The Haunting

Horror/Thriller/Mystery
Horror/Thriller/Mystery

[Einleitung]
Als der Teil der Signature Selection aus dem Programm der Firma DreamWorks erschien am 23. November diesen Jahres (1999) die DVD von Jan de Bonts „The Haunting“. Der Gruselfilm wartet mit gelungenen Schauder-Special-Effects und guten Schauspielern auf. In den Hauptrollen sind Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones, Owen Wilson und Lili Taylor zu sehen. In den USA, sowie in Deutschland lief der Film ebenfalls 1999.

[Inhalt]
Eleanor Lance (Lili Taylor) nimmt an einem Schlafstörungs-Experiment teil. Dazu finden sich Theo (Catherine Zeta-Jones), Luke (Owen Wilson), der Dr. David Marrow (Liam Neeson) und Eleanor in einem gigantischen Haus namens „Hill House“ weit abgelegen der Stadt ein. Das Haus ist bis auf den Wart und dessen Frau verlassen, und selbst diese beiden verlassen das Anwesen pünktlich vor Anbruch der Dunkelheit. „Hill House“ hatte seit dem Ableben des Hausherren, Hugh Crain (Charles Gunning), keine Besucher mehr, man erzählt sich die sonderbarsten Spuckgeschichten um das einstige Treiben hinter den Türen. Den ersten Abend verbringt die Gruppe gemütlich in einem der wundervoll ausgestatteten Wohnzimmer der riesigen Villa, man amüsiert sich. Während der Nacht wiederfahren den neuen Gästen aber sonderbare Dinge und schon bald stellt sich heraus, dass Dr. Marrow nicht die Schlafstörungen untersucht, sondern Tests bezüglich Angst durchführt. Es scheint alles gefälscht zu sein und das Dr. Marrow hinter der ganzen Sache steckt. Doch schon kurz darauf passieren Dinge, die nicht in der Macht von David Marrow liegen können! Es scheint, als habe das Haus ein Eigenleben! Während der zweiten Nacht wird Eleanor von immer wiederkehrenden Kindergeflüster geplagt… die Geister der toten Kinder bitten sie um Hilfe und warnen sie gleichzeitig – denn hier ist nicht jemand sondern etwas böse: das Haus… . In den kommenden Stunden haben die vier allerhand damit zu tun, dem Haus und dem teuflischen Geist der hier haust zu entkommen.

[Kommentar]
„The Haunting“ entstand nach der Romanvorlage „The Haunting of Hill House“ und steht somit als Remake des Klassikers von 1963 da. Die Rezeptur fällt rasch ins Auge, hübsche Darsteller und tolle Computereffekte. Der Verlauf der Geschichte hat aber Höhen und Tiefen. Anfangs gibt sich der Film sehr vielversprechend und lässt auf Großes hoffen. Leider hält diese Hoffnung bis zum Ende des Titels an, letztlich ohne erfüllt zu werden. Das Potential spottet jeder Beschreibung, die ganze Stimmung in diesem wundervollen und tatsächlich gruseligen Haus fängt den Zuschauer komplett ein. Um so trauriger ist es, dass man sich nach dem Sehen nur noch an eine sehr einfach konstruierte und unbefriedigend ausgearbeitete Geschichte erinnert. Keine Frage, die Special Effects leisten überragende Dienste und unterstreichen die Atmosphäre der stimmungsvollen Sets nur noch weiter, doch machen diese alleine mit einer sehr oberflächigen Story leider keinen guten Film aus. Im Mittelteil gefällt der Streifen am besten, wer eine tiefe Hintergrundgeschichte erwartet wird enttäuscht. Regisseur Jan de Bont (Speed, Twister) erschuf ein actionreiches, effektvolles Gruselschloss mit guten Darstellern, mehr nicht; der Film unterhält und erfüllt damit das Ziel des Regisseurs. Wer einen durchschnittlichen Gruselfilm und wundervolle Aufnahmen eines traumhaft schönen Hauses zu Gesicht bekommen möchte, der sollte sich „The Haunting“ einmal ansehen.

Exzellente Technik
Exzellente Technik

[Technik]
Oft ist es der Fall: der beinhaltete Film taugt leider nicht ganz so viel, die Technik der DVD hingegen lässt kaum Wünsche offen, so auch hier. „The Haunting“ wurde im Originalkinoformat auf die DVD gepresst, der Transfer im Ratio 2.35:1 gibt kaum Anlass zu negativer Kritik und stellt jeden Zuschauer zufrieden. So muss eine DVD aussehen: selbst in den zahlreichen, recht dunklen Szenen verliert das Geschehen auf der Mattscheibe nicht an Details und gibt den Film so wieder, wie es sonst wohl nur von der Quelle sein könnte. Die Farben wirken sehr natürlich und wurden perfekt abgemischt, der hohe Schärfegrad und die absolute Freiheit von Kompressionsartefakten und anderen Störungen zeichnen diesen Bildtransfer aus – nahezu perfekt. Nicht nur das Bild zeigt Präsentationslevel, auch der Sound befindet sich ganz weit oben.

Auf der Disc befindet sich ein Dolby Digital 5.1-Soundtrack der es in sich hat (angeblich soll es sogar ein THX EX 6.1 Ton sein, der natürlich nur mit dem entsprechenden Equipment gehört werden kann). Die ständig herrschende Musik von „Meistermusiker“ Jerry Goldsmith dringt je nach Situation mehr oder minder dominant aus allen Lautsprechern, die Sprache hingegen sauber, klar und deutlich aus dem Center-Speaker. Viele Direktionaleffekte versüßen den Ohrenschmaus zusätzlich und tragen dank der hohen Qualität auch zu der ganz speziellen Stimmung in „The Haunting“ bei. So richtig unheimlich wird es nicht nur bei den vielen, gelungenen Toneffekten, sondern auch beim oft tief ansetzenden Bass – hört sich toll an. Neben der englischen Sprachausgabe gibt es auch englische Untertitel.

[Fazit]
Der Film entführt in eine Welt des seichten Horrors in einem der wohl schönsten Häuser, die bis dato auf Zelluloid gebannt wurden. „The Haunting“ ist definitiv aber nicht der ultimative Gruselfilm, den sich die Macher erwünscht haben, doch hat er seine Momente. Zweifelsohne ein guter Film, der in einer ausgezeichneten Präsentation erscheint. Als Teil der Signature Selection beinhaltet die Disc aber etwas wenig Bonusmaterial. Besonders schade: es existiert kein Audiokommentar auf der einseitigen Dual-Layer-Disc. Aber immerhin befindet sich neben dem 113 minutenlangen Film noch eine 30 minütige Behind-The-Scenes-Featurette, ein Trailer und ein Teaser, Cast & Crew Infos sind neben den üblichen Production Notes natürlich auch dabei. Für die Scheibe müssen rund 70 – 80,- DM (35 $ Listenpreis) auf die Theke geblättert werden, wer aber Filme mit guten Effekten und einer wunderschönen Catherine Zeta-Jones mag, der wird auch „The Haunting“ in sein Herz schließen. Eine feine Kombination aus schönen Aufnahmen und äußerst gelungenen CGIs (Computer Generated Images).

Andre Schnack, 01.01.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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