Final Fantasy – Die Mächte in Dir

Animation/Science-Fiction
Animation/Science-Fiction

[Einleitung]
Columbia TriStar Home Video bringt uns den sozusagen ersten Spielfilm, der komplett am Computer entstanden ist und keinen Animationscharakter wie z.B. Streifen wie „Das große Krabbeln“ aufweisen soll: „Final Fantasy: Die Mächte in dir“ (Originaltitel: Final Fantasy: The Spirits Within) von 2001. Regie führten Hironobu Sakaguchi und Moto Sakakibara, der Film entstand nach einer ausgesprochen erfolgreichen Serie an Video-Spielen. Doch wie schon so oft, stellen wir uns erneut die Frage, ob auch aus der Umsetzung auf die große Leinwand etwas geworden ist. Als Sprecher in der englischen Originalfassung wurden Ming-Na, Alec Baldwin, Ving Rhames, Steve Buscemi, Donald Sutherland und James Woods verpflichtet. [Inhalt] Im Jahre 2065: eine verwüstete Erde, auf der nur wenige Lebensformen existieren können. Eine Invasion von Außerirdischen droht auch den letzten Rest der Menschheit und jegliches weitere Leben auszulöschen. Es gibt nur eine Hoffnung, das Schicksal aller zu retten und die Eroberer zu eliminieren: die Wissenschaftlerin Aki Ross. Mit Hilfe ihres Mentors Dr. Sid und der Kampftruppe „Deep Eyes“ sucht sie nach den letzten Überresten der Schlüsselkomponenten, die die Erde vor dem Untergang bewahren könnten. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt – und gegen den militanten General Hein, der die einzig mögliche Chance darin sieht, eine riesige Space-Kanone auf die Feinde abzufeuern. Aki bleibt nicht viel Zeit für ihre scheinbar aussichtlose Suche…

[Kommentar]
„Final Fantasy“ ist keiner sonderlich tiefgehender und ergreifender Film, eher sogar das Gegenteil. Und das liegt einfach und alleine an der Tatsache, dass sich die Macher viel zu sehr auf die visuelle Darbietung beschränkten und somit den Rest eines gelungenen Films, wie z.B. plastische Charaktere oder eine gut durchdachte Story, arg vernachlässigten. Das ist schade, denn mit der technischen Brillanz, mit der „Final Fantasy“ geschaffen wurde, hätte richtig viel angefangen werden können. Es nützt eben nichts, nur eine mäßig temporeiche und viele Fragen offen lassende Story ohne Biss zu erzählen, diese dann durch den Computer zu jagen und ins Kino zu bringen – was die Einspielergebnisse belegen. Die Figuren wurden sehr genau abgebildet, bewegen sich jedoch etwas zu wenig, um als „echte“ Menschen durchzugehen. Der Touch an Mystery und Mystik in der Story wirkt zudem etwas zu sehr übertrieben. Wer jedoch ein unheimlich detailliertes und optisch wundervolles und faszinierendes Geschehen im Heimkino erleben möchte, der sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen. Auch wenn der Unterhaltungsfaktor nicht gerade sehr hoch ist.

Exzellente Technik
Exzellente Technik

[Technik]
Von der technischen Seite beäugt steht die DVD mehr als nur gut dar. Sie kann als Referenz für Bild (1.85:1) und Ton angesehen werden, nahezu ohne Makel. Der Ursprung der Qualität ist klar: die Computertechnik. Über das Bild kann nur gutes geschrieben werden, lediglich der stellenweise leicht überspitzte Kontrast oder die Tatsache, dass es oftmals sehr dunkel im Geschehen ist, könnten Anlass zur Kritik geben. Ansonsten: einfach sauber, gar perfekt. Selten bekommt der Betrachter ein solch detailliertes, ruhiges und sauberes Bild vor die Augen.

Abgemischt wurde der wummige Sound im Mehrkanaltonformat Dolby Digital 5.1 in den Sprachen englisch und deutsch. Auch hier wird Referenzklasse geboten, denn durch den heftigen Basseinsatz, die gut abgemischten Direktionaleffekte und der insgesamt weiten und räumlichen Klangwiedergabe entsteht ein als sehr hochwertig zu bezeichnender Gesamteindruck. Dynamik und Volumen wurden hier großgeschrieben, ebenso die detaillierte Wiedergabe der Effekte. Untertitel gibt es auf englisch, türkisch und deutsch optional zum Ton hinzuzuschalten.

[Fazit]
„Final Fantasy: Die Mächte in dir“ besitzt eine Laufzeit von rund 102 Minuten und findet auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) Platz, der größte Teil des Bonusmaterials wurde ebenfalls auf einer einseitigen und zweischichtigen Disc abgelegt. Insgesamt besteht es aus folgenden Inhalten: verschiedene Trailer, Storyboard/Rohfassung-Material, Filmkommentar: kreatives Team, Co-Regisseur & Crew, Soundtrack, Infos zum Komponisten und den Charakteren, Fahrzeugmodelle, Workshop „Final Fantasy Shuffler“, ein Making Of, 16 verschiedene Featurettes, entfallene Filmsequenzen, Joke-Video: Kellys Thriller, Featurettes: Videomontage-Zeichnung, Szenen im Aufbau, Das Gray Projekt, Kurzfilm: Akis Traum, alternativer Anfang, das Drehbuch, DVD-ROM: virtuelle Studio-Tour, Bildschirmschoner. Von der Ausstattung her eine gute Partie, vom Inhalt des Films her nicht sonderlich empfehlenswert, eher etwas enttäuschend, was aber auch an den sehr hohen Erwartungen liegen mag… von der technischen Seite her jedoch einfach brillant.

Andre Schnack, 22.01.2002

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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