Scary Movie 4

Comedy/Horror
Comedy/Horror

[Einleitung]
Ein Dialog, bestehend aus Firmennamen. Übertrieben und oft alberner Humor – das hört sich nach allerfeinsten „Nackte Kanone“-Humor an. Die Rede ist von Regisseur David Zuckers „Scary Movie 4″. In den Hauptrollen sind Anthony Anderson, Craig Bierko, Chingy, Phil McGraw, Carmen Electra und Chris Elliott zu sehen. Die Persiflage auf verschiedenste Genres entstand nach einem Drehbuch von Craig Mazin, Jim Abrahams und Pat Proft. Diese DVD Fassung erscheint in Deutschland von Buena Vista Home Entertainment und wird konnten uns ein genaueres Bild über den Streifen machen. Also, auf geht’s „Scary Movie 4 – Das vierte und letzte Kapitel der Trilogie“…

[Inhalt]
Scary Movie, die Vierte! Die respektloseste Parodie, seit es Gruselschocker und Blockbuster gibt! Zum Schreien komisch und absurder denn je zieht Regisseur und Comedy-Legende David Zucker („Die nackte Kanone“) Hollywood-Hits wie „Krieg der Welten“, „Million Dollar Baby“, „Saw“ und „The Village – Das Dorf“ durch den Kakao. Kult-Komödiant Leslie Nielsen („Mafia“) mimt wie immer gnadenlos komisch den amerikanischen Präsidenten. Parallelen zum Original sind sogar sehr beabsichtigt! Auch wieder mit dabei: Anna Faris als naive Cindy Campbell und Regina Hall („Scary Movie 1-3″) als ihre selbstsüchtige und sexbesessene Freundin Brenda. Es bleibt mit Sicherheit kein Auge trocken, wenn Cindy als Altenpflegerin in einem Geisterhaus landet und dann mit Brenda und ihrem gut aussehenden, aber völlig ahnungslosen Nachbarn Tom Ryan gegen die Invasion von ultrafiesen Aliens kämpfen muss.
(Buena Vista Home Entertainment)

[Kommentar]
Im Kern blieb das Konzept der „Scary Movie“-Reihe gleich: es wird eine mehr oder weniger sinnvolle Geschichte erzählt, und dies auf dem Wege des Zitierens unzähliger anderer Filme. Dabei wurde besonders viel Wert auf den Persiflage-Charakter der einzelnen Momente gelegt. Oft eingesetztes Mittel ist dabei eine absurd albern und gegenteilig gespielte, übertriebene Inszenierung einer aus einem anderen Film bekannten Situation. Dabei wird dies durch die musikalische Begleitung mit Stimmung versehen und durch den Kakao gezogen. Oft driftet der Humor dabei tief unter die Gürtellinie und sorgt für eine übertrieben alberne Ausstrahlung – was nicht beim gesamten Publikum positiv aufgenommen wird. Die schauspielerischen Leistungen gehen dabei in Ordnung und verleihen den simpel gestrickten Film-Figuren ausreichend Leben. Tiefsinnigkeit können wir nicht erwarten.

Slapstick-Humor entsteht vor allem auch durch die Leistungen der Beteiligten. Und für diese Art von Humor werden teilweise sehr lustige Szenen geboten, die neben einigen Zufallslachern auch richtig gut geplante und ausgeführte Gags zu bieten haben. Sie kommen stets im Format einer Anspielung auf Film oder bekannte TV-Situationen, wie einem Ohr-beißenden Mike Tyson, womit nur eine einer ganzen Reihe von Persiflage-Attacken herausgegriffen wäre. Die Austin Powers-Situation ab der 11. Minute besticht tatsächlich mit einer guten Umsetzung und die Pointe sitzt – es geht jedoch teilweise auch anders. Die Sets, Kostüme und Masken bieten ein insgesamt gutes Niveau, können sich jedoch nicht mit den großen Produktionen messen, was letztlich dem Film ein wenig mehr Toleranz beim Betrachter einräumt. Oft dümmlich, dennoch unterhaltsam.

