Lucky Luke

Adventure/Comedy/Western
Adventure/Comedy/Western

[Einleitung]
Wer kennt ihn nicht, den Cowboy, der schneller den Colt zieht als sein eigener Schatten es vermag?! Genau, Lucky Luke, einer der letzten wahren Helden des Wilden Westens, an den ich mich aus Kindheitstagen erinnern kann. Allerdings ausschließlich in Form eines Comics, dass immer zu schnell durchgelesen war. Wir schauten uns eine weitere Realverfilmung dazu an. Entstehungsjahr der französisch, argentinischen Koproduktion war 2009, das Budget wird auf rund 27 Mio. Einsatz geschätzt. In den führenden Rollen sind Jean Dujardin, Melvil Poupaud, Sylvie Testud, Alexandra Lamy und Michael Youn zu sehen. Diese Blu-ray Disc Fassung kommt aus dem Vertrieb der SchröderMedia.

[Inhalt]
Jean Dujardin ist Lucky Luke, der Mann der seinen Colt schneller als sein Schatten zieht. Ein einsamer Cowboy, der nur einen Freund hat, sein Pferd Jolly Jumper. Seine Aufgabe: Sheriff in Daisy Town, seiner Heimatstadt. Keine leichte Aufgabe, denn zahlreiche Unruhestifter kreuzen seinen Weg: Billy the Kid, Calamity Jane, Pat Poker oder auch Jesse James. Doch es gibt auch schöne Seiten, Belle verdreht den Männern im Saloon reihenweise den Kopf. Der Nr.1 Kinohit aus Frankreich mit 1,8 Millionen Zuschauern ist eine perfekte Mischung aus Action und Humor und stellt eine gelungene Realverfilmung des Comic-Helden dar.

Jean Dujardin, in Frankreich bereits ein Star, überzeugt mit unglaublicher Ähnlichkeit zu seiner gezeichneten Vorlage und brilliert in einer großartigen Darstellung des generationsübergreifend bekannten Cowboys. Das treue, sprechende und vielseitig talentierte Pferd Jolly Jumper kann bei den mit viel Wortwitz versehenen Dialogen ebenso mithalten wie die menschlichen Darsteller. Und Daisy Town wurde als gleichsam reale Westernstadt endlich zum Leben erweckt.
(Quelle: SchröderMedia)

[Kommentar]
„Lucky Luke“ – er steht für den Lonesome Cowboy, der Gerechtigkeit atmet, unbestechlich ist und trotz all seiner weltmännischen Gesinnung immer etwas geheimnisvoll und mysteriös wirkt. Sein Charakter, irgendwo zwischen dem Jeffrey „The Dude“ Lebowski und dem stahlblau beäugten Terence Hill als „Nobody“, passt gut ins Western-Sujet, wobei man seine Motivationen nicht ernsthaft hinterfragen sollte. Denn es gibt keine guten Antworten parat. Der Film hält sich ohnehin mit Aussagen zurück. Und sollte man jene vorhandene deuten, so wären sie keine guten Propheten.

Wie dem auch sei, man darf und soll auch nicht über „Lucky Luke“ großartig nachdenken, sondern gespannt seinen Handlungen folgen und sich an diesen erfreuen. Bitte sehr. Sombrero’s gezückt, oder doch nicht ganz. Denn wir sollen ja arbeiten lassen und könnten uns mit dem mexikanischen Sonnenschutz herrlich in der Wärme entspannen, mit Long-Drinks, und Musik. Doch so ein Spaß wird das hier nicht.

Die von unsichtbarer Pomade gehaltene Matte auf dem Schädel steht dem Schauspieler nur bedingt, allerdings kann man nichts dagegen tun, gehört sie doch unumgänglich zur Figur Lucky Luke. Also nehmen wir das hin. Sämtliche Figuren befinden sich nur mit wenig Tiefe im Angebot, so auch die lasche Story. Hochwertig in seiner Technik und zuweilen einfach herrlich detailliert gefilmt, überzeugt die Crime-Comedy-Thriller Mixtur auf ganzer Spur. Kostüme, Sets und Masken, alles bestens.

[Technik]
Modern, jedoch nicht immer unbedingt gut, so würde ich auf dem ersten Blick das Geschehen von „Lucky Luke“ unter technischen Aspekten bewerten. Auf dem zweiten Blick festigt sich hingegen sogar ein sehr guter Eindruck. Wie kommt es dazu? Der 1080p-Transfer weist ein genaues Seitenformat von 2.35:1 auf. Er erfreut sich unheimlich detaillierter und genauer Konturenzeichnungen, was auch bei zügigen Bewegungen nicht sonderlich leidet. Details kommen in den gut ausgeleuchteten Umgebungen ordentlich zur Geltung. Eigentlich gibt es praktisch nichts, an dem wir etwas auszusetzen haben. Auch die Kompression arbeitet den Erwartungen gemäß und umsorgt den Betrachter mit sauberen Datenabbildern.

Tontechnisch gelingt es dem Titel leider nur bedingt zu überzeugen. Es kommt zu deutschen oder wahlweise auch französischen Gefechten im Format DTS-HD 5.1. Besonders mehrkanalig ist das Antlitz hier nicht, denn entscheidende Momente werden nicht adäquat genutzt. So kommt es zu einer zwar räumlichen, aber nicht sonderlich hochwertigen Surround-Wiedergabe. Dabei wäre hier mehr Potenzial nutzbar, insbesondere bei der Wiedergabe von klaren und lokalisierbaren Umgebungsgeräuschen. „Lucky Luke“ macht keinen schlechten Job, hat letztlich jedoch auch nicht ein so gutes Blatt wie erhofft, ein Bluff.

[Fazit]
Es ist wie es ist. Comic- und anderweitige Verfilmungen sind nicht immer ein guter Plan, wenngleich es die Produzenten offenbar anders sahen. Auf einer Laufzeit von rund 104 Minuten findet ein Comic-Spektakel statt, welches lieber auch dort (im Comic-Heft) verblieben wäre. Denn nicht immer steht der Vorlage die Realfilm-Interpretation gut zu Gesicht. Wer sich anstrengt, der kann als eingefleischter Western-Fan auch diesem Stück etwas abgewinnen. Die Extras des ab 12 Jahren freigegebenen Titels setzten sich zusammen aus Special FX Making Of, Outtakes und Trailer sowie Teaser, das war es dann auch schon. Erscheinungstermin ist der 20. Januar, preislich liegt „Lucky Luke“ bei knapp 20,- Euro.

Andre Schnack, 12.01.2011

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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