Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders

Dokumentation
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[Einleitung]
Unter dem Titel „Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders“ ist grad neu auf Netflix eine dreiteilige True-Crime Dokumentation erschienen, die meine Aufmerksamkeit entfachte. Interessiert warf ich einen genaueren Blick auf die Produktion mit dem Originaltitel: „Conversations with a Killer: The Son of Sam Tapes“ von 2025. Joe Berlinger führte die Regie dieser Dokumentation.

Inhalt
01 Stadt der Angst: New York, 1976: Eine scheinbar zufällige Reihe von Schießereien verbreitet Angst und Schrecken in der Stadt und bringt die Polizei mit ihren Ermittlungen in Zugzwang. (54 Min.)

02 Auf der Jagd: Je mehr Berkowitz mordet, desto dreister wird er und spielt regelrecht mit den Medien. Später kommen die Ursprünge seines Spitznamens „Son of Sam“ ans Licht. (58 Min.)

03 Niemand ist sicher: Während die Angst der Öffentlichkeit von Tag zu Tag wächst, versucht die Polizei verzweifelt, einen Durchbruch zu erzielen. (60 Min.)
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Wir bekommen es bei „Son of Sam“ mit einer dreiteiligen Streaming True-Crime Produktion aus dem Hause Netflix zu tun. Dokus über Verbrechen erfreuen sich hoher Beliebtheit, so das es auch immer wieder Nachschub gibt. Mit diesem Stück widmet man sich David Berkowitz, der allem Anschein völlig wahllos seine Opfer über Jahre hinweg aussuchte und sie mit einer großkalibrigen Waffe erschoss, ohne mit ihnen Blickkontakt aufzubauen oder ein Wort zu sprechen.

Frühere Dokumentationen zum sogenannten Son of Sam-Serienmörder haben die Geschehnisse um David Berkowitz versucht mit statistischen Praktischen und sektenähnlichen Ambitionen zu verbinden, was jedoch angesichts der Sachlage weniger schlüssig erscheint, als die hier dargelegten Schlussfolgerungen. Teils unfassbar aus heutiger Sicht, wo man doch irgendwie den Glauben hat, das Verbrechen dank technologischen Mitteln rasch aufgeklärt werden können, zogen sich diese Ermittlungen im Fall des Son of Sam praktisch über Jahrzehnte hin.

Die Dokumentation geht auf die unterschiedlichen Aspekte ein, die nach Ansicht von Kriminalisten und Psychologen dazu führten, das Berkowitz so dermaßen den Halt verlor. Dazu gibt es Tonaufnahmen und sehr professionell nachgestellte Szenen, gemixt mit Interview-Ausschnitten der Gegenwart. Die Rechnung geht auf, das Ergebnis überzeugt.

[Technik]
Der heutige 16:9-Standard ist natürlich auch hier der Faktor, der die Filmemacher entscheiden lässt: Zuschneiden oder mit schwarzen Balken an den Seiten (links, rechts) leben. So wurde es hier gemacht. Alle Aufnahmen erfreuen sich einer insgesamt sehr ordentlichen Wiedergabequalität. Natürlich sind es auch oftmals verrauschte und verunreinigte Bilder, die wir hier zu sehen bekommen. Die Kompression ist ordentlich, alles wirkt ausreichend aus einem Guss und lässt das Publikum auf den Inhalt konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden.

Tonale Eskapaden gibt es hier nicht, braucht es auch nicht. Denn schließlich geht es hier um die Informationsvermittlung, aber insbesondere auch um die Tonaufzeichnungen mit David Berkowitz, die während zahlreichen Gefängnis-Interviews entstanden sind. Ansonsten etwas zeitgemäße musikalische Begleitung und eben oftmals kaum bis nur schlechte Geräusche aus dem Hintergrund – das ist das tonale Antlitz dieser Dokumentation. Neben dem englischen Originalton gibt es weitere Sprachen in Ton und fürs Auge (Untertitel).

[Fazit]
„Son of Sam“ über David Berkowitz ist schon fesselnd anzusehen irgendwie. All diese zeitgenössischen Aspekte lassen einen aus heutiger Sicht nachdenklich zurück. Kein Internet, kaum Polizei-Computerisierung, kein Mobilfunk – das liest jeder kriminelle Geist heute mit Sicherheit gerne. 172 Minuten sind hier auf drei Abschnitte unterteilt worden, die Altersfreigabe von „Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders“ liegt bei ab 12 Jahren. Wer sich für True-Crime interessiert, befindet sich hier genau richtig.

Andre Schnack, 11.08.2025

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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