Immer Drama um Tamara

Comedy
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[Einleitung]
Aus dem Angebot von Prokino erscheint der englische Filmtitel „Immer Drama um Tamara“ (Originaltitel „Tamara Drewe“). Die hier gebotenen Mimen heißen Gemma Arterton, Roger Allam, Bill Camp, Dominic Cooper, Luke Evans und Tamsin Greig sowie Jessica Barden. Regisseur Stephen Frears arbeitete an dem Titel 2010, das Drehbuch verantwortet Moira Buffini nach einer Comic-Vorlage von Posy Simmonds. Wie Stephen Frears zu einer solchen Comic-Umsetzung kommt, steht hier nicht zur Debatte. Er verantwortete Werke wie „Gefährliche Liebschaften“ und „High Fidelity“ und schlägt mit „Immer Drama um Tamara“ neue Wege ein. Wir schauten uns diese Prokino Standard Definition DVD genauer an.

[Inhalt]
Für das Landleben muss man sich ein bisschen schmutzig machen! Ewedown in der englischen Grafschaft Dorset – ländlich, beschaulich und friedlich. Doch als Tamara Drewe aus London in ihr heimatliches Provinznest zurückkehrt, ist es damit schlagartig vorbei. Die Bewohner können ihren Augen kaum trauen, denn aus dem hässlichen Entlein von einst ist eine attraktive junge Frau geworden. Zunächst beginnt sie eine Affäre mit einem Rockstar, dann mit einem älteren berüchtigten Frauenhelden. Doch das heillos komplizierte Beziehungsgeflecht entwirrt sich und Tamara findet schließlich mit einer neuen Lebensperspektive endlich auch die Liebe.
(Quelle: Prokino)

[Kommentar]
Es gibt sie, diese Komödien, die mehr Drama als Komödie sind. Und dazu kommt es nicht nur deshalb, weil ein teils unterschiedliches Verständnis des Wortinhalts vorliegt, sondern auch, weil es Regisseure oder Drehbuchautoren gibt, die das so wollten. „Immer Drama um Tamara“ entstand unter der Direktion von Stephen Frears nach einem Drehbuch von Moira Buffini, die wiederum nach einem Comic arbeitete, bzw. dieses zu einem Film umsetzte. Diese gezeichnete Vorlage entstammt der Feder von Posy Simmonds. Doch was ist nun „Immer Drama um Tamara“ eigentlich? Alles in allem schon ein Film, der die Bezeichnungen Drama und Komödie zugleich verdient, allerdings nur unter Erklärung.

Erklärung, darum, weil es hier zwar recht abgefahrene Figuren und Dialoge gibt, die uns zuweilen etwas länger im Kopfe erhalten bleiben. Und deshalb auch, weil die ausgetauschten Wortfetzen nicht unbedingt zum Einheitsbrei gehören und einen eigenen Charme und Stil hinterlassen, dem der Rest der Filmproduktion Folge leistet. Ein stimmiges Gesamtkonzept ist gut, damit sich ein ordentliches Ergebnis etablieren kann. Für den krönenden Abschluss, der die Produktion auch über den Durchschnitt hinweg gehievt hätte, fehlt es jedoch ganz einfach an etwas Glämmer, Innovation und Idee – die hier gebotenen Inhalte sind in Ordnung, jedoch auch einfach zu nett und zu lieb.

[Technik]
Das visuelle Gewand findet in 2.35:1-Bildern statt. Anamorph und reich an Farben gefallen die Aufnahmen gut bis sogar sehr gut. Es sind jedoch auch nicht nur positive Effekte, die ins Auge fallen, zu benennen. Denn so finden sich neben etwas Grundrauschen auch hier und dort Übersteuerungen in der Farbintensität. Was nicht nur in plastischen Bildkonturen münden kann, sondern auch zum Ausfransen neigt. So folgen nicht nur gute auf weitere gute Bilder, sondern der Durchschnitt sinkt ein wenig. „Immer Drama um Tamara“ ist leider nicht mit der besten Konturenzeichnung gesegnet, so dass auch der Detailrahmen entsprechend ausfällt. Alles in allem unterm Strich eine solide Darbietung. Die Kompression arbeitet sauber.

Wem es beliebt, der kann neben der deutschen Synchronfassung auch noch den englischen Originalton des Titels auswählen und anhören. Wahlweise sind in ebengenannten Sprachfassungen auch in Untertitelform hinzuzuschalten. Beim gesprochenen Sound handelt es sich um zwei im Dolby Digital 5.1 formatierte Soundtracks. Qualitativ geht das gebotene Programm in Ordnung, wenngleich wir praktisch kaum bis keine Surround-Eigenschaften feststellen können. Während die Sprachausgabe im wesentlichen verständlich und sauber klingt, arbeitet der Music-Score an der Atmosphäre der Geschichte.

[Fazit]
Das ausgewogene Wechselspiel und Schicksalsbild der Protagonisten begeistert nicht immer, leistet aber insgesamt ein gutes Ergebnis auf einer Laufzeit von rund 106 Minuten. Lustige Sprüche und außergewöhnliche Situationen, die gar nicht so außergewöhnlich wirken, zeichnen das positive Antlitz dieses Titels aus. Ein einfach gehaltenes Menü ergänzt das Programm angenehm und bietet Zugriff auf die folgenden Extras:

  • Willkommen in Stonefield (Making Of)
  • Tamaras Shortwalk
  • Tamara und ihre Männer (Interviewclips)
  • B-Roll
  • Vom Comic zum Film
  • Original Kinotrailer
  • Deutscher Kinotrailer

Diese Materialien summieren sich zu rund 35 Minuten auf. „Immer Drama um Tamara“ kann sich damit rühmen, auch hier nicht zu versagen. Die Extras sind in Ordnung, gelungener Qualität und bereichern das Angebot des ab 12 Jahren freigegebenen Films. Erscheinungstermin war der 20. Mai 2011, der Preis liegt bei rund 10,- Euro. Wer offen ist für leichte und sympathische Unterhaltung, der kann sich mit diesem Titel bestimmt ohne große Herausforderungen rasch anfreunden. Allen anderen wird es ähnlich gehen.

Andre Schnack, 06.06.2011

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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