Eine politische Anspielung auf US-Präsident Bush in dem Moment, als er vom Terrorakt gegen Amerika erfuhr und in einer Schulklasse dem Unterricht beiwohnte bereitet gute Laune. Anspielungen auf Ex-King Of Pop Michael Jackson sind ebenfalls vorhanden. Allein bei der ersten Ansicht von „Scary Movie 4″ fielen mir knapp 20 Titel auf, welche hier auf die Schippe genommen werden. Darunter „Ring“, „The Dark“, „The Village“, „Final Destination“ oder „Resident Evil“. Oftmals befinden sich in den kurzen und in sich abgeschlossenen Momenten Gastauftritten bekannter Darsteller, wie Carmen Electra, Bill Pullman, Michael Madsen und Charlie Sheen.

[Technik]
Das technische Niveau entspricht dem einer gut bis sehr guten TV-Filmproduktion. „Scary Movie 4″ erscheint im anamorphen Breitbild-Format 1.85:1 und hinterlässt einen guten ersten Eindruck. Ausgewogene Farben und eine kontrastreiche Wiedergabe sprechen eine qualitativ hochwertige Sprache mit dem Betrachter. Seitens der Ausleuchtung gibt es keinerlei Probleme zu vermelden und in den schattigen Filmmomenten gibt es eine ausreichende Anzahl an Bilddetails zu vermelden. Immer wieder fallen leichte Spuren eines Rauschens im Hintergrund auf, welche jedoch nicht wesentlich in die Qualität eingreifen. Schnell gedrehte Szenen und rasante Bewegungsabläufe tun dem Sehvergnügen ebenfalls keinen Abbruch. Verunreinigungen oder Drop-Outs und Kompressionsartefakte treten nur sehr selten auf.

„Scary Movie 4″ weist sich mit Dolby Digital 5.1-Sound in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch aus. Optional können der Akustik Untertitel in insgesamt 10 Landessprachen hinzugeschaltet werden. Vorrangig begnügt sich der Mehrkanalton mit einer zentralen Dialog-Aussteuerung über den Center-Speaker, einigen Hintergrundgeräuschen, Surround-Effekten und seiner musikalischen Seite. Alle genannten Ton-Elemente gefallen durch die Bank und wirken zusammen ausreichend harmonisch. Die musikalische Seite reißt in den „spannenden“ Momenten – wenn es denn so etwas bei dieser Comedy gibt – die Dominanz an sich, was dem Film zuträglich ist und qualitativ zudem gut klingt.

[Fazit]
Der Verlauf von „Scary Movie 4″ ähnelt dem von „Krieg der Welten“, nur eben gespickt mit vielen Anspielungen. Eben typisch für die Scary-Movie Reihe. Die Laufzeit von gerade einmal rund 86 Minuten inkl. Abspann verfliegt rasant und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Wen eine gute Brise Fäkalhumor nicht stört, der wird sich hier locker und leicht unterhalten fühlen. Das Menü gestaltete Buena Vista Home Entertainment sehr einfach und auch nicht gerade optisch ansprechend, die Navigation geht sehr einfach von der Hand. Was wir vorfinden? Eine ganze Reihe an Extras für einen Titel, der nicht das Ausmaß eines Blockbusters aufweisen kann:

  • Audiokommentar von Regisseur, Produzent und Drehbuchautor
  • 15 zusätzliche Szenen mit Audiokommentar (14 Min.)
  • Die schaurige Wahrheit: Eine Diskussionsrunde mit den Filmemachern (35 Min.)
  • Pannen vom Dreh (7 Min.)
  • Der Mann hinter den Lachern (Regisseur David Zucker, 4 Min.)
  • Der Zucker-Stil: Humor am Rande des Wahnsinns (3 Min.)
  • Die visuellen Effekte in „Scary Movie 4″ (8 Min.)
  • Youngbloodz über ihr Debüt als Schauspieler (3 Min.)
  • Rapper als Schauspieler (3 Min.)
  • Craig Bierko improvisiert (7 Min.)

Die Specials befinden sich in englischer Sprache auf der Disc und wurden mit deutschen Untertiteln unterlegt. Sie sind unterhaltsam, bieten PR-Gesülze und substantielle Informationen über die US-Produktion, welche ab dem 7. September im Handel erhältlich ist. Der Preis von „Scary Movie 4″ liegt bei rund 20,- Euro, die Altersfreigabe bei ab 12 Jahren. Die DVD aus dem Angebot der Buena Vista Home Entertainment gefällt technisch gut und sorgt auch inhaltlich – wenn man die Ansprüche nicht allzu hoch ansiedelt – für eine angenehme Unterhaltung mit Humor.

Andre Schnack, 05.09.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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