Scream 4

Horror
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[Einleitung]
Ich selbst bin ein großer Freund der „Scream“-Filme. Mich hat dieser amerikanische Geschmack, der Flair der US-Kleinstadt und der mysteriösen Morde unter Jugendlichen damals sehr angesprochen. Außerdem hat der Titel, nein die gesamte Reihe, dem Herrn Wes Craven zu einem hohen Lob verholfen, welches ihm seine vorherigen Werke unlängst nicht mehr verschaffen konnten. Alles in allem war ich also gespannt auf Nummer 4 im Bunde: „Scream 4″ (Originaltitel: Scre4m). Regie führte Wes Craven himself, in den führenden Rollen sehen wir neben Neve Campbell und Courteney Cox, David Arquette auch weitere, frische Gesichter. Federführend bei der Fertigung des Drehbuchs war Kevin Williamson, auch er hat schon an den bisherigen Filmen mitgewirkt. Diese Standard Definition DVD kommt von Universal Pictures Home Entertainment.

[Inhalt]
„Was ist dein Lieblingshorrorfilm?“ Mit dieser Frage begann in Woodsboro vor Jahren eine gnadenlose Mordserie. Die junge Sidney Prescott (Neve Campbell) entkam nur knapp dem maskierten Killer, flüchtete aus ihrer Heimatstadt und ward dort seitdem nicht mehr gesehen. Doch ausgerechnet am Jahrestag der Tragödie kommt sie zurück, um sich der Vergangenheit zu stellen und öffentlich aus ihren Memoiren vorzulesen. Bei ihrer Rückkehr trifft Sidney nicht nur auf alte Bekannte wie Sheriff Dewey (David Arquette) und die Reporterin Gale (Courtney Cox), zu ihrem Entsetzen ist auch der sadistische Ghostface-Killer wieder in der Stadt. Jetzt heißt es: Neue Regeln, neues Spiel – und jeder kann das nächste Opfer sein…
(Quelle: Universal Pictures Home Entertainment)

[Kommentar]
Wenig Menschen, es ist dunkel, die Situation ist nicht komplett einzusehen. Plötzlich klingelt das Telefon. Und dann sehen wir als Betrachter bereits das Unheil kommen. Fehlanzeige, nichts kam. Aber dann, etwas zeitverzögert, jedoch zu keinem Zeitpunkt unpassend oder dermaßen unrealistisch, als das der Film darunter leidet, setzt das ein, was die „Scream“-Filme von Wes Craven bekannt machte: ein maskierter Jemand steht mit einem Messer bewaffnet vor seinem Opfer. Nach recht einfachen und dennoch ausgesprochen wirkungsvollen Regeln funktioniert die „Scream-Logik“. Sie ist auch noch nach Jahren gut, wenngleich ich die Wirkung auf jene Publikumsgruppe ohne Kenntnisse der vorherigen Filme, natürlich nicht selbst ausprobieren konnte.

Wes Craven erfindet das Rad nicht neu, er verdichtet nur allzu gut bekannte Inhalte, versieht sie mit zeitgenössischem Charme und vollzieht ganz offensichtlich ein Symposium zur Anfertigung eines Film-Remakes mit den Do’s & Dont’s gegenüber seinem Publikum. Nur eben auf eine gewisse Art und Weise, so dass eben dieser Kunstgriff gar nicht negativ auffällt. Nicht zu verheimlichen ist, dass irgendwer der bereits vorstellig gewordenen Figuren im weiteren Verlauf Farbe bekennen muss und sich enttarnen wird. Ohne zuviel verraten zu wollen, macht man hier nicht den Bock zum Gärtner und überträgt diese Rolle einer bereits bekannten Figur. Gut so.

