Amy Bradley ist spurlos verschwunden

Dokumentation
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[Einleitung]
„Amy Bradley ist spurlos verschwunden“ – so lautet der Titel einer True-Crime Produktion aus dem Netflix Angebot. 2025 auf der Streaming-Platform veröffentlicht und von Phil Lott sowie Ari Mark als Regisseure abgedreht nach Skripten von eben diesen beiden Filmemachern. Vor der Kamera sehen wir eine Menge Zeitzeugen und andere Menschen, die irgendwie mit dem Verschwinden von Amy Bradley zu tun haben (könnten). Ich schaute mir diese in drei Teile organisierte Doku genauer an.

Inhalt
01 Verschwunden auf hoher See: 24. März 1998 – Eine Party wird zur Tragödie, als Amy Bradley spurlos von einem Kreuzfahrtschiff verschwindet. Damit beginnt die panische Suche ihrer Familie nach ihr. (49 Min.)

02 Ich habe sie gesehen: Als sich die Bradleys an die Öffentlichkeit wenden und um Mithilfe bei der Suche nach Amy bitten, gibt es neue Zeugenaussagen – aber sind vielversprechende Informationen darunter? (42 Min.)‌

03 Eine Flaschenpost: Der 20. Jahrestag von Amys Verschwinden sorgt für erneutes öffentliches Interesse an ihrem Fall, was ihre Familie nutzen will, um sie zu finden. (40 Min.)
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Drei Episoden und alle haben konzeptionell das gleiche Problem. Es fehlt ihnen gewissermaßen an Inhalt. So erstreckt sich viel der Spielzeit über etwaige Dinge, die sein könnten, ohne das es allem Anschein nach ernsthafte Indizien oder Hinweise gibt. Zumindest werden diese nicht genannt. Es geht also weniger sachgetrieben zu und der Inhalt zielt auf Unterhaltung anstatt Information und Wissen ab. Schade, denke ich. Davon ab ist das handwerklich alles gut gelungen. Allerdings hatte ich durchaus das Gefühl, das auch Menschen hier vor der Kamera zu Wort kommen, die praktisch nichts beizutragen haben…

[Technik]
„Amy Bradley ist spurlos verschwunden“ ist zwar sehr jung und mit Sicherheit auch mit solider Finanzierung produziert, doch spielt hier eben das Alter und die Quelle der Videomitschnitte eine entscheidende Rolle. Die Amateuraufnahmen, andere Quellen – all das sieht soweit beim 2.35:1 HD-Wiedergabeformat solide aus. Rauschen oder offensichtliche Fehltritte bleiben aus. Soweit das Auge reicht sind es Aufnahmen und Bilder, die uns weder zur Begeisterung ausbrechen lassen, noch Sorgenfalten aufkommen lässt. Die Kompression arbeitet sauber.

Ein knappes Dutzend Sprachen und ebenfalls eine Menge Untertitel, so sieht das Angebot hier aus. Qualitativ und im Sinne der bestmöglichen Wiedergabe tönt es sehr ordentlich daher. Auch ist die Sprachausgabe – ich wählte das englischsprachige Original – alles in allem gut gelungen. Untertitel sind ebenfalls mit dabei. Richtig spektakulär wird es nicht, da der Inhalt dies schlichtweg nicht zulässt. Rauschen oder andere Störungen der Akustik gibt es nicht oder sie fielen mir nicht auf.

[Fazit]
„Amy Bradley ist spurlos verschwunden“ ist eine absolut durchschnittliche Dokumentation, deren Inhalt streng genommen auf eine 45minutenlange Sendung zusammen zu schneiden ist, ohne dass dabei substantielles verloren geht. Ein Film über Spekulationen, freigegeben ab 12 Jahren. „Amy Bradley ist spurlos verschwunden“ ist vor allem auch daher so tragisch, da bis heute nur Unsicherheit vorherrscht und es wohl nur wenig Aussicht auf mehr Aufklärung gibt. Wer nicht viel zu tun hat, kann hiermit seine Zeit vertreiben.

Andre Schnack, 06.08.2025

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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