Titanic

Drama/Action/Romance
Drama/Action/Romance

[Einleitung]
1997 bewegte ein Film die Massen rund auf der ganzen Welt ins Kino, die Rede ist von James Cameron’s „Titanic“. Wer kennt ihn nicht, Regisseur James Cameron: einer der großen Filmemacher der letzten Jahre. Durch Filme wie „Terminator 2″, „The Abyss“ und „Aliens“ faszinierte er das Publikum. Mit „Titanic“ übertraf er seine bisherigen Erfolge bei weitem und ging einen gewaltigen Schritt nach vorne. Nun endlich, ein Jahr nach dem Erscheinen der VHS-Fassung, erscheint die DVD auch in Deutschland. Der Film über das Schicksal der Titanic und ihren Passagieren, mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in den Hauptrollen, erscheint hier aus dem Hause Fox als Code2-Disc.

[Inhalt]
Forscher Brock Lovett (Bill Paxton) und sein Forscherteam tauchen nach einem sagenhaften Diamanten der im Wrack des größten und luxuriösesten Schiffes aller Zeiten liegen soll, der Titanic. Dabei entdecken die Wissenschaftler eine Zeichnung einer jungen Frau die genau diesen Edelstein trägt. Der Fund wird in den Nachrichten übertragen, auf die Sendung im Fernsehen meldet sich eine alte Dame, die sich als Frau auf dem Bild ausgibt. Sie besucht Lovett und erzählt eine Geschichte die vor über 80 Jahren auf der Titanic stattfand: Es ist der Tag der Jungfernfahrt der Titanic. Am Kai tummeln sich Menschenmassen, Güter werden verladen und das beste Stück der White Star Line wird seetüchtig gemacht. Unter den Passagieren der ersten Klasse, die obersten Schicht der Gesellschaft, befindet sich auch Rose DeWitt Bukater (Kate Winslet) und ihre Mutter (Frances Fisher). Sie begleiten Caledon Hockley, Rose’s Verlobten (Billy Zane), nach Amerika. Dort werden Rose und Caledon heiraten. Doch Rose ist unglücklich, sie fühlt sich gefangen und die Hochzeit geht ihr gegen den Willen. In einer Hafenkneipe spielt der junge, mittellose Künstler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) ein Kartenspiel, er gewinnt und kommt so in den Besitz einer Fahrkarte für die Titanic! Für ihn geht ein Traum in Erfüllung, endlich kommt er mit diesem wunderbaren Schiff nach hause, nach Amerika. Abends liegt Jack den Sternenhimmel anstarrend auf einer Bank am Heck des Schiffs und träumt. Plötzlich stürmt eine weinend, schluchzende Gestalt zur Reling und droht herunterzuspringen, es ist Rose. Jack tritt näher und die beiden lernen sich unter sonderbaren Umständen kennen. Rose ist fasziniert von Jack’s Leben und seinen Ansichten, und auch Jack zeigt starkes Interesse an Rose. Eine leidenschaftliche Liebe entbrennt zwischen den beiden… und während sie ihre Zeit zusammen genießen, dümpelt das Schiff der Träume auf einen Eisberg zu… der Rest ist Geschichte.

[Kommentar]
Doch was kann ein Film noch bringen, wenn man den Ausgang im Prinzip schon kennt? Durch was kann er noch motivieren, überzeugen und an den Bildschirm fesseln? Mit dieser Frage hat sich Herr Cameron wohl auch sehr intensiv auseinandergesetzt. Und das Ergebnis ist grandios, denn beim Ansehen des Films stellt sich einfach kein Titanic-Zuschauer diese Frage! Statt dessen sitzt er fasziniert vorm Fernseher und genießt einen der aufwendigsten und fesselndsten Filme unserer Tage. Da stimmt nahezu alles, Kostüme, Sets, Tricks, Soundeffekte, Musik und schauspielerische Leistungen überzeugen auf ganzer Linie. Zudem wirkt alles sehr glaubwürdig. Die Liebesgeschichte um die beiden Charaktere ist fiktiv, doch die Namen, bestimmte Personen, Handlungsorte und historische Gegebenheiten wurden exakte so wiedergegeben, wie sie sich tatsächlich zugetragen haben.

