Beforeigners – Staffel 1

Thriller/Crime/Serie
Thriller/Crime/Serie

[Einleitung]
Auch unter „Beforeigners: Mörderische Zeiten“ bekannt entstand 2019 die HBO Nordic TV-Serienproduktion „Beforeigners“, die ich mir nun in der ersten Staffel anschauen konnte. Was ist das für ein Titel, was bedeutet er? Für die Antwort sollte man die Inhaltsangabe erfassen, damit ist dann alles erklärt. Verantwortlich für die Entwicklung des Stoffs sind Anne Bjørnstad und Eilif Skodvin, vor der Kamera sind zu sehen: Krista Kosonen, Nicolai Cleve Broch, Stig R. Amdam und weitere. Weder auf einem der Streaming-Bezahldienste, noch auf einem optischen Datenträger lag mir Staffel 1 vor. Denn die bisherigen beiden Staffeln sind über die ARD Mediathek abspielbar.

Inhalt
Die ARD Inhaltsangabe lautet „Sechsteilige Serie aus Norwegen. In Oslo tauchen plötzlich Zeitreisende auf bringen die moderne Gesellschaft durcheinander.“ – damit ist sehr viel gesagt und der Hintergrund der bisher zwei Staffeln mit je sechs Episoden ist gesetzt. Der Zuschauer folgt dabei den beiden Hauptfiguren Alfhildr Enginsdottir und Lars Haaland. Beide sind bei der Osloer Polizei und haben ihre Päckchen zu tragen. Denn Alfhildr ist nicht aus dieser Zeit, ursprünglich in der Hochzeit der Wikinger geboren; und Lars ist ein getrennt lebender Vater mit einer Tochter und dem Hang Betäubungsmittel zu verkonsumieren…

[Kommentar]
All das mag im ersten Moment sehr merkwürdig zu lesen sein. Menschen aus der Steinzeit, Wikinger und jene aus einer Epoche aus dem 19. Jahrhundert scheinen willkürlich im Meer bei Oslo zu erscheinen. Ein Licht gleisst unter Wasser auf und plötzlich paddeln diese Zeitreisenden im kühlen Nass. Da diese Menschen nun einfach plötzlich da sind, müssen sie untergebracht und integriert werden. Dieses Thema ist vom Grundsatz her natürlich gar nicht neu, schließlich sind Migranten und Flüchtlinge ein Phänomen, welches es gibt, seit dem es Menschen gibt. Nur für gewöhnlich flüchten diese Menschen vor Krieg und Katastrophen und reisen nicht durch die Zeit…

Und genau hier liegt natürlich auch der Reiz. Verschiedene Zeiten zusammenzuführen birgt viele neue komplexe Herausforderungen. Und da der Mensch nun einmal so ist, wie der Mensch ist, gibt es auch in diesem Szenario Gewalt und Verbrechen, nur sind die Akteure eben etwas anders, praktisch wie aus der Zeit gefallen. Nein, nicht ganz so schlimm, doch entsteht hier viel des Reizes der TV-Serie, die ungewöhnlich frisch wirkt und auch handwerklich solide inszeniert worden ist. So jagen die beiden Hauptfiguren, die zu einem Team der Osloer Polizei werden, fortan Verbrecher, die allem Anschein nach etwas Böses mit Neuankömmlingen zu tun haben.

Schauspielerisch ist die Serie gut gelungen. Der etwas hilflos wirkende Polizei-Chef von Lars, Lars und seine Ex-Frau und natürlich die aus der Wikingerzeit stammende Alfhildr sind prima besetzt, auch die Bösewichte der Serie stehen ihren Figuren gut und überzeugen durch oftmals zeitlich betrachtet unpassende Sprache oder eben einen etwas anderen Habitus als man es von modernen Menschen erwarten würde. Durch diese Faktoren entstehen hoch unterhaltsame Situationen und eben kurzweilige, gut gemachte Unterhaltung, die uns zwar an typische Skandinavien-Krimis erinnert, dann doch anders ist.

[Technik]
High Definition ist keinesfalls den optischen Datenträgern dieser Welt vorbehalten. Schon längst – seit Jahren – gibt es Streaming-Anbieter, die nicht nur in HD, sondern bereits in 4K übertragen. Allerdings sind die Bitraten entsprechend niedriger, was wohl noch anhält, bis flächendeckende Glasfaser- oder Koaxial-Verbindungen (Kabel-TV) verfügbar sind. Wie dem auch sei, diese über die ARD Mediathek gestreamten Inhalte sehen gut aus. Vieles spielt in gut ausgeleuchteten Einstellungen, andere Szenen im Schatten. Der Qualität und Wiedergabe der Farben tut dies keinen spürbaren Abbruch. Rasche Bewegungen, insofern sie auftauchen, stellen ebenfalls keine Herausforderung dar.

Offen gestanden hatte ich keine großen Erwartungen an die Akustik des Titels „Beforeigners“, ist es doch ein Angebot, welches in Echtzeit aus dem Internet kommt. Doch aufgepasst, auch Spotify kommt aus dem Netz und nur die wenigsten werden mit Bitrate und Qualität unzufrieden sein. So ist es auch hier. „Beforeigners – Staffel 1“ erklingt mittels mehrkanaligen Ton aus den Lautsprechern. Getestet habe ich über die Episoden hinweg ausschließlich den deutschen Ton, der sauber und klar klingt. Wird die alte nordische Sprache angewandt, so ist kein nennenswerter Unterschied in den Stimmen zu vernehmen. Untertitel gibt es bei Bedarf hinaufzuschalten.

[Fazit]
„Beforeigners – Staffel 1“ macht Lust auf Staffel 2, die ebenfalls bereits verfügbar ist. Eine der Episoden dauert im Durchschnitt 45 Minuten und ist kurzweilig ausgestaltet, mehrere kleinere Nebenplot überfordern niemanden und das ungleiche Team wächst nach und nach mehr zusammen. Alles in allem ist das gute Krimi-Unterhaltung mit einigen sehr frischen und lustigen Elementen, kombiniert mit klassischen Aspekten. Mir machte das Spaß und ich kann die TV-Produktion empfehlen. Wer ein wenig offenen Geistes ist und sich nach den ersten Minuten mit der Grundidee anfreunden kann, der wird seinen Spaß auf den bisherigen 12 Folgen erleben.

Andre Schnack, 25.03.2022

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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