Enemy of My Enemy – Der Feind meines Feindes

Action/Thriller
Action/Thriller

[Einleitung]
Sunfilm Entertainment bringt uns Gustavo Graef-Marino Regie-Debüt „Enemy Of My Enemy – Der Feind meines Feindes“ (Originaltitel: Diplomatic Siege) von 1999. In den Hauptrollen sind Peter Weller, Daryl Hanna, Tome Berenger und Uwe Ochsenknecht auf der Leinwand bzw. Mattscheibe zu sehen. Wir nahmen den Inhalt, die technische Umsetzung auf DVD und die Ausstattung der Scheibe genauer unter die Augen und berichten im Folgenden.

[Inhalt]
Computer-Experte Steve Parker (Peter Weller) wird als Undercover-Agent zur U.S.-Botschaft nach Bukarest entsandt, um eine hochbrisante Mission zu erfüllen. Zusammen mit seiner früheren Flamme und Ex-Agentin Erica Long (Daryl Hannah) muss er eine todbringende nukleare Geheimwaffe entschärfen, die seit den Tagen des Kalten Krieges irgendwo in der Botschaft versteckt ist. Video-Monitore in einem geheimen Überwachungsraum enthüllen beiden eine verheerende Situation: Die serbische Befreiungsfront hat 37 Menschen in ihrer Gewalt, inklusive Chris, Steves Stiefsohn. Die Terroristen fordern die sofortige Freilassung des inhaftierten Generals Vojnovic (Uwe Ochsenknecht); beugt sich die Regierung nicht, wird stündlich eine Geisel hingerichtet – als erster: der amerikanische Botschafter! Die Führungsriege im Pentagon, Washington D.C., muss sofort handeln. Fiele den Terroristen auch noch die Bombe in die Hände, wäre eine Katastrophe unausweichlich. General Buck Swain (Tom Berenger) leitet die Operation. Unterdessen versuchen Steve und Erica, die Bombe zu finden. Die Uhr tickt, die Krise eskaliert und gerät außer Kontrolle.

[Kommentar]
Leider nur ein Durchschnittsfilm in einem Format, welches eigentlich Video-Erscheinungen vorbehalten ist. Dazu führen nicht nur die inhaltlichen Schwächen der Geschichte, sondern auch das etwas verspielte Potential der schauspielerischen Fähigkeiten. Davon ab stimmt die Mischung nicht, so dass kaum Charme und Spannung im Verlauf der ansonsten recht kurzweiligen Story entsteht. Platz für Tiefsinn, versteckte Kritik und andere unterschwellig arbeitende Filmelemente blieb scheinbar kaum, dafür aber für Explosionen und andere Effekte. Was ja auch keinesfalls schlecht ist. Es gibt viele Filme, deren Inhalt in drei Minuten zusammengefasst wiedergebenkann, ohne sinnvolles auszulassen, die aber trotzdem Spaß bringen und kurzweilig unterhalten – und eine Spur von letzterem steckt auch in „Der Feind meines Feindes“. Doch so spannend, wie es sich auf der Verpackung liest: „In der komplexen Welt politischer Intrigen verwischen die Grenzen der Wahrheit. Keiner weiß, wer wirklich die Zügel der Macht in Händen hält, und – wem man vertrauen kann. Spannung satt!“ ist der Film einfach nicht.

[Technik]
Die technische Umsetzung gelang ebenfalls nur bedingt. Der Transfer im Originalformat 1.85:1 wurde lediglich im Letterbox-Format auf der Scheibe abgelegt, eine anamorphe Erweiterung blieb ihm leider vergönnt. Am linken Bildschirmrand tritt gelegentlich ein leichter Streifen auf, der das Sehvergnügen jedoch nur minder beeinflusst. Da sorgen die sporadisch auftretenden Verunreinigungen und kleineren Drop-Outs schon für mehr Missfallen. Die Farbgebung macht etwas von dem wieder durch natürlich wirkende und recht plastische Farben wett. Man hätte mehr daraus machen können, gerade in Hinblick auf die anamorphe Erweiterung des Transfers.

Der Ton der Disc bietet vermeintlich hochwertiges: eine DTS 5.1- und Dolby Digital 5.1-Tonspur in deutscher Sprache und eine englischsprachige Dolby Surround 2.0-Spur. Die akustische Darbietung bietet für einen Film der Herkunft keine schlechten Ergebnisse, kann aber mit aktuelleren Filmwerken auf DVD nicht mithalten. Zu unfrisch und beschränkt in der Weite dringt der Ton selbst beim DTS-Sound aus den Lautsprechern. Bei allen Soundtracks gibt sich die Sprachausgabe klar und deutlich. Untertitel gibt es optional hinzuzuschalten, lediglich in deutscher Sprachfassung.

[Fazit]
Sunfilm Entertainment veröffentlicht mit „Der Feind meines Feindes“ wirklich kein großartiges Kino, dafür aber einen Actionfilm mit Thriller-Zügen und dem Anflug von Spannung und Flair. Dieser läuft rund 91 Minuten und wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt. Ferner befindet sich auf dem Datenträger noch folgendes Bonusmaterial: 4 Trailer weiterer Erscheinungen von Sunfilm und der Originaltrailer zum Hauptfilm. Nicht gerade üppig oder gar umfassend. Das Stück wurde ab einem Alter von 16 Jahren freigegeben und erschien am 30. Januar 2002 zu einem Preis von rund 25,- Euro. Wer Fan guter B-Movies ist oder sich am Anblick der hier auftretenden Darsteller erfreut, der wird auch Spaß an dieser DVD-Fassung finden. Alle anderen sollten vorab einen Test wagen.

Andre Schnack, 21.02.2002

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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