Gothika

Horror/Thriller/Mystery
Horror/Thriller/Mystery

[Einleitung]
„Gothika“ lautet der Titel des Horrorfilms von Regisseur Mathieu Kassovitz, der sich schon für den fabelhaften „Die purpurnen Flüsse“ als Filmemacher verantwortlich zeigte. „Gothika“ schlägt in das Mix-Genre des Horror-Thrillers und wurde in den Hauptrollen mit Halle Berry, Robert Downey Jr., Charles Dutton, John Carroll Lynch, Bernard Hill und Penélope Cruz besetzt. Der Film entstand als us-amerikanische Hollywood-Produktion 2003 und wurde von Joel Silver, Robert Zemeckis und Susan Levin produziert. Wir konnten die DVD aus dem Hause der Columbia Home Entertainment genauer beäugen und berichten über die Ergebnisse.

[Inhalt]
Für jede Störung des Geistes gibt es eine vernünftige Erklärung. Davon ist Dr. Miranda Grey (Halle Berry), Kriminalpsychologin im Woodward-Frauengefängnis, überzeugt. Bis eine Autofahrt in regnerischer Nacht zu einer unheimlichen Begegnung und schließlich zu Mirandas Blackout führt. Als sie drei Tage später zu sich kommt, hat sich ihr Leben in eine Hölle verwandelt. In Woodward inhaftiert, wird sie beschuldigt, ihren Mann (Charles Dutton) brutal ermordet zu haben. Und die Beweise gegen sie sind erdrückend. Hat die Rationalistin, die sich nach dem Blackout an nichts mehr erinnern kann, den Verstand verloren? Ist sie damit auf die andere Seite getreten? Oder tritt die andere Seite an sie heran – in der Gestalt eines ruhelosen und rachsüchtigen Geistes, der sie mit zunehmender Aggressivität nachts in ihrer Zelle attackiert? Als sie erkennt, dass alle sie nun für verrückt halten und selbst ihr sympathischer Kollege Dr. Graham (Robert Downey Jr.) ihr nicht mehr traut, versucht Miranda alleine den rätselhaften Vorfällen auf den Grund zu gehen. Verzweifelt klammert sie sich an ihre Vernunft und muss sich dabei gefährlich nahe an den Rand des Wahnsinns begeben…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)

[Kommentar]
Da es oftmals dunkel zugehen kann, hat „Multitalent“ (Verpackungstext) Mathieu Kassovitz bereits in „Die purpurnen Flüsse“ eindrucksvoll bewiesen, da durch gezielte Einsätze die Stimmung geschürt wird und der Wirkungsgrad steigt. Mit der unheimlichen Atmosphäre kann man es jedoch auch übertreiben, und so kommt in „Gothika“ so viel Schatten und Dunkelheit zum Einsatz, dass man oftmals etwas die Orientierung verliert. Das Geschehen wurde künstlerisch ein wenig verfremdet, so erhalten wir oftmals ein grau in blau-Ton geboten, was die Dichte der Stimmung ebenfalls in eine Richtung lenkt. Davon ab gelang das Produktionsdesign sehr gut, die Sets und Masken und Kostüme gefallen und tragen ihren Teil zum Film bei.

Von der Geschichte her kann man nicht ganz klar sprechen, denn sie ist weder logisch, noch plausibel oder groß nachzuvollziehen. Dafür gibt es jedoch auch eine Geschichte über einen Geist geboten. Und wer all die mysteriösen Filme eines M. Night Shyamalan (Signs, The Sixth Sense) oder David Koepp’s „Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt“ kennt, der ist eher ein logisches Auflösen am Ende des Films gewöhnt. Doch warum muss es immer logisch sein, nur weil Menschen den Film gedreht haben? Genau, ähnlich dachte Regisseur Mathieu Kassovitz und fertigte somit einen stimmungsvollen und sehr spannenden Film an, der sich nicht immer an konventionelle Methoden hält. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn der Aufbau und Verlauf überzeugen.