„Titanic“ erzählt die leidenschaftliche Geschichte einer großen Liebe. Zwei gesellschaftlich so verschiedene Menschen, die sich treffen und verlieben endet mit einer der größten Katastrophen dieses Jahrhunderts – ihr Schicksal, unausweichlich und besiegelt: der Untergang auf dem Schiff, auf dem sie sich trafen und liebten, der Titanic. Doch der Film ist mehr als das! Nicht nur eine wohlerzählte, historisch wertvolle und perfekt inszenierte Geschichte einer grausamen Katastrophe und einer verbotenen Liebe. Es geht um die Angst und den Mut im Angesicht des Desasters, es geht um Freiheit und Formen der Gesellschaft der Menschen, es geht um Übermut und Leichtsinn, Absolution und Hoffnung. 11 Oscars gewann das 189 minutenlange Meisterwerk „Titanic“ bei der Academy Awards Verleihung 1997, natürlich unter anderem für viele technische Aspekte wie z.B. das animierte Wasser, die Darsteller gingen jedoch leer aus. „Titanic“ ist ein Genuß, eine wunderschöne Geschichte mit eindrucksvollen Bildern und einer brillanten Musik!

[Technik]
Schon ähnlich wie bei der kurz zuvor erschienenen Code1-Version von Paramount, kann auch hier im Bereich der Technik viel Lob verschüttet werden, aber nicht ganz so viel wie beim Amerika-Gegenstück. „Titanic“ ist State-of-the-Art, auch ohne anamorphen Bildtransfer. Das Ratio des fehlerfreien, klaren und sehr natürlich wirkenden Geschehens auf der Mattscheibe beträgt 2.35:1 (~2.30:1) und überzeugt im groben. Doch einige Kleinigkeiten geben Anlaß zu Kritik, beim Bild gibt es nämlich leichte Abstriche wenn man einen Vergleich mit der Code1-Variante durchführt. Da wäre zum einen das weniger scharfe Bild, zum anderen die wenigen, doch ab und an auffallende Bildstörungen und das häufige Auftreten von Aliasing-Effekten (Treppeneffekt in der Horizontalen). Sonst gibt es aber generell keine Unterschiede zur USA-Disc, Kontrast und Schattentöne sind gut und der hohe Grad an Details überrascht. Subjektiv würde ich der Disc aber eine weniger qualitativ hochwertige, visuelle Präsentation zuschreiben als bei der Code1-Scheibe.

Beim Ton sieht es im Vergleich sehr ähnlich aus. Der Dolby Digital 5.1-Ton auf Deutsch glänzt in allen Bereichen und zeigt was in einer Mehrkanaltonspur stecken kann. Neben orchestraler Musik und sehr klarer Sprachausgabe gibt es auch eine Fülle an eindrucksvollen Direktionaleffekten und Baßausnutzungen. Der Sound glänzt mit sauberen Tiefen und Höhen und einem allgemein sehr realistisch wirkenden Klangbild. Musik, Hintergrundgeräusche und die Stimmen der Akteure wurden sauber getrennt und sind allesamt gut zu lokalisieren. Stets wurden die Töne wohlplaziert und sinnvoll eingesetzt und abgemischt. Neben dem deutschen 5.1-Ton sind auch noch Dolby Surround Spuren auf Deutsch und Englisch vorhanden. Wer wirklich das Original hören möchte, sprich englische Sprache in 5.1, der muß schon zur UK- oder US-Version greifen. Untertitel sind ebenfalls auf Deutsch und Englisch vorhanden.

[Fazit]
Die deutsche Version der Titanic kann im Bereich der Technik nicht ganz so überzeugen wie es die US-Version tat. Dennoch eine gelungene DVD – daran besteht kein Zweifel, hätte man von einem Studio wie Fox doch etwas mehr erwartet. Trotz der nur „guten“ Präsentation kommen Freunde des Films um diese DVD nicht herum. Bei der Ausstattung hapert es natürlich, verschlingt doch der rund 3 stundenlange Film schon sehr viel Platz der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD-9). So gibt es neben den hübschen, animierten, englischsprachigen Menüs und einem Trailer nämlich nichts anderes an Zusatzmaterialien. Außerdem aufgefallen: der englischsprachige Trailer ist nicht der gleiche, der sich auf der US-Disc befindet. Dieser hier ist deutlich kürzer und von der Qualität nicht so hochwertig. Mit einem Preis von rund 70,- DM (75,- DM Listenpreis) griff Fox sehr hoch, aber Fans wird das kaum abschrecken. Der Film an sich: für mich ein Kunststück, für andere vielleicht nicht – doch sicher ist, „Titanic“ ist Kino, ganz großes Kino in einer guten DVD. Ein toller Film mit wundervollen Bildern und einer einfach göttlichen Musik von James Horner. Dennoch würde ich Fans, die der englischen Sprache mächtig sind und die Möglichkeit haben eine Code1-DVD abzuspielen, eher die amerikanische Version nahe legen. Aber auch die deutsche Disc bekommt von uns ein: Empfehlenswert!

Andre Schnack, 01.11.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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