Mantra – Sounds into Silence

Dokumentation/Musik
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[Einleitung]
„Mantra – Sounds into Silence“ ist ein Standard Definition DVD-Titel aus dem Angebot von Alpenrepublik Filmverleih. Zwar interessierte mich das Thema, denn bisher hatte ich dies nur am Rande mitbekommen, doch so richtigen Zugang hatte ich auch bisher nicht. Vielleicht ändert sich das durch diese Dokumentation, die 2017 als Koproduktion eines halben Dutzends Länder unter der Regie von Regisseurin Georgia Wyss entstand. Also schaltete ich die Wiedergabegeräte ein und tauchte ein in die Welt von Mantras, Kirtan-Gesängen und der Meditation.

[Inhalt]
Reise nach innen und gleichzeitig weltweite Bewegung: „Mantra – Sound into Silence“ zeigt, wie intensiv Klänge in einer pausenlos kommunizierenden Welt wirken können. Auf der Suche nach Konzentration, Gemeinschaft und Verbindung wenden sich international zahllose Menschen einer uralten Form des menschlichen Zusammentreffens zu – dem gemeinsamen Singen. Eine Form dieses Phänomens ist der so genannte „Kirtan“, bei dem Mantras gesungen werden. Dienten die traditionellen Klangformeln aus Indien im Westen anfangs lediglich der Untermalung von Yogastunden, erreicht ihre Kraft nun ein breites Publikum – bis hin zu Grammy-Nominierungen für die im Film portraitierten Szenestars wie Deva Premal & Miten, Krishna Das, Jai Uttal und Dave Stringer.

Auf Konzerten, Festivals, in Alltagssituationen und ungewöhnlichen Locations wie dem San Quentin Prison bei San Francisco zeigt „Mantra – Sounds into Silence“, wie sich beim Chanten Grenzen auflösen und Menschen wieder zu sich selbst finden: In hinreißenden Bildern und mitreißenden Sounds, frei von Esoterik und voller Begeisterung für das Leben. Im Dokumentarfilm der Regisseurin Georgia Wyss treten die Künstler Deva Premal & Miten, Manose, Krishna Das, Snatam Kaur, Jai Uttal, MC Yogi, Lama Gyurme & Jean-Philippe Rykiel, C.C. White, Dave Stringer, Mirabai Ceiba, Gaura Vani und Nina Rao auf.
(Quelle: Alpenrepublik Filmverleih)

[Kommentar]
Ich halte mich für einen neugierigen, begeisterungsfähigen Menschen. Geschichten, vorrangig erzählt in Form von Filmen, liebe ich sehr. Auch ist Musik eine gelungene Abwechslung, mit Mantra‘s, Kirtan-Gesängen und Meditation hingegen hatte ich bislang wenig zu tun.

Nach der indianischen Astrologie und Einteilung der Zeit, in der die Menschheit sich aktuell befindet, leben wir in der Zeit der Maschinen. Wir – die Menschen – geben all unsere Zeit den Maschinen. Wir haben keine Zeit mehr durch Hyper-Kapitalismus und der ständigen Jagd nach Effizienz und noch höherer Produktivität. Dies ist bislang eher die Welt, die mein Leben bestimmt.

Hier kommen viele Stimmen zu Wort, auch kritische. Im Grunde setzt sich diese Dokumentation aus unterschiedlichen Mitschnitten zusammen. Da wären die Ausschnitte, welche Menschen aus aller Welt zu Wort kommen lassen, damit sie über ihre Erfahrungen sprechen können. Sie berichten davon, was ihnen half und was daran gut sein kann, dass man sich mit anderen Menschen hinsetzt und singt, sich in sich kehrt und die Seele baumeln lässt und das Tempo auf das der Natur zurückdreht. Dies ist unabhängig von Religion, menschlichen Wissens und anderen vielleicht störenden Effekten zu sehen.

Doch auch wissenschaftliche Aspekte fließen hier ein. Studienergebnisse geben erstaunliche Aufschlüsse darüber, was Meditation mit Geist und Körper anstellt und wie es vorrangig das menschliche Gehirn und damit unsere Wahrnehmung, unsere Realität verändern kann.

Die Dokumentation ist gut geschnitten, ohnehin professionell gemacht und natürlich auch mit entsprechender musikalischer Begleitung ausgestattet. Ich war überrascht, gar begeistert von dieser Dokumentation über ein Thema, mit dem ich mich nie befasste – bisher.

[Technik]
Es handelt sich um eine Standard Definition-DVD. Technisch betrachtet und nüchtern bewertet ist das natürlich nicht mehr State-of-the-Art, doch für die Zwecke dieser Dokumentation mit Sicherheit ausreichend. „Mantra – Sounds into Silence“ ist eher musikalisch orientiert und benötigt und lebt auch von den gezeigten Bildern – zweifelsohne. Wir haben es hier mit Aufnahmen zu tun, die an den verschiedensten Orten der Welt entstanden. Dabei sind vorrangig die Interview-Ausschnitte von gehobener Qualität im Vergleich zum restlichen Bild. Die Farbgebung, der Kontrast und die Kantenschärfe gehen in Ordnung soweit. Die Kompression des anamorphen 1.77:1-Transfer ist ausreichend.

Diese DVD weist einen englischsprachigen Surround-Sound mit 5.1-Kanälen auf, und zwar abgemischt im Dolby Digital 5.1-Verfahren. Die Töne sind ausreichend klar und diffizil abgemischt. Auch haben wir es mit einer stets klaren Sprachausgabe in ausschließlich englischer Sprache zu tun. Eben zu dieser gibt es dann noch deutschsprachige Untertitel einzublenden. „Mantra – Sounds into Silence“ ist ein total akustisches Werk und erfüllte meine Erwartungen an die tonalen Leistungen auch. Nennenswerte Störungen oder andere Artefakte sind nicht mit an Bord.

[Fazit]
„Mantra – Sounds into Silence“ ist eine tolle Dokumentation ohne Wertung, Grenzen und ohne schlechte Gedanken. Sie vollzieht einen friedlichen Kreuzzug in den Westen, da im östlichen Teil unseres Planeten, vorrangig in Indien, diese Themen schon lange Teil der Kultur sind. Hier geht es weder um Politik, noch um Religion, sondern um Menschen und wie sie in Verbindung mit anderen Menschen, der Welt und sich selbst stehen. Extras sind ebenfalls vorhanden:

  • Making Mantra
  • Interview mit der Regisseurin Georgia Wyss
  • „What is real“ mit Bittu Mallick
  • Trailer

Wie schön, dass es einiges an zusätzlichen Materialien gibt, welche sich auch gut anschauen lassen und Extra-Infos bieten. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 85 Minuten, die auch sehr rasch verrinnen. „Mantra“ erschien am 12. Oktober 2018 und kostet im Online-Handel knappe 15,- Euro und ist mit einer Freigabe der FSK ab 0 Jahren ausgestattet. Empfehlenswert.

Andre Schnack, 16.10.2018

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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