Hamlet

Drama
Drama

[Einleitung]
Aus dem Repertoire von Arthaus Video, einem Label der Kinowelt Home Video GmbH, kommt Michael Almereydas „Hamlet“ von 2000. Der in den USA produzierte Film wurde mit Ethan Hawke (Gattaca), Julia Stiles (Den einen oder keinen), Bill Murray (Und täglich grüßt das Murmeltier), Liev Schreiber (Scream) und Kyle McLachlan (Dune) in den Hauptrollen besetzt. Das Drehbuch entstand nach dem Bühnenspiel von William Shakespeare und wurde vom Regisseur Almereyda geschrieben. Wir sahen uns die inhaltlichen und technischen Leistungen der DVD an.

[Inhalt]
„Klassischer Stoff in neuem Gewand: Shakespeares bekanntestes Drama um Rache, Liebe, Eifersucht und Tod wurde ins zeitgenössische Manhattan transportiert. Dort geht es nicht mehr um Könige, sondern um Wirtschafts-Mogule. Laptops und Pistolen ersetzen Schwerter und Giftphiolen. Hauptdarsteller Ethan Hawke klopft dem Dänenprinz dabei mächtig den Staub aus den Klamotten. Zudem liefert er uns nicht nur den erotischsten, sondern auch den cleversten Hamlet aller Zeiten – ein tödlich sinistres Spiel um Sein oder Nichtsein.“ – So lautet es auf der Rückseite der Verpackung der DVD. Zum Inhalt wird nicht sehr viel verraten, er orientiert sich halt an Shakespeares Stück.

[Kommentar]
„Hamlet“ ist ein Film, der viele Geschmäcker nicht treffen wird. Die Portierung aus der historischen Umgebung, welche stets mit dem Begriff „Hamlet“ in Verbindung gebracht wird, gelang Regisseur und Drehbuchautor Michael Almereyda ganz gut, dafür jedoch weist die Geschichte an sich einige Lücken und logische Unstimmigkeiten auf. Die Geschichte ist im Kern einfach, wurde jedoch aufwendig und passend in die heutige Zeit herübergebracht. Durch die altertümliche Sprache jedoch wirkt das Ganze etwas sonderbar, wenn auch unique. Es gibt verschiedene und zahlreiche Ähnlichkeiten zu Baz Luhrmanns „Romeo + Julia“ von 1996, wenn auch der Film etwas autonomes und eigenes darstellt. Es ist irgendwie spannend und interessant dem „modernen“ Hamlet der heutigen Zeit zuzusehen, denn die Geschichte spielt mit den heutigen Mitteln und Waffen als Symbole für die damaligen. Die Darsteller gefallen in ihren Figuren und hauchen diesen etwas Leben ein. Der hippe Soundtrack voller Beats gefällt ebenfalls. Wer diese Art von Filmen mag, wird auch „Hamlet“ – trotz einiger Schwächen – schätzen.

[Technik]
Technisch gaben die DVD-Macher ein gelungenes Ergebnis ab, welches wir hier genauer beschreiben. Das Breitbild wurde anamorph auf der DVD abgelegt und besitzt ein 1.85:1-Format. Das ganze Geschehen wirkt durchgängig leider etwas körnig und unscharf, zudem gibt sich ein leichtes, rauschendes Nachziehen zu erkennen. Kompressionsartefakte fallen nicht auf, lediglich selten einige Verunreinigungen, die wahrscheinlich vom Master herrühren. Ansonsten gibt es einen ausreichend gesättigten Kontrast und eine nicht ganz so ausreichende Kantenschärfe vor das Auge.

Ton gibt es im Dolby Surround- und Dolby Digital 5.1-Format, jeweils in deutsch und englisch. Die im Geiste geführten Monologe von Hamlet heben sich von der Sprachausgabe im Film angenehm ab. Große Actioneinlagen gibt es hier nicht, somit auch nicht so viel Potential für gigantische Mehrkanaltoneinlagen. Dennoch wird durch die Filmmusik und die vielen Gespräche einiges vom Dolby Digital 5.1-Format abverlangt. Und das Ergebnis überzeugt: klare, rauschfreie Wiedergabe der Sprache, einige nette Effekte und eine gelungene, satte Musikwiedergabe. Untertitel sind auf der Scheibe nicht vorhanden.

[Fazit]
„Hamlet“ ist ein interessanter Film in einer technisch etwas zu tadelnden Präsentation. Besonders die Schwächen der Visualisierung stören etwas, was der Ton zum Teil allerdings wieder wett machen kann. Das 107minutenlage Drama nach Shakespeare wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt und mit folgenden Special Features ausgestattet: zwei „Hamlet“-Trailern (deutsch u. englisch), ein Interview mit Ethan Hawke und ein weiteres mit Kyle McLachlan und 6 Trailer weiterer DVD-Erscheinungen von Kinowelt / Arthaus. Das Menü, über welches die Einstellungen und Extras zu erreichen sind, wurde ansprechend aber einfach gehalten. Mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren besitzt „Hamlet“ eine große potentielle Zuschauergruppe, von denen die Zwölfjährigen jedoch wohl nur wenig mit dem Film anfangen können. Die Disc erschien am 26. Juni als Verkaufs-DVD.

Andre Schnack, 08.07.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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