Mirrormask

Fantasy
Fantasy

[Einleitung]
Aus dem Programm von Sony Pictures Home Entertainment erscheint der Titel „Mirrormask“ von Regisseur Dave McKean nach einem Drehbuch von Neil Gaiman. Wir haben es in den führenden Rollen mit Jason Barry, Rob Brydon, Stephanie Leonidas, Gina McKee, Dora Bryan, Stephen Fry und Andy Hamilton zu tun. Der Film mutet von der Verpackung, also dem Cover, und vom bisher erkenntlichen Inhalt etwas sonderbar an. Es geht um eine Traumwelt, wie sie schon in einigen Filmen thematisiert wurde und sich doch noch nicht zur platt getretenen Routine entwickelte. Wir waren gespannt auf Inhalt und technische Umsetzung von Film und DVD und schätzten uns glücklich einen Blick auf die Erscheinung werfen zu können. Im folgenden unsere Berichterstattung.

[Inhalt]
„Mirrormask“ erzählt die Geschichte von Helena, die im Zirkus ihrer Familie arbeitet und ironischerweise davon träumt, fortzulaufen und ein ganz normales Leben zu führen. Aber alles kommt ganz anders, denn sie begibt sich auf eine seltsame Reise ins „Dunkle Land“, eine fantastische Landschaft voller Riesen, Affenvögel und gefährlicher Sphinxen. Helena sucht die mächtige „Spiegelmaske“ – ihre einzige Hoffnung auf eine Flucht aus dem Dunklen Land, um die Königin des Lichts zu retten und nach Hause zurückkehren zu können.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)

[Kommentar]
Wir haben es bei „Mirrormask“ mit keinem Titel der klassischen Fantasy zu tun, wenn es so etwas denn gibt. Ich denke dabei an Filme wie „Willow“ oder „Legende“ oder aber „Der Herr der Ringe“, der ein Revival des Fantasy-Genres auf einem neuen Level definierte. Mit „Mirrormask“ hält vielmehr ein Film Einzug, der sich verschiedenster Genres bedient und den Weg einer Mixtur einschlägt, die nicht gerade üblich ist. Das heißt natürlich immer noch nichts Gutes oder Schlechtes. „Mirrormask“ entstand unter der Regie von Dave McKean, der mir bisher nicht sonderlich viel sagte. Auch Drehbuchautor Neil Gaiman gehört nicht zum Repertoire der oft genutzten Namen meinerseits. Dieses Duo sorgte nun für einen optisch ausgesprochen stilistischen und auch innovativen Film. Ähnlich wie z.B. in „Immortal“ zeigt die Kamera hier oftmals auf computergenerierte und verfremdete Hintergründe.

Das ist nichts wirklich neues, kann jedoch in dieser Ausprägung für sich sprechen, wenn denn die qualitativen Aspekte stimmig sind. Und das sind sie. Dem geschulten Auge entgeht kein unpassender Übergang oder aber eine unglücklich Farbkombination. Doch es sind wenig Makel an „Mirrormask“ festzustellen. Wir möchten den Film natürlich nicht auf seine Optik reduzieren, denn der Inhalt spielt die wichtigste Rolle. So richtig Spannung entsteht bei der Ansicht der Story nicht. Dennoch gibt es genügend Gründe dem Verlauf aufmerksam zu folgen, wenngleich ab und an der Eindruck entsteht, als würden die Macher möglichst viele und aufwendig gestaltete Wesen und Sets „ablaufen“ wollen. Diesem Aspekt schenkten wir weniger Beachtung und widmeten uns der Geschichte der heranwachsenden jungen Frau und ihren Problemen, die sie letztlich in ihre Traumwelt flüchten ließen.

[Technik]
„Mirrormask“ erscheint mit einem anamorphen 16:9-Breitbildgewand und die Beurteilung des 1.85:1-Transfers fällt nicht gerade leicht. Denn zu viele künstlerische Verfremdungen und Anpassungen erfolgten am Bild. Oftmals prägt eine hohe Unschärfe die gesamte Optik und die Farben wirken stark der inhaltlichen Situation und Aussage der Bilder angepasst, bzw. verschwommen zu den Kanten hin. Das mag zwar nett aussehen, ist in Qualität jedoch schwieriger zu greifen. Wir wissen also, dass es Absicht war und sozusagen bewusst in Kauf genommen wurde, dass gemessen an den üblichen Kriterien, eine nicht gerade sehr gute Leistung erzielt werden kann. Die Farben wirken alle recht blass, was jedoch ebenfalls auf bewusstes Einwirken hin geschieht. Der Transfer weist kaum Kompressionsspuren auf.

Tontechnisch macht sich „Mirrormask“ ganz gut, wenngleich nicht gefährlich. Der Dolby Digital 5.1-Transfer erfolgt wahlweise in deutscher oder aber englischer Sprachausgabe. Nicht ganz so gedrungen wie teils das visuelle Geschehen wirkt, kommt die akustische Seite der Spiegelmaske daher. Das Potenzial eines Mehrkanalton-Formats wird nicht ausgeschöpft, allerdings spielen sich alle angeschlossenen Kanäle auf einem adäquaten Niveau ein und umsorgen den Betrachter mit einem ausreichend lebhaften und dynamischen Ton, der die zuweilen aufkeimende Spannung gut unterstreicht und das Geschehen in die heimischen vier Wände zu holen scheint. Surround-seitig angenehm, wenngleich auch etwas schwer in der Front-Ausspielung. Der klaren Sprachausgabe können Untertitel in Deutsch, Englisch und Türkisch hinzugeschaltet werden.

[Fazit]
„Mirrormask“ verfügt über eine Laufzeit von rund 96 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Diese wiederum hält sich in einem Standard-Amaray Case auf, dass Cover wurde dabei künstlerisch ansprechend gestaltet. Sony Pictures Home Entertainment bringt den fantasievollen Titel am 20. Juni auf den deutschen Code2-DVD Markt, der Titel wartet mit einer Altersfreigabe ab einer Stufe von 12 Jahren auf. Wahrscheinlich würde ein jüngeres Publikum auch den tieferen Sinn des Titels nicht erfassen wollen – aus Mangel an Interesse – oder gar können. Wie dem auch sei, die Disc kommt nicht ohne Extras daher, und diese setzen sich zusammen aus:

  • Audiokommentar mit Regisseur und Drehbuchautor
  • Making of MirrorMask (8 Dokumentationen, ca. 53 Min.)
  • Poster & Illustrationen
  • 5 Trailer

Die Extras füllen eine separate Laufzeit von weiteren rund 60 Minuten, was bei den Fans mit Sicherheit auf großen Zuspruch treffen wird. Inhaltlich kann vor allem das in 8 Kapitel unterteilte Making Of wirklich punkten, so muss ein Making Of aussehen. Viele Details über die Entstehung des Titels und die Hintergründe werden genauer erörtert. Die Menügestaltung gelang passend zum Film. Ein optisch anspruchsvoller Film, technisch hochwertig inszeniert und mit einigen guten Schnitt-Techniken und Einfällen ausgestattet.

Andre Schnack, 12.06.2006

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 1

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...