Gravity

Drama/Science-Fiction/Thriller
Drama/Science-Fiction/Thriller

[Einleitung]
Alleine und verloren im Weltall, spätestens seit Filmen wie „Lautlos im Weltraum“ ist dies keine reine Fiktion mehr, sondern wurde fürs Kino schon mehr als einmal auf die Leinwand gezaubert. Bereits das Thema an und für sich leitet ab, worum es hier wohl in „Gravity“ grob gehen wird: Isolation, Hoffnung, (Über)lebenstrieb und die Tatsache, sich mit jemanden in der gleichen Situation zu befinden. „Gravity“ – das ist auch gleichermaßen der Titel, der bei den diesjährigen Academy Awards gleich 7 der begehrten Trophäen für sich bestimmen konnte. Und es ist der Titel des Films, der mit Sandra Bullock und George Clooney in den führenden Rollen aufwartet und unter der Regie von Alfonso Cuarón entstand. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Disc von Warner Home Video genauer anschauen.

[Inhalt]
Sandra Bullock spielt die brillante Medizintechnikerin Dr. Ryan Stone, deren erste Shuttle-Mission vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalsky (George Clooney) geleitet wird – nach diesem Einsatz will er seinen aktiven Dienst beenden. Doch während eines scheinbar ganz normalen Weltraumspaziergangs kommt es zur Katastrophe: Der Shuttle wird zerstört – völlig haltlos bis auf das Band zwischen ihnen trudeln Stone und Kowalsky mutterseelenallein in die Finsternis.

Aufgrund des ohrenbetäubenden Schweigens wissen sie, dass sie den Kontakt zur Erde verloren haben … und damit jede Chance auf Rettung. Ihre Angst schlägt um in Panik, während jeder Atemzug ihren kleinen Vorrat an Sauerstoff reduziert. Dennoch erfordert die einzige Möglichkeit einer Rückkehr zunächst einen weiteren Vorstoß in die grausige Grenzenlosigkeit des Raums.
(Quelle: Warner Home Video)

[Kommentar]
Erleben wir die erste Viertelstunde ziemlich gemütlich, so nimmt Unbehagen und Spannung mit jeder Minute zu, die sich der Film und die scheinbar aussichtslose Situation der Raumfahrer weiterentwickelt. Anfänglich erlebe ich die Sicht als Zuschauer, aus sicherer Distanz. Dann jedoch, wenn der Weltraumschrott erst einmal gewütet hat, nimmt der Zuschauer den Platz ein, der nun wirklich innerhalb dieser Erzählung der wohl unangenehmste ist: innerhalb des Raumanzugs einer der betroffenen Personen. Sozusagen aus der Ich-Perspektive. Was stellt sich ein? Das Gefühl der absoluten Ohnmacht und Hilflosigkeit, Kälte und Todesangst.

Unterstützt wird dies durch die perfekte Machart, die genau darauf ausgerichtet ist diese Gefühle zu schüren. Eingedost in einem U-Boot inmitten eines weltumspannenden Kriegs. Das war ein großes Pfund für Wolfgang Petersens Kriegsdrama „Das Boot“, damit konnte er beim Publikum wuchern und es war erzähltechnisch frisch und neu. „Gravity“ arbeitet ganz ähnlich und vermag eine vergleichbare Situation zu provozieren, in der Menschen durch bestimmte Umstände vielen Emotionen ausgesetzt sind und ums Überleben kämpfen. Sandra Bullock und George Clooney gebührt dabei großer Dank, da der Film praktisch von den beiden getragen wird.

Handwerklich ebenfalls großes Kino. Lange Schnitte, tolle Technik und atemberaubende Optiken „from outer Space“ erfüllen das Herz des Cineasten. Doch auch die ständige Schwerelosigkeit und die zunehmende Sicherheit, dass es wohl keinen Ausweg gibt, bestimmen die Gedanken der Hauptperson und des Zuschauers. Technisch sind die computergenerierten Effekte absolut bemerkenswert. Klare, hochauflösende Bilder, die uns die Schönheit unseres Planeten und die Endlichkeit des eigenen Lebens näher bringen. Der Music-Score unterstreicht dies und intensiviert das Seherlebnis merklich.

[Technik]
Ich habe mir die High Definition Blu-ray Disc ohne 3D genauer angeschaut und war beeindruckt von der wirklich klaren Wiedergabe, die praktisch ohne störende Fehlbildungen, Kompressionen oder andere Verunreinigungen auskommt und stets klare und saubere Aufnahmen liefert. Für mich nicht zu erkennen sind die Schnittstellen zwischen echten Aufnahmen und CGI, also den Computerbildern. Dies soll wohl auch – neben den beiden Darstellern – Hauptkostenpunkt des Titels gewesen sein. Vorstellbar, denn wirken die gesamten Sets, ob die ISS oder eine Sojus-Kapsel, doch sehr hochwertig und glaubhaft. So entsteht eine dichte Stimmung des 2.40:1-Bilds in 1080p.

Deutschen, spanischen sowie italienischen Surround-Sound erleben wir im Tongewand Dolby Digital 5.1, zusätzlich gibt es den englischen Originalton noch in DTS-HD 5.1 sowie Französisch DTS-HD 7.1 vorzufinden. Und wer nun glaubt, dieser Film hätte kaum Ton aufzuweisen, der irrt gewaltig. Ja, im Weltraum ist es zwar still, doch so muss das ja nicht im Kino sein. Alles, was außerhalb des Raumanzugs geschieht, wirkt im ersten Schritt still. Doch permanent ertönt ein psychologisch sehr wirkungsvoller und bedrohlich wirkender Music-Score aus den Lautsprechern. Und wenn dann auch noch z.B. innerhalb der ISS Dinge kaputt gehen, kracht es auch schonmal gewaltig aus den unterschiedlichsten Richtungen. Toll gemacht!

[Fazit]
Mit „Gravity“ erschuf Filmemacher Alfonso Cuarón einen Film, der an Spannung und beengender Wirkung kaum zu übertreffen ist in der heutigen Filmlandschaft. Die Laufzeit von rund 91 Minuten ist absolut nichts für jene unter uns, die unter Klaustrophobie oder vergleichbare Ängste leiden. In einem Raum, in dem das Heute und Morgen kaum Relevanz hat und der lebensbedrohlicher kaum sein könnte, in einem Raumanzug dem sicheren Tod entgegen zu blicken – das ist schon ein heißer Ritt. Platz findet der siebenfache Oscar-Gewinner aus Hollywood auf einer einseitigen und zweischichtigen High Definition Blu-ray Disc. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und die vorliegende Disc erschien am 21. Februar im Handel. Preislich orientiert sie sich bei rund 15,- Euro, was angemessen erscheint.

Andre Schnack, 20.03.2014

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★★☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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