Where to Invade Next

Dokumentation/Comedy
Dokumentation/Comedy

[Einleitung]
„Where to Invade Next“ ist Michael Moore’s 2015 abgedrehter Dokumentations-Streich, auf den bereits viele gewartet haben. Moore’s Werke sind oftmals Gegenstand von kontroversen Diskussionen und polarisieren und durch den vom US-Amerikaner eingesetzten Stil und seine Art Themen anzupacken. „Where to Invade Next“ bietet neben Comedy und Doku-Genre-Zuordnung auch noch Moore hinter der Kamera, als Autor fürs Skript und vor der Kamera. In diesem Werk ist Amerika indirekt Opfer. Opfer im Vergleich zu anderen Ländern und deren Systeme, die oftmals in angenehmeren Lebensbedingungen münden als jene der USA…

Inhalt
Was können die USA von anderen Ländern lernen? Michael Moore will es genau wissen und marschiert als Ein-Mann-Armee in Europa und Tunesien ein. Wo immer er seine US-Flagge in fremden Boden rammt, will er keine Territorien und Ölfelder erobern, sondern gute Ideen. Und zwar solche, mit denen Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien gute Arbeits- und Lebensbedingungen für ihre Bürger geschaffen haben. Egal ob faire Löhne oder gesundes Schulessen, kostenlose Bildung oder menschenwürdige Gefängnisse: Michael Moore klaut alles, was er kriegen kann.

Denn Europa hat Lösungen für viele Probleme, an denen die amerikanische Gesellschaft seit Jahren krankt. Je länger Michael Moore staunend durch Europa reist, um so klarer wird ihm: Der amerikanische Traum lebt! Wenn auch nur außerhalb der USA. Und so wird Michael Moores jüngster Doku-Streich „Where to Invade Next“ zu einer augenzwinkernden Liebeserklärung an Europa.
(Quelle: AL!VE AG)

[Kommentar]
In der allerbesten Michael Moore-Manier entsteht hier ein interessanter Blick eines US-Amerikaners auf Länder und politische sowie sozial-Systeme im direkten Vergleich mit den USA. Teils polemisch, übertrieben und mitunter auch bestimmt mächtig abgesprochen, überzeugen die Dialoge mit den jeweiligen Landesbewohnern und Moore auf ganzer Linie. Sie regen zum Nachdenken an, sie bringen aber auch teilweise einfach nur zum Schmunzeln. Sie münden oftmals in den Gefühlen Zufriedenheit und Sicherheit. Wir stehen gut dar, wir können zufrieden sein, nach wie vor.

Michael Moore hat seine Art und Weise Themen anzupacken, sich mit diesen inhaltlich sogar sehr tief auseinander zu setzen und auf Missstände hinzuweisen, die er für verbesserungswürdig oder gar notwendig hält. Dabei mag hin und wieder an Anschein erweckt, als wäre ihm dazu praktisch jedes Mittel recht. Doch ich sehe das hier etwas anders. Denn selbst wenn nur der überwiegende Anteil stimmt, so ist es dennoch sehenswert, was Mr. Moore hier auf die große Leinwand gezaubert hat. Humorvolle, nicht so negativ und eher heiter im Umgang mit dem Thema.

I am an American. I live in a great country, that was born in genocide and built on the backs of slaves. – Michael Moore

[Technik]
„Where to Invade Next“ ist recht modern, befindet sich auf einem zeitgemäßen Medium, einer High Definition Blu-ray, und kann somit theoretisch aus den Vollen schöpfen, wenn es um die visuellen Qualitäten der Dokumentation geht. Überwiegend sind es hochwertige Aufnahmen, die hier unter egal welchen Umständen geliefert werden, allerdings nicht immer vergleichbar zu Hollwood-Blockbustern. Der Kontrast ist prima, die Kantenschärfe geht in Ordnung und wir haben es tatsächlich überwiegend mit recht hochwertigen Quellen zu tun. Immer wieder dazwischen: qualitativ weniger hochwertige Archivmaterialien.

Wir haben es mit jeweils einem DTS-HD 2.0 in Deutsch und einen weiteren in Englisch zu tun. Untertitel sind wahlweise in deutschen Lettern hinzu zu schalten. Vorrangig kommt es hier natürlich auch die Wissensvermittlung an, welche wahlweise in den beiden Sprachen erfolgt. Ein nennenswertes Ton-Spektrum oder aber tolle Hintergrundeffekte gibt es ohnehin hier nicht und wir werden vorrangig mit der Sprachausgabe aus dem Off und den Kommentaren der interviewten Gefilmten konfrontiert. Aber soweit so gut.

[Fazit]
Mit gefiel „Where to Invade Next“ gut und machte Appetit auf mehr, auf den neuen Titel über Trump’s Amerika, den ich ebenfalls sehnsüchtig erwarte. Diese vorliegende Dokumentation läuft rund 120 Minuten, weitere Extras neben einem Trailer gibt es nicht. Vielleicht sollten viele Menschen einfach einmal diesen Film anschauen, um einen weiteren (!) Beleg dafür zu bekommen, dass wir es hierzulande nach wie vor ausgesprochen gut haben und mit exzellenten Lebensbedingungen alt werden können. Die HD Blu-ray Disc erschien am 17. Juni 2016, die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren.

Andre Schnack, 25.02.2019

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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