Wie man die Welt verändert

Dokumentation
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[Einleitung]
Warum heisst Greenpeace eigentlich Greepeace? Wie kam es dazu? Wer waren die Mannen, die sich 1971 aufmachten, um die Welt zu verändern? Was waren ihre Triebfedern, ihre Ziele und Motivationen? Alles Fragen, die sich bestimmt zu Teilen durch die zahlreichen Veröffentlichungen rund um die Greenpeace-Bewegung beantworten lassen. Eine filmische Auseinandersetzung, also auch Dokumentation darüber finden wir hier im Netflix Streaming Programm mit dem Titel „Wie man die Welt verändert“ (Originaltitel: How to Change the World) von 2015. Neben einem Abenteuer ist diese Dokumentation auch eine Art Biographie. Ich war gespannt darauf und bewegte mich mit meinem Internet-Anschluss direkt auf die 70er Jahre zu(rück).

[Inhalt]
Die Rettung des Planeten ist keine einfache Aufgabe. Doch irgendjemand muss es tun. Greenpeace zum Beispiel.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Wenn das mal keine aussagekräftige und knappe Inhaltsangabe ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Doch hier funktioniert das auch aus dem einfachen Grund, dass Greenpeace eben ein Begriff ist. Nicht nur ein Begriff im Sinne eines Wortes, welches Microsoft’s Word oder Apple’s Pages in der Computerwelt via Autokorrektur erkennen und vorschlagen, sondern auch ein Begriff, der für ein globales Ziel steht, welches an den meisten Orten unserer Zivilisation auf diesen Planeten verstanden wird. Diese Sendung eröffnet einen wunderbaren Einblick in die Entstehung dieser Bewegung, die heute zu einer gigantischen Stiftung gehört. Dauerhaftes umweltpolitisches Engagement steht für Greenpeace, die jüngst auf das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP aufmerksam machten.

Der Geist der Bewegung dieser (damals) jungen Umweltaktivisten und ihr Ursprung stehen dabei im Fokus. Wer sind diese Menschen gewesen, die sich in einem Kutter aufmachten, um gegen geplante Atomtests zu demonstrieren? Das wird hier beantwortet. Und noch viel mehr. Es geht um ein ganz anderes Lebensgefühl und Bewusstsein unserer Umwelt gegenüber, welches heute allem Anschein nach nur noch in Teilen bei der breiten Masse der Bevölkerung vorherrscht. Die Idee hinter der Umwelt- und Friedensbewegung ist großartig und sie benötigte unfassbar viel Mut damals, um aus einer Stimmung und Meinung auch dauerhaften Aktionismus und Aktivismus zu gebären. Allerhöchsten Respekt davor!

Und niemand sollte das falsch verstehen: es muss Gegenstimmen geben. Es müssen kritische Meinungen zugelassen und angehört werden. Nur dann denkt der Mensch noch einmal genauer über seine Vorhaben nach und schadet sich vielleicht langfristig weniger. So kommt diese Sendung, klar unterteilt und sinnvoll gegliedert vom Protest gegen das US-Atomprogramm zum Schutz der Wale, über politische Bezüge schlussendlich zu einem weltumspannenden Netzwerk verschiedener Menschen. Alles schön unterlegt von guten Inhalten und teils aufwühlenden Fotografien und Filmaufnahmen. Für mich das bisher beste verfilmte Material, wenn es um Greenpeace’ Geschichte geht und darum, wofür diese Organisation stand und steht.

[Technik]
Das Leiden einer jeden Dokumentation, die Materialien aus dem Archiv verwertet: die Qualität der angestaubten Quellen und Originalaufnahmen. So ist das auch hier bei „Wie man die Welt verändert“ der Fall und ich bin dankbar für die vielen, vielen Amateuraufnahmen der Beteiligten. Nur so kann ein sehr authentischer und naher Einblick entstehen. Da ist mindere Abbildungsgüte plötzlich gar nicht mehr negativ, sondern kann sogar in einer positiven Wirkung münden. Kommt es zu aktuellen Interviews, so ist die Weitergabe auf einem guten technischen Niveau. Archivmaterial fällt hingegen qualitativ sehr unterschiedlich aus. Der 16:9-Transfer bietet wirkungsvolle Farben, eine ausreichende Kantenschärfe in den modernen Sequenzen und eine gute Kompression.

Akustisch konzentriert sich die Sendung auf sehr auf die Wiedergabe der Sprachausgabe. Sie erfolgt von verschiedenen Quellen, jedoch stets sehr zentral gebunden. Egal was man sich auch so vorstellen mag, geliefert wird ausschließlich englische Sprachausgabe im Stereo-Format. Ebenfalls stehen Untertitel in den Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch sowie Italienisch zur Verfügung. Der gesprochene Ton ist überwiegend sehr verständlich. Handelt es sich um Aufnahmen in denen Dialoge erfolgen, so kommt es auf die jeweilige Situation an. Technisch betrachtet kommt der gebotene Sound nicht über ein solides Mittelmaß hinaus. Fehler erlaubt er sich nicht.

[Fazit]
Netflix bringt uns mit „Wie man die Welt verändert“ eine Geschichte nahe, wie ich sie noch nicht derart über Greenpeace erleben konnte. Eine tolle Sendung, die zu den Ursprüngen der Bewegung zurück schreitet, die Motivationen aufdeckt und die damals handelnden Personen durch viel Informationen und Materialien gewissermaßen vorstellt. Auf der Laufzeit von rund einer Stunde und 50 Minuten (110 Minuten) unterhält und informiert diese Dokumentation technisch solide. Als Bestandteil des Netflix Angebots und völlig unabhängig davon ist sie ein toller und informativer Zeitvertreib. Die gesamte Machart befindet sich auf der Höhe der Zeit und richtet sich an ein breites Publikum. Hier gilt meines Erachtens für jeden: anschauen!

Andre Schnack, 19.05.2016

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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