Aber ist denn „Scream 4“ oder aber „Scre4m“ nun eine Ansicht wert? Ja, lautet meine Antwort. Natürlich wird es inhaltlich nicht einfacher und glaubwürdiger, wenn erneut, Jahre später, in der US-Kleinstadt Morde an jungen Leuten geschehen. Und wenn dann auch noch eine Art Jahrestag gefeiert und mit bestimmten Situation gerechnet wird, die eigentlich genau genommen dem Zufall obliegen, dann wird es schwieriger. Wes Craven setzte die durchdachte Story von Drehbuchautor Kevin Williamson gut um. Bereits in den ersten Minuten wird der Betrachter damit konfrontiert, dass Scream sich weiterentwickelt hat und neben dem Handy auch das Social Media eine gewichtige Rolle im Leben junger Leute spielen. Spannung stimmt, Action stimmt – wir werden gut unterhalten.

[Technik]
Wir erhalten einen 2.35:1-Transfer vor die Augen, der anamorph erweitert wurde und somit die Anforderungen an heutiges Heimkino erst einmal theoretisch erfüllt, wenn es um Standard Definition Quellen geht. „Scream 4″ ist ein Horror-Film, spielt also auch zu einem wesentlichen Teil in schattigen Szenerien und dunklen Gefilden. Dies wirkt sich nicht positiv auf die Darstellung kleinerer Bilddetails aus, wenngleich der Detailgrad noch in Ordnung ist. Auch gelingt es der Kantenschärfe grobe Kritik abzuwehren, da wir stets eine konstante und ordentliche Konturenzeichnung gewährleistet ist. Farbgebung und Kontrast spielen eine wichtige Rolle und gefallen durch ihren authentischen Charme, selten wird hier überzeichnet oder zu grell vorgegangen. Rauschen tritt kaum auf, das Bild bewegt sich ruhig und sauber.

Nicht nur das Blut sieht realistisch aus, auch die Schreie klingen furchteinflössend und so, wie man sie selbst um Gottes Willen niemals hören möchte (oder selbst ausstoßen muss). „Scream 4″ bietet eine recht dynamische Tonkulisse. Sie setzt sich aus den üblichen Faktoren Sprache, Geräusche der Umwelt sowie der musikalischen Begleitung, zusammen. In der Praxis bietet sich ein sehr schönes Wechselspiel aus den recht räumlichen Umgebungsgeräuschen, der stets verständlichen Sprachausgabe und der Musik. Letztgenannte dreht in den relevanten Momenten ordentlich auf und wechselt von einem zeitgemäßen Soundtrack in eine sehr situative Darstellung mit entsprechendem Repertoire. Der Ton erfolgt im Format Dolby Digital 5.1 in englischer und deutscher Sprache. Ebenfalls sind Untertitel in beiden Sprachen vorhanden.

[Fazit]
Ich gestehe: für einen vierten Teiler einer Filmreihe bin ich mehr als positiv überrascht von den rund 101 Minuten, die sich auf dieser Standard Definition DVD befinden. Wes Craven zeigt mit „Scream 4″, wie es gehen sollte und läuft damit rasch an Titeln wie dem „Final Destination“-Franchise auf der rechten Spur vorbei, direkt in die Zielgerade. Neben dem Hauptfilm, der mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren daher kommt, beinhaltet die Disc noch folgendes Bonusmaterial:

  • Audiokommentar mit Regisseur Wes Craven, Hayden Panettiere und Emma Roberts sowie einem Gastauftritt von Neve Campbell
  • Alternativer Anfang sowie alternatives Ende
  • Entfallene Szenen
  • Gag-Reel
  • Making-of
  • Featurette „Die Scream-Story“
  • Featurette „Scream 4“
  • Interviews mit Cast & Crew
  • Kinotrailer

Schauen wir auf die Extras, so fühlen wir uns ein wenig an die Tage erinnert, als die erste Collector’s Edition von „Scream“ in den Handel kam. Neben einem informativen Audiokommentar gibt es noch viele weitere Minuten an zusätzlicher Spieldauer, die sich nicht nur interessant gestalten, sondern auch unterhaltsam sind. Erhältlich ist diese DVD seit dem 20. Oktober 2011 zu einem Preis von rund 15,- Euro. Wer Horro- oder ganz einfach Scream-Fan ist, der sollte sich dieses Stück nicht entgehen lassen.

Andre Schnack, 07.11.2011

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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