Shrink – Nur nicht die Nerven verlieren

Drama
Drama

[Einleitung]
Ich mag Kevin Spacey in Filmen wie „American Beauty“ oder „K-PAX“. Um so gespannter war ich auf „Shrink“, von dessen Existenz ich bislang nichts wusste. Regisseur Jonas Pate arbeitete nach einem Drehbuch von Thomas Moffett nach einer Geschichte von Henry Rearfon. In den führenden Rollen sehen wir neben Kevin Spacey auch Mark Webber, Keke Palmer und Saffron Burrows neben weiteren Diese DVD Version erscheint von universumfilm im Handel und wir konnten Platz nehmen auf dem Therapie-Stuhl bei Dr. Carter.

[Inhalt]
Bitterböse und zum Brüllen komisch – Kevin Spacey als kiffender Psychiater, der die Kontrolle über sein Leben verliert. Dr. Henry Carter (Kevin Spacey) hat es geschafft. Er ist der bekannteste Psychiater Hollywoods und therapiert die kleinen und großen Neurosen der Stars. Doch nach dem Selbstmord seiner Frau beginnt sein Leben in sich zusammenzufallen und er an sich und seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Er beginnt Marihuana zu rauchen und rutscht immer tiefer in eine Depression.
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Ein Dialog-Beispiel: Psychiater Carter spricht mit seinem Patienten und fragt, ob die Sitzung in der Folgewoche, am gleichen Tag um fünf Uhr fortgesetzt werden kann, Robin Williams als Patient antwortet: „um fünf fange ich für gewöhnlich an zu trinken…“ – schwarzer Humor gehört hier dazu. Doch ist dies keine Comedy, weit gefehlt, sondern vielmehr eine Tragik-Komödie, bzw. schlichtweg einfach ein Drama mit lustigen Momenten und sinnvollen Dialogen.

Am Ende scheint es, als würde Carter sich selbst therapieren, im Gespräch mit seinem Gras-Dealer, kiffender Weise, und im Gespräch mit seinen Patienten. Er trägt seinen Ehering, hat den Freitod seiner Frau nicht verkraftet und ist nur noch ein schlechtes Abziehbild seiner selbst. Doch so ist das eben manchmal im Leben und das weiß auch unser guter Doktor hier. Doch seine Eigentherapie ist gewagt, untypisch und unterhaltsam.

Aufbau und Ablauf des Titels sind in Ordnung, weisen allerdings leider zu viele lose Enden und Story-Stränge auf. Wenn man dagegen gefeit ist, so stellt dies kein großes Thema dar und wird meinerseits nicht weiter negativ angekreidet. Darüber hinweg hilft die gelungene Art der Mixtur aus schwarzem Humor und Tragik-Drama voller zerissener Figuren in einer Welt, in der nicht immer der Funke Menschlichkeit klar erkennbar ist. „Shrink“ ist gutes Handwerk, die musikalische Begleitung hat es mir ebenfalls angetan und kann als großer Stimmungsträger eingestuft werden.

[Technik]
„Shrink“ ist kein technisches Highlight, braucht sich jedoch auch nicht zu verstecken vor der Konkurrenz. Der anamorphe Breitbild-Transfer im 16:9-Format 2.35:1 bietet alles, was zur guten Unterhaltung benötigt wird. Dazu zählen neben einem ordentlichen Kontrast auch eine gesunde Konturenzeichnung. Nur selten fehlt es dem Geschehen ein wenig an Detailreichtum. So kommen wir zum Ergebnis, dass es hier Leistungen aus dem Mittelfeld, zuweilen aus dem oberen Mittelfeld vor die Augen gibt. Kompressionsartefakte bleiben aus und wir sind mit dem Angebot zufrieden. Andere Störungen oder Verunreinigungen sind nicht auszumachen.

Ein vergleichbares Ergebnis zeichnet sich bei der akustischen Ausgestaltung ab. Es gibt Dolby Digital 5.1-Sound in den beiden Sprachfassungen Englisch und Deutsch. Dabei fällt von Beginn an die Konzentration auf die Lautsprecher-Front auf. Dagegen unternehmen kann der Betrachter zwar nichts, doch ist es schon so, dass wir einen nur wenig auf Räumlichkeit abgestimmten Ton wahrnehmen. Immer wieder ist es die Musik, welche den Betrachter mit Atmosphäre versorgt. Untertitel haben es leider nicht auf die DVD geschafft.

[Fazit]
Ich gestehe, dass der Film nicht nur Schokoladenseiten hat, wo Licht ist, da ist auch Schatten. Doch der Schatten hier kann genutzt werden, um sich nicht im Licht zu verbrennen. „Shrink“ gefällt durch seiner Art und die guten darstellerischen Leistungen auf seiner Laufzeit von rund 100 Minuten. Der kiffende Psychiater befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und erschien am 13. März zu einem Preis von fairen 13,- Euro. Egal ob man nun Fan einer bestimmten Person ist oder aber einfach gute Filme mag, einen Blick ist „Shrink“ einfach wert, sogar einen sehr genauen Blick.

Andre Schnack, 05.05.2010

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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