[Einleitung]
Liebe Kinder, liebe Erwachsene: pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsfest erscheint aus dem Hause Buena Vista Home Entertainment ein Film mit vorweihnachtlicher Atmosphäre. Es handelt sich dabei um den 2005 abgedrehten Titel „Es ist ein Elch entsprungen“ von Regisseur Ben Verbong. Die deutsche Filmproduktion erscheint mit folgenden Darstellern in den Hauptrollen: Mario Adorf, Armin Rohde, Raban Bieling, Anja Kling und Sarah Beck. Die Romanvorlage zum Film und das Drehbuch entstammen der Feder von Andreas Steinhöfel. Wer also Lust auf Schnee, dunkle Winterabende, einen coolen Elch und einen Klasse Weihnachtsmann hat, er sollte definitiv weiter lesen. Wir berichten über die technischen und inhaltlichen Aspekte der DVD.
[Inhalt]
Was würden Sie tun, wenn ein ausgewachsener Elch durchs Dach kracht und mitten im Wohnzimmer landet? Ein Elch, der sprechen kann, auf den Namen Mr. Moose hört und steif und fest behauptet, er habe bei einem Testflug mit dem Weihnachtsmann die Kontrolle über den Schlitten verloren. Bertil (Raban Bieling – Wilde Kerle 1 bis 3), der mit seiner Mutter (Anja Kling) und seiner Schwester auf dem Land lebt, ist davon jedenfalls begeistert – auch wenn er schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt. Endlich hat er einen Freund, mit dem er verrückte Sachen anstellen kann, der ihn beschützt – und vor allem: der ihn versteht. Wäre da nicht der schmierige Vermieter Pannecke (Jürgen Tarrach), der seine große Chance wittert, endlich mal einen Elch zu jagen! Zu allem Überfluss steht auch noch der Weihnachtsmann (Mario Adorf) vor der Tür und möchte Mr. Moose wieder zurück haben. Schließlich ist bald Heilig Abend und dieses Jahr soll der Elch den Schlitten ziehen!
Was soll Bertil nur tun?
[Kommentar]
Nach dem Lesen des Verpackungstexts keimte Skepsis in mir auf. Ehrlich gesagt ist dies nicht selten bei mir der Fall, wenn es sich um eine deutsche Filmproduktion handelt. Ich machte mich frei von Voreingenommenheit und schritt ans Werk. Und nach rund anderthalb Stunden war ich angenehm überrascht. Unter den Testern saßen auch zwei Kinder, welche dem Film ebenfalls seinen Unterhaltungswert bestätigten. Doch wo herkommt dieser? Es sind mehrere Zutaten für das rundum gelungene Ergebnis verantwortlich. Darunter die darstellerischen Leistungen sämtlicher Beteiligter, von Mario Adorf bis hinzu Raban Bieling. Selbst die Stimme des Elches, hervorragend getroffen von Armin Rohde, und der denn doch recht sympathische Bösewicht Pannecke, wunderbar durch Jürgen Tarrach gespielt, überzeugen und passen in die Geschichte. Letztgenannte gibt sich einfach, kindsgerecht verständlich und mit zahlreichen lustigen Situationen gespickt.
Auf der anderen Seite vermag der Film auch durch seine winterliche Stimmung und Atmosphäre zu begeistern. Landschaftsaufnahmen mit viel Schnee und sichtbar klirrender Kälte stimmen auf die Adventszeit ein. Ein klares „Feindbild“ hält die Tiefe der Geschichte in Grenzen, denn es gibt lediglich die Zeit und die Figur Pannecke als Gegner der Fraktion „Elch, Weihnachtsmann und Familie“ im Programm. Mit einem überschaubaren Aufwand und nur wenigen Spezialeffekten gelang eine adäquate Stimmung. Die gut ausstaffierten Sets gefallen genauso gut wie die Masken der Darsteller. Seitens der Kameraführung, dem Schnitt und der Gestaltung des Spannungsbogen gibt es nichts außergewöhnliches zu vermelden. Regisseur Ben Verbong und seinem Team gelang ein charmanter Film mit einem lustigen Elch, der er sich für die gesamte Familie eignet, Erwachsenen jedoch sehr leicht daherkommt.
