Gaza Surf Club

Dokumentation
Dokumentation

[Einleitung]
„Gaza Surf Club“ entstand unter der Regie von Philip Gnadt und Co-Regie von Mickey Yamine, und zwar 2016 als maßgeblich deutsche Filmproduktion. Ich war überrascht. Gnadt und Yamine führten Regie nach dem Drehbuch, an dem sie beide maßgeblich arbeiteten. Vor der Kamera sehen wir sozusagen Hinz und Kunz, nur eben nicht von nebenan, sondern von weiter weg. Aber nicht weniger interessant. Ich war nunmehr interessiert und gespannt auf diese Sendung, die uns als Standard Definition DVD von farbfilm home entertainment präsentiert wird.

[Inhalt]
Eine junge Generation, die in Gaza zwischen Israel und Ägypten gefangen ist und von der Hamas regiert wird, zieht es zu den Stränden. Sie hat genug von Besetzung, Krieg und religiösem Fanatismus und ihre ganz eigene Art des Protests gefunden: Surfen.

Der Gazastreifen ist ein schmaler Küstenstreifen zwischen Israel und Ägypten mit einem Hafen, in dem keine Schiffe mehr anlegen und einem Flughafen, der nicht mehr angeflogen wird. Kaum jemand kommt heraus, fast nichts und niemand kommt hinein. Mit ihren Surfbrettern schaffen sich die Surfer ein kleines Stück Freiheit, zwischen dem Strand und der von den Israelis kontrollierten Sechs-Meilen-Grenze.

Freiheit, die ihnen keiner nehmen kann. Der Film zeigt die Träume und Hoffnungen der Jugendlichen dieser Grenzregion, in der die ältere Generation jegliche Hoffnung aufgegeben hat. Surfen als Metapher und Ausdruck von Freiheit – auch in einer unfreien Welt.
(Quelle: Lighthouse Entertainment)

[Kommentar]
Immer und immer wieder verderben (zu) viele Köche den Brei und manchmal ist weniger eben doch mehr. „Gaza Surf Club“ ist schon eine gut gemachte und aussagekräftige Dokumentation über ein echtes Nischenthema. Allerdings fehlt der gesamten Dokumentation auch ein wenig der Bezug, zumindest mir als kontinentaler Nachbar mitteleuropäischen Ursprungs. Hier kann allerdings auch rasche Abhilfe geschaffen werden, wenige Minuten auf Wikipedia helfen.

Wie dem auch sei, das eher schmale Publikum kann gut unterhalten werden. Vielleicht richtet sich die Sendung indirekt mehr durch ihren Kern an jene Weltenbummler, Bürger verschiedener Städte und diejenigen, die einfach mehr unterwegs sind als die anderen. Auf jeden Fall richtet sie sich an menschliche, zivilisierte Werte und politisch hochexplosive Verstrickungen. An die Freiheit und was in einigen Teilen unserer Erde darauf geworden zu sein scheint. Interessent und sehr nah durch die Protagonisten.

[Technik]
Technisch passt das alles gut zum Inhalt. Auch zur Umgebung, denn wir sprechen eigentlich über die Geschehnisse in einem Wüstenland, in diesem Fall liegt dieses an der Küste entlang, wenn man es so ausdrücken will. Die technische Darbietung geschieht im Format 2.39:1, anamorph codiert, und wird den natürlichen Anforderungen gerecht. Denn die Farbgebung fällt eher etwas fahl aus, gelb und braune Töne regieren das optische Antlitz. Die Konturen sind durch die Einschränkungen der Farben etwas schlechter zu erkennen, aber noch in Ordnung. Auch der Detailgrad passt und die Kompression arbeitet ordentlich.

Da ist gar nicht so viel, von dem ich ernsthaft hier berichten kann. Was an sich auch schon eine gewisse Aussage ist. „Gaza Surf Club“ kommt im Format Dolby Digital 5.1, wahlweise in der deutschsprachigen Synchronfassung oder aber dem Originalton (Englisch u. Arabisch). Ferner gibt es noch eine Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte, und Untertitel. „Gaza Surf Club“ gehört nicht zu den lauten Vertretern. Sondern er berichtet eher vor sich hin plätschernd, so fällt dann auch der eher auf das Zentrum fokussierte Ton.

[Fazit]
„Gaza Surf Club“ bietet eine Laufzeit von rund 87 Minuten und richtet sich an die offenen, kulturell interessierten Menschen unter uns. Die DVD des Typus 9 (zweischichtig, einseitig) kommt mit einer Altersfreigabe von ab 0 Jahren daher. Neben einer rundum ordentlichen technischen Abbildung auf DVD gibt einen anspruchsvollen und doch speziellen Inhalt und ein paar Extras: Hinter den Kulissen und auch ein paar Zusätzliche Szenen sind mit von der Partie. Veröffentlichung war am 20. Oktober, der Preis liegt bei rund 13,- Euro aktuell.

Andre Schnack, 23.11.2017

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★★☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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