völlig bedenkenlos oder ähnliches. Und so bieten beide enthaltenen DVDs (jeweils Typ 9, zweiseitig und zweischichtig) jeweils 150 Minuten Laufzeit über politisches und historisches Wissen im direkten Bezug zur Sowjetunion und den dort dazumal sowie heute herrschenden Regierungen. All das ist interessant gemacht und bietet Unterhaltung und Informationen. Neben den 300 Minuten Laufzeit, eingeteilt in sechs Sendungen, gibt es keinerlei Extras oder Zusätze. Erscheinungstermin ist der 4. September 2014, preislich gehört die Veröffentlichung mit rund 16,- Euro nicht zu den Schnäppchen.

Andre Schnack, 02.09.2014

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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