Zu den eingesetzten Zutaten zählen hier einige mysteriöse Charaktere, die üblichen Nacht- und Gewitter-Szenen und die leichte Überdosis Dunkelheit und Schatten. Ausreichend plastisch und tief ausgearbeitet kommen die Figuren daher und geben zusammen ein gekonntes Spiel vor dem Hintergrund der kurzweiligen Story ab. Wenn auch logische Dinge außer Kraft gesetzt werden, so ist es genau das, was den Film im Gesamtergebnis auszeichnet. Wer sich negativ über diese Produktion äußert, den sollte man unbedingt fragen, woran es seiner Meinung nach liegt. Denn es werden bestimmt nicht die fantastische Atmosphäre und die beklemmende Stimmung, die guten schauspielerischen Leistungen von Halle Berry und der gute Regie-Job angekreidet – und somit hat Kassovitz‘ Werk funktioniert.

[Technik]
Der anamorphe Breitbildtransfer erstrahlt in einem knackigen blau in grau-Gewand, welches sich auf das Ratio 1.85:1 bemisst. Aktuellen Anforderungen entsprechend gibt es einen gelungenen Kontrast, der ein wenig unter der starken Schattengebung leidet. Dies hat zur Folge, dass in den überwiegend schattigen Bereichen der Aufnahmen Bilddetails verloren gehen. Davon ab registrieren wir saubere Konturen und glatte Kanten ohne Verfranzungen oder Verzerrungen. Die Farb-Ebenen sind exakt übereinander abgelegt worden und so erstrahlen in den gut ausgeleuchteten Szenen die Farbtöne mit einer natürlichen Wirkung, trotz der leichten Verfremdung. Abwechslungsreiche Bilder und rasante Aufnahmen mit vielen Bewegungen bildet der Transfer sehr gut ab. Die Kompression spielt auf ganzer Linie mit und bietet dem Betrachter insgesamt ein gut bis sehr gutes Bild.

Das Tonformat des Films kommt im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch daher. Die deutsche Synchronfassung bietet – genau wie die englischsprachige Originaltonspur – ein ausgewogenes und ausgesprochen wirkungsvolles Klangbild. Gruselstimmung entsteht durch plötzlich einsetzende Sounds, leises Rascheln auf den hinteren Kanälen und oftmals Schrecken auslösende Einsätze volumenstarker Effekte, die sich sauber über die verschiedenen Lautsprecher verteilen. Dabei hält die gebotene Akustik einen hohen Standard und überzeugt durch Klarheit, Dynamik und gute Ansteuerung der Höhen und Tiefen. Lediglich die Sprachausgabe hat einen leichten Makel und gibt eine Spur von Verzerrung von sich. An der Königs-Loge schrammt der deutsche Sound somit nur knapp vorbei. Untertitel sind in den Sprachen Deutsch, Englisch, Griechisch und Türkisch vorhanden.

[Fazit]
Columbia TriStar Home Entertainment veröffentlicht hier einen Film, der Feinde wie Freunde finden wird. Es handelt sich jedoch – egal wie die Geschmacksfrage an sich beantwortet wird – um einen in erster Linie wirkungsvollen Horro-Thriller. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 94 Minuten voller Gruselstimmung, düsterer Gefilde und dunkler Zellenaufnahmen. Genre-Fans werden mehr als nur zufrieden gestimmt. Erhältlich ist der Titel ab dem 28. September 2004 zu einem Preis um die 20,- Euro. Ein passend gestaltetes Menü bietet Zugriff auf folgendes Bonusmaterial:

  • Audiokommentar von Regisseur und Kameramann
  • „Am Set von Gothika“ (15 Minuten)
  • „Die visuellen Effekte im Film“ (7 Minuten)
  • „Making of „Behind Blue Eyes“ – Musikvideo“ (20 Minuten)
  • Musikvideo „Behind Blue Eyes“ von Limp Bizkit
  • Patienten-Akten (12 Minuten)
  • Trailer

Im Lichte unserer Erfahrungen kann dieser Streifen und die DVD, welche auf soliden Füßen steht, als empfehlenswert und gut bis sehr gut bezeichnet werden. Der Film wurde freigegeben ab einer Altersstufe von 16 Jahren. Die Specials bieten inhaltlich eine informative und nette Beigabe und runden das Gesamtangebot der Disc einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ) positiv ab. Hier gibt es unsere Empfehlung.

Andre Schnack, 23.08.2004

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 1

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...