Ripley’s Game

Drama/Thriller
Drama/Thriller

[Einleitung]
Regisseurin Liliana Cavani hat mit ihrem Werk „Ripley’s Game“ (Originaltitel: Il Gioco di Ripley) einen Film geschaffen, den man eigentlich nicht unbedingt einer Frau als Regisseurin zuschreiben würde. Der Film entstand als Ko-Produktion folgender Länder: USA, Englang und Italien, und das 2002. In den Hauptrollen sind John Malkovich, Ray Winstone, Dougray Scott und Lena Headey zu sehen. Am Drehbuch arbeiteten die Autoren Liliana Cavani und Charles McKeown nach der Romanvorlage von Patricia Highsmith. Die DVD kommt aus dem Programm der Warner Home Video. Wir prüften.

[Inhalt]
Der talentierte Mr. Ripley (John Malkovich) hat sich mit seiner schönen Frau in Italien zur Ruhe gesetzt. Als er bei einer Feier seinen Nachbarn Jonathan (Dougray Scott) über Ripleys schlechten Geschmack spotten hört entschließt er sich zu einem boshaften Spiel: Jonathan soll Ripleys letzten Auftrag ausführen – den Mord an einem russischen Mafiosi. Immer tiefer gerät der rechtschaffene Mann in die Intrigen, die der Meister der Manipulation spinnt…
(Quelle: Warner Home Video)

[Kommentar]
Wer den Film „Der talentiert Mr. Ripley“ mit Matt Damon kennt, der sollte aufmerksam weiter lesen, denn dieser Titel kann etwas für ihn sein. In „Ripley’s Game“ erleben wir Tom Ripley von der Jugend zum Erwachsenen geworden. Er ist weiser, klüger und reicher geworden. Der Reichtum an Wissen und die Kniffe seiner kriminellen Energien sind nahezu perfekt. John Malkovich stellt den brillanten, kühlen und einskalten Tom Ripley plastisch und glaubhaft dar. Seine Charakterzüge sind eigen, markant und gleichzeitig auch auf einer gewissen Ebene faszinierend.

Bei „Ripley’s Game“ handelt es sich um einen merkwürdigen Film mit einer gar sonderbaren Stimmung, die irgendwo zwischen fremdwürdig und faszinierender Atmosphäre einzuordnen ist. Doch dies ist der Efeu um die klar erkennbare und interessante Kern-Story, die sehr spannend erzählt wird. Trotz nur wenigen Beteiligten schafft es der Film durch die darstellerischen Leistungen und die wunderbar fotografierten Sets zu überzeugen. Die Krimi-Elemente und Thriller-Bruchstücke haben ihre Wirkung und zeigen in Kombination der Figur Ripley das Bild eines Menschen, der eigene Wertvorstellungen und Befindlichkeiten hat, die sich vom Durchschnitt abheben.

Gedreht wurde in Italien und Deutschland, genauer, Berlin. Ray Winstone und Dougray Scott stehen standhaft an der Seite von Mr. Malkovich und laufen keine Gefahr zu verblassen. Neben den stimmungsvollen Lokalitäten, die die Seele und Stimmung des Films schüren, gesellt sich eine angenehme musikalische Untermalung der klassischen Natur, die Dramatik zu der vorhandenen Spannung addiert. Der Verlauf gewinnt zunehmend an Tempo, wenngleich praktisch keine Actioneinlagen vorhanden sind und der Dreh als konservativ und klassisch bezeichnet werden kann. Das verleiht „Ripley’s Game“ jedoch auch Authentizität.

[Technik]
Wir erleben einen Bildtransfer im Breitbildformat 1:85.1 der mit subtilern Stärken aufwarten kann. Er wurde anamorph erweitert und stellt sich den aktuellen Big Budget-Produktionen standhaft im Vergleich entgegen. Überwiegend handelt es sich im Film im ruhige Aufnahmen und Bilder, die von keiner erwähnenswerten Hast geprägt werden. Und wenn es mal zur Sache geht, dann hinterlässt die Kamera dennoch einen behäbigen Eindruck. Das kommt der Sauberkeit und Darstellungskraft klarer Konturen zugute. Die Kantenschärfe geht in Ordnung und Sauberkeit bestimmt die visuelle Präsenz. Auch die Kompression der Bilder gibt praktisch keinen Anlass zur Kritik.

Tonal erfahren wir den älteren Ripley im Format Dolby Digital 5.1, und das in den Sprachen Deutsch oder Englisch. Untertitel gibt es optional in den erwähnten Sprachen und zusätzlich in deutsch für Hörgeschädigte. Der Soundtrack besitzt eine dezente und charmante Räumlichkeit, die nur durch die seichten Hintergrundgeräusche oder aber der musikalischen Darbietung zur Geltung kommt. Weitgehend haben wir Ruhe um die Uhren und erhalten neben klar verständlichen Dialogen auch durchaus dramatische Szenen mit einer ausreichenden Dynamik und Dominanz. Untertitel gibt es ebenfalls in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch.

[Fazit]
Der anfänglich merkwürdig anmutende Eindruck des Films legt sich mit dem weiteren Verlauf und es entsteht eine dann doch spannende Atmosphäre und ein insgesamt überzeugendes Werk, das nur am Ende etwas offen und nicht unbedingt klar einzuordnen bleibt. Die Laufzeit von „Ripley’s Game“ bemisst sich auf rund 106 Minuten, der Film wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) untergebracht und die Altersfreigabe wurde bei „ab 16 Jahren“ festgesetzt. Natürlich geht das ganze Programm nicht ohne Manko aus, denn es besteht nur aus dem Hauptfilm, Extras wurden der DVD überhaupt nicht gegönnt. Erscheinungstermin war der 08. Juni, der Preis von rund 15,- Euro wirkt attraktiv, man beachte dabei allerdings das fehlende Bonusmaterial. John Malkovich-Fans sollten mit der Zunge schnalzen, denn der Hauptfilm hat seine Stärken.

Andre Schnack, 29.06.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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