Point Blank

Crime/Drama/Thriller
Crime/Drama/Thriller

[Einleitung]
In „Point Blank“ von 1967 ist ein Verbrechen der Kern der Geschichte. Und die eigenhändige Herstellung von Gerechtigkeit die treibende Kraft einer Figur namens Walker, die von Lee Marvin dargestellt wird. Regisseur John Boorman arbeitete nach einem Drehbuch, auf welches auch Marvin viel Einfluss nehmen konnte. Die Musik ist von Johnny Mandel und in weiteren Figuren vor der Kamera sind Angie Dickinson, Keenan Wynn, Carroll O’Connor oder auch Sharon Acker zu sehen. Diese High Definition Blu-ray Disc kommt von Warner Bros. Home Video.

Inhalt
Sie haben Walker übers Ohr gehauen, haben sich seinen Anteil von 93.000 Dollar unter den Nagel gerissen, und ihn liegenlassen, weil sie ihn für tot hielten. Aber sie haben ihren Job nicht gründlich gemacht. Ihr Pech. Eines Tages wird er sie finden…

Als gnadenloser Walker spielt Lee Marvin den archetypischen Antiheld – mit unverwechselbarem Gang und unnachahmlicher Einsilbigkeit. John Boormans (Beim Sterben ist jeder der Erste) spannungsgeladener Neo-Noir-Klassiker ist im fantasievollen New-Wave-Stil gedreht – geprägt von ruppigen Dialogen und Walkers unerbittlicher Zielsetzung, mit der er ein Verbrechersyndikat namens „Die Organisation“ Mann für Mann von unten aufrollt. Angie Dickinson spielt die Komplizin, die mit ihren Verführungskünsten eines von Walkers Opfern in die Falle lockt.
(Quelle: Universal Pictures)

[Kommentar]
Auch aus heutiger Sicht möchte ich festzuhalten wissen, das dieser Film schon etwas besonderes darstellt. Für mich ist das nicht bloß der kühle Antiheld und Selbstjustitiar Walker, der die Einfachheit seines Motivs (Geld zurückbekommen) mit seinem Namen gleichschaltet. Sondern auch der Style, die Art und Weise, wie diese Geschichte über Rache erzählt und inszeniert wird. Allen voran der Schnitt, der das Publikum abrupte Zeitsprünge und Rückblenden ohne nennenswerte Ankündigung aufbürdet und das dann sogleich mit rabiater und (insbesondere für damals) zackig inszenierter Brutalität krönt.

Für mich passte das Stück von John Boorman gut in die Zeit und kann auch heute noch gut angeschaut werden. Schnitt, Musik, alles sehr 70er Jahre typisch, vor der Kulisse von Alcatraz, dem berüchtigten Gefängnis, das als hochsicher galt. Kostüme, Sets, Masken – das alles spricht eine deutliche Sprache und hat gewissermaßen auch noch Stil. Nur Lee Marvin war vielleicht zum Zeitpunkt des Kinogangs des Films nicht klar, das er für immer mit dieser Rolle verbunden sein wird. Was ihn bestimmt nicht gestört hat, schließlich wählte er gen Ende seiner Karriere und seines Lebens eher weniger Aufmerksamkeit haschende Rollen.

[Technik]
Walker mangelt es keineswegs an Action. Der Titel hat neben Rennen, Schießen, Schlagen (also Handgemenge) auch Action mit Autos zu bieten. Dabei wird oftmals sehr unkonventionell und ‚hart‘ vorgegangen, was die visuelle Darbietung jedoch nicht beeinflusst. Bei rasanten Schnitten, was eher die Seltenheit ist, oder aber Bewegungsabläufen (Autos vor der Kamera), tun sich ein paar Schwächen des 2.40:1-Transfers (1080p) auf. Auch sind in den schattigen Momenten viele Rauschmuster und Bildkörnung zu erkennen. Für das Alter und die damaligen technischen Gegebenheiten war ich schlussendlich damit einverstanden.

Walker redet kaum, er lässt gewissermaßen sprechen, auch hin und wieder für sich. Den deutschen Ton erleben wir in Dolby Digital Mono 1.0, Spanisch ebenfalls. Englisch hingegen in DTS-HD MA 1.0. Untertitel sind in Französisch sowie Spanisch vorhanden, für Hörgeschädigte gibt es noch Deutsch und Englisch. „Point Blank“ ist ein Film, der nun bereits über ein halbes Jahrhundert auf dem Kerbholz hat. Das merkt man dann natürlich auch gewissermaßen dem Ton an. Er klingt nicht sonderlich gut. Ausreichend sauber, kaum Klangtiefe, sehr blechern und ohne nennenswerte Akzente.

[Fazit]
Warner Bros. Home Video und der Vertrieb von Universal Studio brachten uns diesen Titel schon vor langer Zeit auf Blu-ray Disc in den Handel. Für mich war es dennoch gewissermaßen eine Premiere mit dem knapp 92 Minuten eines stahlharten Rache-Thrillers mit einem eigensinnigen, bohrenden Soundtrack und kühlen Bildern. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren und der Preis mittlerweile bei unter 10,- Euro (ich habe 8 bezahlt). Wer den Streifen noch nicht gesehen hat, der sollte dies nachholen. Und wahrscheinlich ist dies die technisch bestmögliche Fassung dies zu tun. Extras? Trailer.

Andre Schnack, 04.10.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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