The Cavenman’s Valentine

Thriller
Thriller

[Einführung]
„The Caveman’s Valentine“ strahlt einen merkwürdig anmutenden Charme aus. Dieser mag viele faszinieren, andere sogar von der ersten Ansicht abhalten. Letzteres sollte man meiden, denn der Film lohnt sich. Schließlich spielt der begabte und professionelle Darsteller Samuel L. Jackson die Hauptfigur, an seiner Seite sehen wir Colm Feore, Ann Magnuson, Damir Andrei und Tamara Tunie. Das Drehbuch entstammt der Feder von George Dawes Green, der auch den Roman schrieb, auf den der Film beruht. Wir konnten die DVD aus dem Programm von universumfilm genauer beäugen.

[Inhalt]
Romulus Ledbetter (Samuel L. Jackson) ist psychisch krank, er lebt als Höhlenmensch in einem Park am Rande Manhattans. Außerdem ist er aber ein hochtalentierter klassischer Musiker und hingebungsvoller Familienvater. Am Valentinstag findet er außerhalb seiner Höhle den gefrorenen Leichnam des jungen Ausreißers Scotty Gates (Sean MacMahon) in einem Baum hängend. Die Polizei glaubt an einen Unfall, aber Romulus ist davon überzeugt, dass ein berühmter Fotograf, David Leppenraub (Colm Feore), den Jungen, der ihm öfter Modell stand, umgebracht hat. Doch wer glaubt den Fantasien eines Schizophrenen, der in einer Höhle wohnt? Romulus, gequält von Halluzinationen, beschließt den Mörder zu jagen und schafft es auch, auf Leppenraubs Farm eingeladen zu werden um dort eine neue Komposition zu spielen. Kann er seinen Wahnsinn lange genug unterdrücken um dem Mord auf den Grund zu gehen?

[Kommentar]
Grün als Symbol für die Konsum- und Luxusgesellschaft, praktisch als Droge bzw. Virus? Viele Dinge stimmen hier und die Metaphern und plastischen Symbole bereiten zweifelsohne eine sehr anspruchsvolle und auch tiefsinnige Unterhaltung, die bei einer gewissen Intensität abrupt aufhört. Tragendes Element ist natürlich die Figur des Romulus, fabelhaft gespielt vom genialen Samuel L. Jackson. Dieser übernimmt die Rolle eines leicht schizophrenen Charakters und vermag die Ausbrüche und paranoiden Anstalten mit Bravour umzusetzen. In seinem fantastischen Weltbild geht es um Kontrolle und Freiheit, den alltäglichen Wahnsinn und einer Gabe und gewissen Genialität. Jackson mimt das geistige und notorische Unikat einfach brillant. Sein Gang, die Gestiken und die Art zu sprechen verlangen eine hohe Schauspielkunst ab und lassen uns Romulus sehr plastisch und abgehoben vom Rest der Zutaten erscheinen.

Die Story von Drehbuchautor George Dawes Green wird vielen Anforderungen gleichermaßen gerecht. Enthusiastische Thriller-Fans werden ebenso gut unterhalten wie auch Menschen mit einem intelligenten Humor und Offenheit gegenüber einer letztlich anspruchsvollen Story, die spannend und angenehm abwechslungsreich konstruiert wurde und mit einem anderen Hauptdarsteller längst nicht die hier erzielten Lobenshymnen eingestrichen hätte. Es wurde in „The Caveman’s Valentine“ eine bisher nicht genutzt Hintergrundgeschichte gewählt und die Zutaten der Umsetzung gehen einher mit dem erreichten Niveau. Ein ausgewogener Klassiker mit Charme.

[Technik]
Mittelmaß gibt es hier vorzufinden. Keinen Preis gewinnt die universumfilm DVD im technischen Testfeld. Im 16:9 Format wurde die Spurensuche abgelichtet. Auf der DVD fühlen sich Bits & Bytes im anamorphen 1.85:1-Bild wohl. Mit relativ ausgewaschenen Farben erzeugt die visuelle Darbietung ein kontrastarmes und tristes Umfeld, was als Absicht der Filmemacher ausgelegt werden kann. Der Wiedergabequalität von Kantenschärfe und Detailreichtum, sowie dem Schwarzlevel können keine großen Vorwürfe gemacht werden.

Tonal vernehmen wir digitale Laute im Format Dolby Digital 5.1, und das in den Sprachen Deutsch oder alternativ Englisch. Mehrkanaltonfähigkeiten werden bei der Ansteuerung von Surround-Kanälen genutzt, die Musik ertönt ebenfalls erkennbar aus dem Front- und dem Rear-Bereich. Sprachausgaben werden mittels Center-Speaker Aktivitäten abgebildet und befinden sich in einem qualitativ gutem Bereich. Große Special-Effects durch Explosionen, Verfolgungsjagden oder aber Kugelhagel finden wir nicht vor, da der Film zu den ruhigeren Naturen zählt.

[Fazit]
Ehrlich gesagt sprach mich das Cover und die Beschreibung (Kurzinhaltsangabe) nicht wirklich an. Hatte ich doch schon zahlreiche Thriller im Serienkiller-Milieu gesehen. Doch „The Caveman’s Valentine“ geht einen anderen Weg, vor allem geht es im Kern um genau einen Mord, den der Höhlenmann innerhalb einer Laufzeit von rund 100 Minuten aufzuklären hat. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) weist eine Altersfreigabe ab 12 Jahren auf. Am 15. Dezember wurde der interessante Titel veröffentlicht, der Preis orientiert sich bei rund 20,- Euro.

Als Bonusmaterial befinden sich folgende Extras auf dem Datenträger der Verkaufsfassung:

  • Making of
  • Deleted Scenes
  • Audiokommentar
  • Trailer/Cast & Crew

Diese Angaben konnten wir nicht überprüfen und auch inhaltlich nicht bewerten, da uns zum Test die Rental-Fassung der DVD vorlag. Die Wertung des Bonusmaterials wurde nicht in diesen Review mit aufgenommen. Wer eine frische Geschichte mit einer abgedrehten Figur erleben möchte, der ist hier genau an der richtigen Adresse. Filmfreunde sollten sich den Silberling zu Gemüte führen.

André Schnack, 17.12.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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