Grandma’s Boy

Comedy
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[Einleitung]
In „Grandma’s Boy“ geht’s um die großen Themen der Männerwelt: Autos. Falsch. Dann würde der Titel „The Fast And The Furious“ lauten. Es geht um Computerspiele, Kiffen und Abhängen. Aber auch um durchaus noch etwas mehr. Regisseur Nicholaus Goossen startet mit seiner 2006 abgedrehten Comedy einen Angriff auf die Lachmuskeln des Publikums. Dazu bedient er sich des Hauptdarstellers Allen Covert, der den Film gemeinsam mit Adam Sandler produzierte und zudem auch das Drehbuch schrieb. In relevanten Nebenrollen sind Shirley Jones, Shirley Knight und Doris Roberts zu sehen. Wir konnten uns die DVD aus dem Programm der Highlight Video genauer ansehen und berichten.

[Inhalt]
Alex (Allen Covert) ist zwar der älteste Videospiel-Tester, aber auch der beste. Alles läuft rund. Er führt ein angenehmes Leben, das aus Party machen, zocken und kiffen besteht. Bis sein Mitbewohner die letzten sechs Monatsmieten für philippinische Nutten rauswirft. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Alex wird aus der Wohnung geworfen. Nach einem gescheiterten Zwischenstopp bei seinem Dealer zieht er mit „drei heißen Babes“ zusammen. Zumindest ist es das, was er seinen Kumpels erzählt. In Wahrheit wohnt er bei seiner Großmutter Lilly (Doris Roberts) und ihren Freundinnen Grace (Shirley Jones) und Bea (Shirley Knight).
(Quelle: Highlight Video)

[Kommentar]
Hier und dort gibt es ein paar Filmanspielungen, die sich nicht auf ihren Momentcharakter beschränken, sondern stringent durch den gesamten Film bestehen bleiben. Die Auswahl der verschiedenen Charaktere gelang gut, auch ihre entsprechende Ausschmückung und plastische Gestaltung. Zwar haben sie alle mindestens zwei Dinge gemeinsam, das Kiffen und Zocken, jedoch gibt es ausreichend Unterscheidungen und auch Spannungsspielchen zwischen den Geschlechtern. Da wären die „Mitbewohnerinnen“ des Spieletesters Alex zu nennen, und natürlich die keimende Romanze zu seiner neuen Projektleiterin Samantha. Reicht natürlich nicht aus, um einen angenehmen und unterhaltsamen Film zu stricken. So gibt es auch – sozusagen klassisch – einen mehr oder weniger bösen Bösewicht, personifiziert durch einen pseudo-ultra-coolen Programmierer in Matrix-Kluft, der gerne andere ihrer Ideen beraubt und die Lorbeeren dafür einheimst.

„Grandma’s Boy“ gehört wahrlich nicht zu den besten Titeln des Jahres, kann jedoch aufgrund seiner leichten Unterhaltung und der manchmal zart vermissten Ernsthaftigkeit für Stimmung sorgen. Man fordert der Geschichte nicht viel ab und wird tatsächlich durch die gut und locker abwechslungsreich gestalteten Handlungsstränge ausreichend gebunden. Einen richtigen Spannungsbogen braucht man jedoch nicht zu erwarten. Das kreative Team um Regie-Kopf Nicholaus Goossen schuf einen seichten Film über Arbeiten als Spieletester, die Herausforderungen des Zusammenlebens mehrerer Generationen unter einem Dach und gänzlich andere Auffassungen von bestimmten Themen des Alltags. Sets, Kostüme und letztlich auch die schauspielerischen Leistungen befinden sich allesamt auf einem befriedigenden Niveau.

[Technik]
„Grandma’s Boy“ erscheint mittels eines anamorphen Breitbild-Transfers im Format 2.35:1 auf dem angeschlossenen Wiedergabegerät. Das Bild weist gute Farben auf, welche wohl gesättigt die Mattscheibe schmücken. Überwiegend hat es der Film mit Innenaufnahmen zu tun, welche unter professioneller Ausleuchtung entstanden. Dies wirkt sich auf den Kontrast positiv aus. Auch kann eine angenehme Kantenschärfe attestiert werden, so dass wir ausreichend Bilddetails im Geschehen ausmachen. „Grandma’s Boy“ geht von der Bilddynamik zaghaft vor: es gibt sozusagen keine echten Action-Szenen mit hastigen Kamera-Fahrten, ganz im Gegenteil, denn es geht ruhig und eher besinnlich zu. Blockbildung und Rauschen halten sich in Grenzen und stören nicht weiter.

Wahre Stärke beweist der Titel im Tonsegment nicht. Zwar befinden sich deutsch- und englischsprachige Soundtracks in den Formaten Dolby Digital 5.1 und DTS auf der DVD, so richtigen Mehrwert wollen diese Tonspuren dem Zuschauer jedoch nicht bescheren. Zu wenig passiert auf den weiteren Kanälen. Und so bleibt es bei einem eingeschränkten Ton mit reduzierter Dynamik, Räumlichkeit und Klangweite. Es kommt allen voran der Center-Speaker exzessiv zum Zuge. Optionale Untertitel gibt es in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch.

[Fazit]
Wer „Harold & Kumar“ kennt, „The Big Lebowski“ mag und über „Lammbock“ lachen konnte, der wird auch „Grandma’s Boy“ als angenehme Unterhaltung einstufen. So richtig zum Brüllen ist der Film nicht, auch ist er nicht richtig spannend. Für 93minutenlange Freitagabend-Kost hingegen reicht das aus. Abgelegt wurde „Grandma’s Boy“ auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Folgendes Bonusmaterial steht zur Verfügung:

  • Featurette (ca. 2,5 Min.)
  • Interviews (ca. 13 Min.)
  • TV Spots (ca. 2,5 Min.)
  • „Grandma’s Boy“ Special (ca. 40 Min.)
  • Affenstark
  • Allen Covert holt sich einen runter
  • Making Of Musikvideo
  • Deleted Scenes
  • Gagreel
  • Szenen, die in Rauch aufgingen
  • Casting Featurette

Das liest sich üppig und kann sogar inhaltlich für gute Laune sorgen. Für einen Film eines solchen Kalibers, der auch damit verbunden nicht gerade die höchsten Erwartungshaltungen schürt, sind wir zufrieden mit dem Inhalt und dem Umfang von rund einer Stunde Extras. Erscheinungstermin war der 7. Dezember zu einem Preis von rund 20,- Euro. Platter Humor in der „Unrated“-Version von Highlight Video in einem technisch soliden Erscheinungsbild.

Andre Schnack, 19.12.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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