Starship Troopers 2: Held der Föderation

Comedy/Crime/Romance/Science-Fiction
Comedy/Crime/Romance/Science-Fiction

[Einleitung]
Jedem Science-Fiction Fan wird der Titel „Starship Troopers“ etwas sagen. Es war 1997 als Regisseur Paul Verhoeven (Basic Instinct, RoboCop) und das Team um Special-Effects Spezialist Phil Tippett einen gigantischen Krieg zwischen der Menschheit und einer arachnoiden Kriegerart mit der Bezeichnung „die Bugs“ inszenierten. Robert A. Heinlein bot mit seinem Roman eine gute Vorlage, die von Autor Edward Neumeier umgesetzt wurde. Letzterer schrieb ebenfalls das Drehbuch zum hier getesteten „Starship Troopers 2″ von „nun“-Regisseur Phil Tippett. 2004 wurde der Titel als TV-Produktion abgedreht. In den Hauptrollen: Bill Brown, Richard Burgi und Kelly Carlson. Diese DVD kommt aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment.

[Inhalt]
Dieses Mal feuert die beste mobile Infanterie der Föderation – Lichtjahre entfernt von der nächstgelegenen Verstärkungseinheit – gegen einen Feind, der schlauer und hinterlistiger ist, als jemals zuvor. Nur eine Chance bleibt: Die Helden der Föderation müssen mit einem berüchtigten Verräter zusammenarbeiten. Denn nicht nur ihr Leben, sondern das der gesamten Menschheit steht auf dem Spiel. Zum Überleben müssen sie strategisch denken – bevor die Bugs dies tun!
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)

[Kommentar]
Eine Zeit die unkomplizierter nicht sein könnte. Wenn man denn zur mobilen Infanterie der Föderation gehört und sich die meiste Zeit damit beschäftigt am Leben zu bleiben. Die restliche Zeit vertreibt man sich dann durch Schabernack mit seinen Kameraden oder macht sich Gedanken zur Tötung von Bugs und wie man aus scheinbar auswegslosen Situationen doch noch entkommt. Das alles gewinnt tierisch an Charme, da der Feind eindeutig und vor allem nicht menschlich ist. Anders als im ersten Film folgen die Troopers hier nicht einer Invasion, sondern sitzen in einem belagerten Außenposten fest.

Der Nachfolger verfügt über so manche Analogie zum Vorgänger, filmtechnisch und inhaltlich. Allerdings gibt es auch ganz eklatante Unterschiede, und die sind nicht nur beim Budget der Produktion anzufinden. Hier wären ferner zu nennen: die Aufnahmen wurden allesamt weniger gut ausgeleuchtet. Dunkel regiert die Weiten der feindseligen Gefilde, Nebel und Rauch sind bedacht eingesetzte Instrumente zur Vermeidung von Fehlern und weiten Kameraeinstellungen und um bessere Übergänge zu den CGI-Animationen zu ermöglichen. Letztere fallen qualitativ ansehnlich und hochwertig aus, erreichen allerdings nicht ganz die Klasse des Vorgängers.

Musikalisch wurde wieder volle Elle in Richtung Pathos posaunt, und das ganz erfolgreich. Die verschiedenen Einblendungen im Stil eines Fernsehprogramms kommen auch hier gelegentlich vor. Sets und Kostüme gehen in Ordnung und der Grad an Gewalt ist – wie beim Verhoeven Programm üblich – hoch und blutig. Geschossen wird viel, Action kann man großschreiben, Substanz und Inhalt eher in kleinen Lettern. Darüber kann jedoch hinweggesehen werden, denn die leichte Unterhaltung steht im Vordergrund und es gelingt dem Film auch hier ein angenehmes Ergebnis zu erzielen.

[Technik]
Das Bildformat beläuft sich auf ein 16:9 Widescreen-Format. Das genaue Ratio misst ein Verhältnis von 1.78:1. Anamorph erweitert sollte man aufgrund der Quelle – Sony HDTV Geräte – von einer gut bis sehr guten Darstellungsqualität ausgehen können. Kann man allerdings nur bedingt, wie uns die Praxis lehrt. Die Kantenschärfe lässt zu wünschen übrig, ebenfalls fällt ein leichtes Rauschen auf, das sich durch die gesamte Laufzeit zieht. Aus der bereits erwähnten, recht schlechten Ausleuchtung resultiert ein farbarmes Geschehen mit wenig Farbverlauf und einem beschränktem Spektrum. Der Kontrast geht in Ordnung, leidet allerdings ein wenig unter den genannten Umständen. Von natürlichen Farben kann ebenfalls nur eingeschränkt gesprochen werden. Die Gesamtleistung ist dennoch im oberen Feld anzusiedeln.

Die entsprechende Soundkulisse erfolgt durch Dolby Digital 5.1-Ton in wahlweise deutscher, englischer oder französischer Sprachausgabe. Brachiale Toneffekte gibt es hier und dort einmal. Es kracht während der actiongeladenen Auseinandersetzungen mit den fiesen Insektenwesen auch recht kräftig. Ab und an wäre allerdings die Beisteuerung einiger bidirektional verlaufender Soundeffekte wünschenswert gewesen, denn überwiegend verhält sich der Titel im Vergleich zum Vorgänger zurückhaltend. Solide und stets verständlich – so muss die Wiedergabequalität der Dialoge bewertet werden, hier gibt es keinen Anlass zur Kritik. Zum akustischen Geschehen können Untertitel optional in 5 Sprachen zugeschaltet werden.

[Fazit]
Größter inhaltlicher Unterschied zum ersten Film, einmal abgesehen von den in der Anzahl geringeren Special-Effects: es kämpft keine geschlossene Gruppe mehr gemeinsam gegen den Feind, sondern es droht ebenfalls Gefahr von „innen“. Das macht den rund 88minutenlangen Film interessant und wertet ihn als Nachfolger vom Kultfilm „Starship Troopers“ etwas auf. Die DVD 9 bietet über ein schick gestaltetes Menü folgendes Bonusmaterial:

  • Audiokommentar mit Regisseur, Autor und Produzent
  • Filmdokumentation „Entwicklung Visual Effects“ (anhand mehrerer Szenenzusammenschnitte und Computer-Animationen werden die Gestaltungen der Special-Effects des Films auf rund 9 Minuten erläutert.)
  • Filmdokumentation „Innerhalb der Föderation“ (Making Of mit 30 Minuten Spielzeit. Etwas Eigenlob, aber auch viele interessante Informationen. Englische Originalsprache mit optionalen Untertiteln.)
  • Fotogalerie
  • 8 Trailer (7 zu weiteren DVD Erscheinungen, ein Trailer zum Hauptfilm.)

Der Kampf geht weiter – stimmt; und blutig geht es ebenfalls wieder zu. Das zeigt sich auch durch das als strafrechtlich unbedenklich eingestufte SPIO/JK-Gutachten. Erhältlich ist der Film als DVD-Fassung ab dem 25. Mai zu einem Preis um die 20,- Euro. Wer den ersten Film von Paul Verhoeven mochte und die Animationsfilme als zu „unecht“ empfand, der sollte Phil Tippett als Regisseur hiermit unbedingt eine Chance geben.

Andre Schnack, 11.05.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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