Wir waren Helden (Home Edition)

Action/Drama/War
Action/Drama/War

[Einleitung]
Hier sehen wir einen Randall Wallace Film, der auf den Namen „Wir waren Helden“ hört. Der englische Originaltitel lautet „We were Soldiers“, was in Anbetracht der harten Thematik ein wenig besser passt, als die deutsche Helden-Titulierung. Der Film entstand als US-amerikanisch-deutsche Koproduktion und wurde nach einem Script von Randall Wallace vom selbigen umgesetzt. Das Drehbuch fusst auf dem Buch „We Were Soldiers Once…and Young“ von Harold G. Moore und Joseph L. Galloway. Diese Code2-DVD Fassung des Titels erstrahlt aus dem Programm der Concorde Home Entertainment und wir konnten einen prüfenden Blick auf den Silberling werfen.

[Inhalt]
1965: Im amerikanischen Armeestützpunkt Fort Bening werden letzte Vorbereitungen für den ersten großen Kampfeinsatz im Norden von Vietnam getroffen. Der hoch dekorierte Lieutenant Conolel Hal Moore (Mel Gibson) wurde mit der Leitung dieser heiklen und lebensgefährlichen Mission betraut. Moore wird unerwartet und gegen seinen Protest in den Kampf geschickt. Er weiß, dass er verfrüht und fast chancenlos in eine Schlacht ziehen wird. Und einmal auf fremdem Boden wird jeder Plan, jedes Kalkül hinfällig; alle Befürchtungen Moores erweisen sich als untertrieben. Stunden des Sterbens wechseln mit Nächten der Angst. Drei Tage und Nächte dauert die Schlacht und immer rascher werden die Reihen der Kämpfenden dezimiert. In dem blutigen Gefecht verliert die Frage nach Sieg und Niederlage jede Bedeutung, nur das Überleben zählt.

[Kommentar]
Braucht man nach einem Film wie „Das Boot“ noch ein „U-571″? Sollte man nach einem „Der Soldat James Ryan“ noch ein „Wir waren Helden“ folgen? Beiden kann bejaht werden, geht es doch im meist einen anderen Fokus. Bei letztgenannten gar um einen anderen Krieg. Ein Vergleich zu Coppolas „Apocalypse Now“ oder Stones „Platoon“ und Kubricks „Full Metal Jacket“ scheint fairer, da es sich um Geschichten und Darstellungen des gleichen Kriegs handelt.

Weit davon ab sollte man sich neue Werke in bekannten Sujets ansehen, um ein einigermaßen objektives Bild zu erhaschen. In Randall Wallace‘ „Wir waren Helden“ kommen Züge und Elemente vor, die bisher oft genutzt wurden, nur wurden sie hier teilweise verfremdet oder etwas verändert. Es gibt unzählige geschichtsträchtige Ereignisse von denen in Filmen erzählt werden kann. Die Mischung bereitet dann den Weg zum Erfolg, oder eben nicht. „Wir waren Helden“ war erfolgreich in den Kinos.

Concorde beschreibt den Film als ein „symbolträchtiges Kriegsdrama über die erste Schlacht im Vietnamkrieg“. Weiter heisst es „[…] zeigt authentisch und schonungslos den Wahnsinn und die Brutalität des Krieges.“ – Und genau darauf kommt es natürlich in einem Film dieser Natur an. Aber nicht nur darauf. „Der Soldat James Ryan“ bekam die Kurve oftmals knapp vorm Verlassen des Kinos, diesen Weg beschreitet „Wir waren Helden“ mit der oftmals blutigen Darstellung ebenfalls.

Gelobt werden können die darstellerischen Leistungen sowie die angebrachte Handwerkskunst in bester Hollywood-Manier, die einer Darbietung von Steven Spielberg jedoch nicht das Wasser reichen kann. Story, Sets und optische und akustische Effekte sorgen für eine dichte Stimmung und eine teils sehr spannende und krasse Atmosphäre, die uns eine Richtung über die Gefühlswelt eines Kriegsteilhabenden aufzeigt – keine schöne Vorstellung. Ein Film, der das Vietnam-Thema anders und gut behandelt, als es in bisherigen Werken über diesen grausamen Krieg der Fall war.

