Mein Vater, der Held

Romance
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[Einleitung]
Im Verkauf von BMG Video befindet sich nun auch die französische Liebeskomödie „Mein Vater, der Held“ (Originaltitel: My father, ce héros) von Regisseur Steve Miner von 1994. Wir sahen uns die DVD-Fassung der reizenden Romanze, mit Marie Gillain und Gérard Depardieu in den Hauptrollen, einmal etwas genauer an und berichten ungeschönt über Technik und Inhalt.

[Inhalt]
Traditionell verbringt André (Gérard Depardieu), geschiedener Vater aus Paris, den Weihnachtsurlaub gemeinsam mit seiner Tochter Véro (Marie Gillain), diesmal auf Mauritius. Doch in diesem Jahr wird nichts aus den sonst so erholsamen Ferien. Denn nicht nur Véro, inzwischen fast süße 15, beginnt, ihre Weiblichkeit zu entdecken, sondern auch – sehr zum Unwillen des Papas – zahllose Ausgaben des anderen Geschlechts. Als sich die frühreife Göre in einen adretten Jungen verliebt, gibt sie den ahnungslosen Vater kurzerhand als ihren Liebhaber aus. Nach unzähligen turbulenten Missverständnissen und Verwechslungen kapiert André endlich, welch dreistes Spiel die kesse Véro hinter seinem Rücken treibt, und stellt seine Tochter zur Rede…

[Kommentar]
Der Humor der Geschichte ist wirklich köstlich. Das Spiel der Intrige der Tochter gegen ihren Vater wurde einfach spaßig inszeniert. Gerard Depardieu überzeugt auf ganzer Linie und spielt seine Rolle mit einer souveränen Leichtigkeit; wenn auch sein wahres Talent von seiner Figur „André“ her nicht gerade gefordert wird – er mimt den ahnungslosen Vater mit Bravour. Bei „Mein Vater, der Held“ handelt es sich nicht gerade um einen großen Blockbuster, sondern vielmehr um etwas lustige, angenehm anzusehende Unterhaltung der leichteren Kost über das Erwachsenwerden und den damit verbundenen Problematiken eines Vaters und deren Tochter. Den Kern der Geschichte von Francis Veber stellt das Lügenspiel und die Beziehung der drei Hauptfiguren dar. Gérard Lauzier bewies ein sehr talentiertes Händchen beim Schreiben des Drehbuchs! Nebst gewitzten Dialogen und schönen Naturaufnahmen gibt es ferner nette, musikalische Untermalung und eine zuckersüße Marie Gillain.

[Technik]
Bei der Technik der DVD sieht es allerdings nicht ganz so rosig aus. Der Bildtransfer geschieht im anamorphen Breitbildformat. Das Ratio beträgt 1.85:1 und füllt somit die ganze Fläche eines Breitbildfernsehers. Leider kämpft der Bildtransfer mit einigen negativen Elementen, die das Ansehen nicht gerade sehr schön gestalten. So gibt sich die Farbgebung überwiegend prall und üppig, doch wirken die Konturen sehr zerfranst und die Schärfe befindet sich auf einem nur ausreichenden Niveau. Damit verbunden gibt es auch entsprechend wenige Details in den abgebildeten Gefilden. Nebst der schwächelnden Schärfe gesellt sich das Phänomen, dass das ganze Bild stellenweise leicht flackert (Helligkeit variiert) und mit etwas Rauschen unterlegt ist. Zumindest bleiben Kompressionsartefakte aus.

Ton gibt es in Form einer deutschsprachigen Dolby Digital 5.1-Tonspur. Diese entspricht den niedrigen Erwartungen, die an einen Film dieses Genres gestellt werden: klare und deutliche Sprachausgabe, die aus dem Center-Speaker dringt, entsprechende Hintergrundgeräusche und eine sinnvolle und adäquate Einbeziehung der Musik des Films. Der Track zeigt wenig Dynamik, weist dafür hingegen ein ansprechenden, ausreichend weiteren und fehlerfreien Klang auf. Untertitel sind nicht vorzufinden.

[Fazit]
„Mein Vater, der Held“ ist ein niedlicher Film, gekonnt nach einer hübschen Geschichte verfilmt. Prima Unterhaltung mit einigen prekären Situationen und einem fantastischen Gerard Depardieu, der durch seine Leichtigkeit in der Darstellung des André überzeugt. Diese Fassung des Films befindet sich auf einer einseitigen Single-Layer-DVD (DVD Typ 5) und der Streifen läuft rund 103 Minuten. Eine DVD des Typ 5 reicht hier komplett aus, da am Bonusmaterial mächtig gespart wurde. Lediglich 3 Trailer weiterer DVD-Erscheinungen des Hauses befinden sich auf dem Datenträger, schade, dass nicht einmal der Trailer des Hauptfilms seinen Weg auf die Scheibe fand. Freigegeben wurde „Mein Vater, der Held“ ab 6 Jahren. Wer also lustige Unterhaltung mit einer Größe der französischen Schauspieler erleben möchte, zudem noch die niedliche Marie Gillain sehen mag, der sollte rund 50,- DM für den Film auf DVD aufbringen, auch wenn die Technik nicht sonderlich überzeugend ist.

Andre Schnack, 04.12.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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