[Technik]
„Es ist ein Elch entsprungen“ weist einen anamorphen Bildtransfer auf. Jener befindet sich im Seitenverhältnis 1.85:1 auf dem Datenträger. Das 16:9-Geschehen hat es nicht immer leicht mit der Farbgebung, da sich in der Landschaften zum normalen Jahreszeiten erheblich unterscheiden. Der Anteil von überwiegend hellen Farbtönen ist immens hoch, was es dem Kontrast erschwert deutliche Abgrenzungen nicht zulasten der Detailgenauigkeit durchzuführen. „Es ist ein Elch entsprungen“ hält sich jedoch wacker. Innenaufnahmen wirken stets warm und freundlich, Blickfänge der winterlichen Landschaft draußen hingegen sind vor allem hell, weiß oder aber dunkel, da es nicht selten nachts ist. Die Gesichter hinterlassen einen natürlichen Eindruck, offerieren zudem einen Detail trat auf einem befriedigenden Niveau. Der Bildtransfer ist überwiegend ruhig, sauber und frei von Fehlern. Die Kompression verläuft unauffällig und stellt zufrieden.
Der Ton macht die Musik – keine Frage. Es gibt auf der Disc lediglich eine Sprachfassung vorzufinden, es handelt sich dabei um einen deutschsprachigen Dolby Digital 5.1-Sound. Wahlweise können englische Untertitel hinzugeschaltet werden, deutschsprachige Letter sucht man hingegen vergebens. Wer der deutschen Sprache mächtig und nicht sehbehindert ist, den stört dieses Manko nicht weiter. Qualitativ kann die deutsche Tonspur punkten. Allen voran stellt sich die klare und stets verständliche Sprachausgabe aus dem mittleren Lautsprecher. Aus den weiteren Kanälen gibt es zuweilen einige Effekte und Hintergrundgeräusche auszumachen. Insgesamt muss allerdings festgehalten werden, dass es sich um einen sehr frontlastigen und weniger weiten Soundtrack handelt.
[Fazit]
Es muss nichts bedeuten, wenn ein Film den Bayerischen Filmpreis gewinnt. Schließlich gibt es auch Titel mit Oscar-Auszeichnungen, die nicht jedermanns Geschmack treffen. Doch bei „Es ist ein Elch entsprungen“ trifft die Jury das Publikum. In der 2006-Preisverleihung gewann der rund 87minutenlange Titel in der Kategorie „Bester Familienfilm“ – von unserer Seite gibt es daran nichts auszusetzen. Buena Vista Home Entertainment spendierte der DVD ein schlichtes Menü, dass sich durch einfache Navigation ausgezeichnet. Es bietet den Zugriff auf folgendes Bonusmaterial:
- Audiokommentar von Regisseur Ben Verbong
- Backstage bei ELCH & Co: „Es ist ein… Making Of“
- Backstage bei ELCH & Co: Es ist ein ELCH entstanden: Raban enthüllt die Special Elch Effects
- Backstage bei ELCH & Co: Studiotour mit Raban
- Zusätzliche Szenen
- Elch Quatsch
- Mario Adorf, Weihnachtsmann
- Trailershow
Vom Inhalt und Umfang her überzeugen die Extras auf ganzer Linie. Sie bieten einen weiterführenden Unterhaltungswert und verlieren dabei ihr Ziel nicht aus dem Fokus, den Betrachter mit zusätzlichen Informationen rund um den Film vor die Mattscheibe zu binden. „Es ist ein Elch entsprungen“ kommt ohne Altersbeschränkung daher. Der Erscheinungstermin der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) war der 2. November, der Preis der Erscheinungen liegt zwischen 18,- bis 20,- Euro. Wer also Kinder im Hause hat, leichte Unterhaltung schätzt und sich angenehm auf die Vorweihnachtszeit einstellen möchte, wer kann hier bedenkenlos zugreifen.
Andre Schnack, 13.11.2006
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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