Octane – Grausamer Verdacht

Horror/Thriller
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[Einleitung]
Unter dem Label Buena Vista Home Entertainment und Pandemonium erscheint der 2003 abgedrehte US-Thriller „Octane“ mit Madeleine Stowe, Norman Reedus, Bijou Phillips, Mischa Barton, Jonathan Rhys-Meyers und Leo Gregory in den Hauptrollen als deutschsprachige Code2-DVD. In weiteren Figuren sind Gary Parker, Amber Batty, Jenny Jules, Patrick O’Kane und Martin McDougall zu sehen. Wir schauten uns den Streifen genauer an und berichten über die Qualitäten des Inhalts, die Technik und Ausstattung des Silberlings.

[Inhalt]
Senga Wilson (Madeline Stowe), eine allein erziehende Mutter, gerät in einen Strudel traumatischer Ereignisse, als ihre rebellische Tochter Nat (Mischa Barton) mit einer Tramperin durchbrennt: Nats neue Freunde sind fanatische Anhänger einer Kultsekte, die sie unter ihre vollständige Kontrolle bringen wollen. Mit der verzweifelten Suche nach ihrer Tochter beginnt für Senga ein Horrortrip – entlang einem abgelegenen Highway verfolgt sie die blutige Spur der Sekte. Immer näher kommt sie der diabolischen Horde und ihrem Anführer (Jonathan Rhys-Meyers), die ein abscheuliches Ritual zelebrieren. Wie ein dunkler Schatten zwingt sich ihr ein schockierender Verdacht auf…
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)

[Kommentar]
Es handelt sich bei „Octane“ um einen Thriller, der düster und böse beginnt, einen ebenso artigen Verlauf aufs Parkett legt und mit einem Hoffnungsschimmer endet. Die Stimmung kann von Beginn an als dunkel und unbehaglich bezeichnet werden. So richtig heimisch fühlen sich weder die Figuren, noch die Zuschauer, denn die Sets und Einstellungen werden meist von einem recht schummerigen Licht ausgeleuchtet und befinden sich in oftmals nicht gerade heimeligen Ortschaften. Die Geschichte des Films beschäftigt sich im Kern mit einer Paranoia über Menschen, die plötzlich einfach verschwinden, spurlos. Und wenn es gerade einmal nicht auf der Straße für Madeline Stowe voran geht und sie angestrahlt durch Polizeischeinwerfer und Blaulicht ihre Ängste frönt, sitzt sie vielleicht in einem 50er Jahre Restaurant mit Kaffee satt und fragt sich, wo zum Geier sie ist.

Einige Analogien zu David Lynch-Filmen können entdeckt werden. Doch wo Lynch sich hier und dort Angelpunkte setzt, um eine absurde Geschichte surreal und wirkungsvoll in die Tat umzusetzen, dort verliert „Octane“ an Glaubhaftigkeit und schreitet in den Hochseilgarten der Genres, absolviert diesen jedoch nur bedingt gut. Ohne allzu viel verraten zu wollen werden hier die verschiedensten Themen miteinander kombiniert und es entsteht ein leicht überladener Wust. Stimmungsträger sind Bild und Ton, die darstellerischen Leistungen gehen in Ordnung und insgesamt kann von einer hochwertigen Umsetzung gesprochen werden. Technoide Sounds von Orbital und atmosphärische, meist düstere Bilder stimmen den Betrachter von Beginn an auf das ein, was ihn erwartet.

[Technik]
In Anbetracht eines recht aktuellen Bildtransfers haben wir es hier mit einer nur befriedigenden Leistung zu tun. Der Transfer wird im anamorphen Breitbildformat 2.35:1 präsentiert und zeigt hier und dort gute Momente. Dazu zählen die Kantenschärfe und gelegentlich die Farben. Der Sättigungsgrad lässt etwas zu wünschen übrig, es gelingt kein richtig tiefes und plakativ deckendes Schwarz, worunter der Kontrast ein wenig leidet. Ansonsten kann von einem ausreichenden Detail-Vermögen gesprochen werden. Die Kompression geht in Ordnung und nur selten gibt es hier und dort etwas Rauschen zu vernehmen.

Tonal erhalten wir Dolby Digital 5.1-Ton in deutscher und englischer Sprache, italienisch gibt es hingegen lediglich im Dolby Digital 2.0-Surround Sound. Gleich 15 Sprachfassungen können der Akustik optional hinzugeschaltet werden. Der getestete deutsche Synchron-Ton besitzt gelungene Abmischungen bei Höhen und Tiefen, bietet eine räumliche Darstellung des Geschehens und vermag auch mittels kleinerer Surround-Effekte Stimmung herbei zu zaubern. Qualitativ gibt es in den Kategorien „saubere Technik“ und „räumlicher Klang“ nichts auszusetzen.

[Fazit]
Ein Thriller mit Madeline Stowe, Mischa Barton und Jonathan Rhys-Meyers mit einer Laufzeit von rund 87 rasch verrinnenden Minuten. Kein Vergleich zu einem „Die Tochter des Generals“ und dennoch keine schlechte Leistung von Regisseur Marcus Adams, dessen Film auf dieser DVD eine Altersfreigabe ab 16 Jahren attestiert wurde. Beim verwendeten Medium handelt es sich um eine einseitige Single-Layer-Disc (DVD Typ 5). Erstaunlich einfach wurde das Menü gehalten, und die Ausstattung der Extras leider ebenso. Man beschränkte sich auf eine extrem dürftige Ausstattung, die den Betrachter und Käufer mit keinerlei Bonusmaterialien beglückt. Buena Vista veröffentlichte den Thriller hierzulande in einem transparenten Keep Case am 23. September zu einem Preis um die 15,- Euro. Wer Fan der beteiligten Darsteller und offen für Thriller ist, der sollte mal reinschauen.

Andre Schnack, 07.10.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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