[Technik]
Am liebsten ist einem eine Technik, die dem Thema des Films gerecht wird und zudem auch noch die Anforderungen eines Technik-Puristen erfüllt. Dem anamorphen Breitbildtransfer im Format 2.35:1 will dies allerdings nicht ganz gelingen. Wer kein Vietnamesisch spricht, den werden die eingeblendeten englischen Untertitel gefallen. Anhand dieser stellen wir fest, dass die Kantenschärfe ruhig etwas höher hätte ausfallen können und es auch mit der Rauschfreiheit nicht ganz weit her ist. Während rascher Bewegungen werden leichte Artefakte offensichtlich. Alles jedoch halb so schlimm, wie es sich auf dem ersten Blick liest. Auf der Habenseite können eine gelungene Farbwiedergabe und Sättigung und eine angenehme Harmonie des Geschehens festgehalten werden. Die Kompression geht klar.

Tonal werden ebenfalls einige Eigenheiten der DVD festgestellt. Zum Beispiel gibt es leider nur die deutsche Synchronfassung des Films auf dieser DVD akustisch zu vernehmen. In den Formaten DTS 5.1, Dolby Digital 2.0 und Dolby Digital 5.1 verstehen wir klar und deutlich nahezu jedes Wort. Wie schade, dass es DTS sein musste, klingt der Dolby Mehrkanalsound doch gut genug und hätte dann auch rein platztechnisch noch die englische Originalfassung auf der Disc untergebracht werden können. Qualitativ kann die Darbietung gelobt werden. Wenngleich der Anfang des Titels ruhig verläuft und nur die musikalischen Werte etwas Eindruck hinterlassen, so erhalten wir den Ausgleich mit Fortschritt der Laufzeit. Stellenweise krakeelt es brachial aus den Lautsprechern, der Tieftöner bleibt davon nicht verschont. Satte Explosionen und dezente Schusswechsel sprechen eine eindeutige Sprache, die von hoher Dynamik und resultierender Räumlichkeit begleitet wird. So soll es sein, wenn der Anlass auch kein schöner ist.

[Fazit]
„Wir waren Helden“ gibt es seit dem 19. März 2003 auf DVD als Programmauskopplung der Concorde Home Entertainment „Home Edition“. Hiermit bekommt der Betrachter die deutsche Kinofassung geboten. Zusätzlich ist die original US-Kinoversion mit umfassendem Bonusmaterial als Doppel-DVD in der hochwertigen Premium-Reihe „Cine Collection“ ebenfalls erhältlich. Die Altersfreigabe dieser rund 126minutenlangen Fassung beläuft sich auf FSK 16.

Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet folgendes Bonusmaterial an:

  • Produktionsnotizen, die Einblick in die Enstehung des Films geben (auf Texttafeln)
  • Fotogalerie
  • Informationen zu Cast & Crew (auf Texttafeln)
  • Deutscher Kinotrailer
  • Trailer weiterer Kinofilme auf DVD
  • DVD-ROM Part

Das Kriegsdrama wurde mit einer inhaltlich schwachen Ausstattung abgespeist. Allerdings zählt dies nur für die von uns getestete „Home Edition“, die erweiterte und ungeschnittene FSK 18 Version (Cine Collection) weist nebst Audiokommentar mit Randall Wallace auch noch ein knapp halbstündiges Making Of und ein rund 18 Minuten langes Interview mit Mel Gibson auf (und weitere Features). Wer also noch keine 18 Lenzen zählt, der kann sich diese 16er Fassung bedenkenlos zulegen, gesetzt dem Fall, dass auf Bonusmaterialien nicht so viel wert gelegt wird.

Andre Schnack, 06.01.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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