Wallander – Der Mann, der lächelte

Thriller
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[Einleitung]
Autor Henning Mankell bietet ausreichend Stoff zum Verfilmen, insbesondere seine Krimi-Romane, in denen der Polizist Kurt Wallander gegen örtliche Verbrecher in skandinavischen Landen vorgeht. Den sehr atmosphärischen Roman „Der Mann, der lächelte“ verfilmte Regisseur Leif Lindblom 2003 mit Rolf Lassgård als Kurt Wallander in der Hauptrolle in Schweden. Aus dem DVD-Sortiment der universumfilm erscheint nun die deutschsprachige Code2-DVD des Titels. Wir konnten genauestens recherchieren und berichten unsere Ergebnisse.

[Inhalt]
Kommissar Kurt Wallander (Rolf Lassgård) wird von seinem Freund, dem Anwalt Sten Torstensson (Björn Åkesson), um Hilfe gebeten, als dessen Vater unter mysteriösen Umständen tödlich mit dem Auto verunglückt. Torstensson glaubt nicht an einen Unfall. Zwei Wochen später ist Sten Torstensson ebenfalls tot. Die Diagnose: Mord. Wallander plagt der Gedanke, seinem Freund nicht ausreichend Gehör geschenkt zu haben. Zumal der vorliegende Obduktionsbericht Stens Vermutung stützt, dass auch sein Vater Opfer eines Verbrechens wurde. Auf dem Amt für Wirtschaftskriminalität bekommt Wallander den brandheißen Tipp, dass Thorstensson dubiose Geschäftsbeziehungen pflegte. Er setzt alles dran, diese Männer ausfindig zu machen. Doch auf seinen Nachforschungen stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Schließlich führt eine Spur zum Großindustriellen Alfred Harderberg (Claes Månsson) und seiner Tochter Kristina (Melinda Kinnaman). Die Situation spitzt sich zu, als ein Anschlag auf Wallander verübt wird. Er erkennt, dass er es in diesem Fall mit Wirtschaftskriminalität der skrupellosesten Sorte zu tun hat!
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Die Person Kurt Wallanders wird hier perfekt getroffen. Figur Wallander stellt einmal einen ganz anderen Stil und eine eigensinnige Art von Polizist dar, durchtrieben von Zweifeln und Sorgen. Er wirkt oftmals müde, ausgelaugt und gar depressiv, handelt jedoch professionell und geht sorgfältig bei seinen Ermittlungen vor – gute Laune begleitet ihn dabei eherselten. Seine Umgebung reagiert entsprechend auf seine Eigensinnigkeit und Wallander hat nicht sehr viele Freunde. Rolf Lassgård brilliert in der Darstellung und sorgt für einen bildpräsenten und plastischen Charakter der gut beim Publikum ankommt und für ausreichende Identifikation sorgt, trotz das er einen eher tragischen Helden portraitiert, oder gerade deswegen?

Die Geschichte und der Handlungsablauf des Verbrechens und dessen Aufklärung halten sich an das, was der Zuschauer von einem modernen Krimi fordert und sorgt durch die stimmungsvolle und überwiegend recht düstere Atmosphäre für Spannung. Etwas anders als die Roman-Umsetzung stellt sich der Film schon dar, allerdings sollte sich dies nicht auf seine Wertung auswirken. Wer das Buch nicht kennt, der wird sich an einem gut gemachten und kurzweiligen Thriller erfreuen können und mehr Lust auf die guten Romane eines Henning Makell bekommen.

[Technik]
Es handelt sich hierbei um eine gut ausgestattete TV-Produktion. Dementsprechend enthüllt sich auch auf der Mattscheibe eine visuelle Darbietungs-Qualität im 4:3 Vollbild-Format (1.33:1). Seitens des Kontrasts und der Farbgebung kann man mit dem gebotenen Gewand durchaus zufrieden sein. Etwas Sorgen bereitet lediglich die Sauberkeit, denn das Geschehen wirkt durchtrieben von einem stets erkennbaren Rauschfaktor. Dieser macht sich in plakativen Elementen sichtbar breit, wirkt in einige Aufnahmen hingegen wieder weniger präsent. Artefakte seitens der Kompression geben sich kein Stelldichein, ferner treten praktisch keine Verunreinigungen oder negative Effekte bei beispielsweise raschen Bewegungen auf.

Tonal spielt sich Wallander im gelungenen TV-Maßstab ab. Es können wahlweise die Sprachen Deutsch oder Schwedisch vernommen werden, beide im Dolby Stereo-Format abgemischt. Es gibt einige Hintergrundgeräusche und zaghafte Räumlichkeit durch die beiden eingesetzten und direkt angesteuerten Lautsprecher vermittelt. Sprachausgabe, Umgebung und musikalische Untermalung befinden sich ausreichend voneinander getrennt auf der Disc. Untertitel gibt es für Hörgeschädigte in deutscher Sprache optional einzuschalten.

[Fazit]
Atmosphärisch und wirkungsvoll präsentiert Regisseur Leif Lindblom einen intensiven Krimi in und aus nordischen Landen, geprägt von einem guten Ensemble und einer überraschend realistischen Wirkung. Die rund 127 Minuten Laufzeit bieten gute Unterhaltung und Spannung. Und auch der technischen Seite kann kein großer Makel für eine TV-Produktion angekreidet werden. Ausstattungsmerkmale wie zusätzliche Szenen oder aber eine Dokumentation im Stile eines Making Of’s findet man leider nicht vor. Wer darüber hinwegsehen kann und einem guten TV-Thriller keine Absage erteilen will, der sollte hier unbedingt reinschauen. Nicht nur für Henning Mankell-Fans interessant. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) erschien am 28. März zu einem Preis um die 20,- Euro. Die Altersfreigabe setzte man bei einer Stufe von größer als 12 Jahren an.

Andre Schnack, 13.06.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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