The Oil Crash

Dokumentation
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[Einleitung]
Spannend und teils sogar beängstigend, so könnte man wahrscheinlich die Perspektive betiteln, welche Dokumentationswerke wie „The Oil Crash“ von 2006 zeichnen. Doch sind diese Warnungen denn angebracht oder ist das alles nur Panikmache? Dieser Frage widmeten wir uns bei der Ansicht dieses Titels, der hierzulande als 2 DVDs umfassendes Set erscheint. Basil Gelpke und Ray McCormack schufen dieses Stück und kommen damit ihrem Streben nach Öffentlichkeits- und Pressearbeit nach. Doch darum ging es den Machern wahrscheinlich nicht nur. Was steckt also hinter dieser ambitionierten Produktion und Dokumentation über ein sehr heisses und aktuelles Thema? Wir sahen uns das Set von KNM Home Entertainment GmbH genauer an und berichten aus erster Hand.

[Inhalt]
Der wichtigste Dokumentarfilm zur brennendsten Frage unserer Zeit. Die Journalisten und Filmemacher Basil Gelpke und Ray McCormack rollen in „The Oil Crash“ die Geschichte der Ölgewinnung auf und wagen einen Ausblick in die womöglich sehr kurze Zukunft des Rohstoffes. Unterstützt durch eine kraftvolle Mischung aus Archivmaterial, NASA-Aufnahmen und historischen Filmausschnitten, führt der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilm rund um die Welt – Texas, Caracas, den Maracaibo-See, das Orinoco Delta, die zentralasiatische Republik Aserbaidschan mit ihrer Hauptstadt Baku und dem Kaspischen Meer, Shanghai, Hong Kong und London – und lässt namhafte Wirtschafts- und Energieexperten zu Wort kommen.

Man braucht kein Verschwörungstheoretiker zu sein, um eine direkte Verbindung zwischen der Obsession der USA mit dem Mittleren Osten, der nationalen Sicherheit und der drohenden Ölkrise herzustellen. Die intensive Suche nach alternativen Energiequellen, wie sie nun von den größten multinationalen Energieunternehmen und akademischen Instituten unternommen wird, lässt erahnen, dass auch sie mit einer sehr baldigen Energiekrise rechnen. In den Interviews, welche die Filmemacher mit Experten aus der ganzen Welt geführt haben, wird deutlich, dass wir dem Boden des Ölfasses nahe sind. Doch wie viel Öl ist noch vorhanden? Gibt es Alternativen zur Energiequelle Erdöl? Wird es Krieg geben um die letzten Ölreserven?
(Quelle: KNM Home Entertainment GmbH)

[Kommentar]
Es ist sozusagen das Blut, das durch die Adern der Zivilisation fliesst. Nein, dieses Mal ist nicht das Geld gemeint. Die Rede ist vom endlichen Rohstoff Öl, Erdöl oder auch Rohöl genannt. Er ist notwendig, für beinahe alles, was für die Menschheit Infrastruktur und Logistik bedeutet. Ohne Öl und die weiteren Kraftstoff-Produkte sind wir praktisch wieder in der Steinzeit. Um nicht den größten Rückwärtsgang des menschlichen Daseins einzulegen, mühen sich auf der politischen Weltbühne die verschiedensten Protagonisten um Lösungen für dieses abzusehende Problem. Doch bislang gibt es nicht die große Lösung, wie schade. Immer wieder kommt die menschliche Natur dazwischen, sozusagen inmitten des Wegs sinnvoller Lösungen.

Denn die Korruption, teils mit wahnsinniger Systematik verschleiert und über hochkomplexe Logik verteilt und versteckt, nimmt sich auch in diesem Themenkomplex nicht viel. Und wir sind wieder an dem Punk, den es im Bereich des menschlichen Handelns immer wieder gibt: der Scheidepunkt, an dem jemand über etwas entscheiden muss, was sehr große Auswirkungen für viele nach sich ziehen kann. „The Oil Crash“ stellt diese Zwickmühle ganz gut dar und zeigt, dass es doch Menschen sind, die hinter großen Konzernen stehen, die maßgeblich unser Leben und unsere Perspektive – weltmännisch betrachtet – beeinflussen und gar bestimmen.

[Technik]
Wie es sich für eine gute Dokumentation gehört, so läuft hier ebenfalls eine Mixtur aus verschiedenen Bilder- bzw. Aufnahme-Quellen ab. „The Oil Crash“ besitzt einen Transfer im Format 1.78:1 und spendet ausschließlich Bilder in anamorpher Abtastung. Niemand wundert sich, wenn hier neben Aufnahmen aus Krisengebieten in weniger gute Qualität auch Szenen voll Hochwertigkeit glänzen, die sich übers Thema sinnvoll miteinander kombinieren und sogar ergänzen. Alles in allem kann dieses Angebot als gut bis sehr gut bezeichnet werden, wenngleich es keinem Vergleich mit typischen Kino-Blockbustern standhalten kann. Die Kompression arbeitet ordentlich und wir haben keinen Anlass zur negativen Kritik.

Kommen wir zum Ton. Dort, wo ggf. der eine oder andere Filmemacher vielleicht dramatisierend und theatralisch die Stimme erheben würde, da herrscht weitgehend Ruhe bei „The Oil Crash“. Wir erhalten einen Ton in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch angeboten. Die Konzentration erfolgt dabei ganz klar auf die Wiedergabe der Informationen und Inhalte über die Sprachausgabe. Großspurig angelegten Surround-Sound finden wir hier schlichtweg nicht vor. Auch herrscht in Sachen Musik weitgehend eine eher zurückhaltende Attitude. Untertitel sind in den beiden Sprachen Deutsch und Französisch vorhanden.

[Fazit]
Kommen wir zu dem, was wir Fazit nennen. Wir bildeten uns ein Urteil über eine einseitige und zweischichtige DVD, und zwar im Standard Definition Format. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 177 Minuten, was den Titel nicht zuletzt wenig knackig erscheinen lässt. Inhaltlich jedoch hat es das gute Stück in sich, man könnte praktisch von explosiven Themen sprechen. Der Titel erschien am 15. Oktober 2007 ohne Altersbeschränkung im Handel. Gesonderte Bonusmaterialien sind ebenfalls vorhanden und abgefasst auf DVD 2 des Sets. Enthalten sind dabei neben Trailer auch ein gesondertes Kapitel und weitere Auszüge aus Interviews. Mit dieser Sendung reiht sich ein weiterer Titel in die Riege der Filme, die uns aufrütteln, informieren und aufzeigen, wo die künftigen Hausaufgaben der Menschheit liegen.

Andre Schnack, 19.10.2011

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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