Poolhall Junkies

Drama/Thriller
Drama/Thriller

[Einleitung]
Wenn es um Filme um Spielernaturen und Glücksspiele geht, muss ich immer an den wunderbaren Titel „Rounders“ mit Matt Damon und Edward Norton denken. Und bei dem Titel „Poolhall Junkies“ muss ich an verrauchte Billard-Hallen, Zigaretten, Bier und gute Stimmung und Glücksspiel denken. Wenn ich dann auf der Verpackung Namen wie den von Christopher Walken lese, kann doch eigentlich gar nichts mehr schief gehen, oder? In weiteren Rollen sind Chazz Palminteri, Mars Callahan, Rod Steiger und Rick Schroder zu sehen. Die DVD kommt aus dem Programm der MC One und der Ascot Elite Entertainment Group. Wir konnten ein Spiel wagen und berichten über die Qualitäten des Films, der Technik und der Ausstattung.

[Inhalt]
In der Welt der professionellen Pool Zocker ist Johnny (Mars Callahan) einer der Besten. Jung und ambitioniert wird er durch die ständige Kontrolle von seinem Mentor und Trainer Joe (Chazz Palminteri), ruhelos und unzufrieden. Johnny glaubt sich von seiner kriminellen Vergangenheit befreien zu können. Auf Druck seiner Freundin (Alison Eastwood) nimmt Johnny endlich einen richtigen Job an, merkt jedoch schnell, dass er weder nach diesen Regeln spielen kann, noch ohne den Adrenalin Kick eines Anstoßes und einer guten Wette auskommt. Bald zurück am Pooltisch, spielt Johnny diesmal um großes Geld, gestützt durch den wohlhabenden und mysteriösen Mac (Christopher Walken). Währendessen setzt Joe seinen neuen Protege (Rick Schroder) auf Johnnys kleinen Bruder an und dieser fällt tief. Johnny hat nur eine Chance: er muss Joes neuen Spieler schlagen. Im „Showdown“ zählen Stärke, Nerven und Können. Zwei der Besten treffen aufeinander für den höchsten Einsatz – die Ehre!
(Quelle: MC One)

[Kommentar]
Viele Filme über den Pool-Billard Sport gibt es nicht. Oftmals versiegten diese im häufig nicht einmal erreichten Mittelmaß und gingen unter in der Masse der Filme. Aber das Genre hat nicht zwangsweise einen Blues, sondern ohne sinnvollen Aufhänger lohnt sich auch kein Film über das alleinige Thema Pool-Billard. Doch auch hier geht es um etwas mehr, als nur den Sport mit Queue und Billard-Kugeln. Es geht um Geld, Stil und ein Gefühl und einen Stand: die Ehre. Das alles vereint finden wir in „Poolhall Junkies“ vor, dem neuen Film von Regisseur Mars Callahan, welcher auch das Drehbuch geschrieben hat und die Hauptrolle des Films übernahm. Seine Leistungen sind in Ordnung und auch die weiteren beteiligten Darsteller sorgen für plastische Verkörperungen.

Wir haben es neben der Geschichte eines jungen Mannes auch noch mit dem Spiel als Sport und als Glücksspiel zu tun. Es geht ums „Zocken“ und das große Geld, dass die Pool-Jungs zwischen den Sessions machen, die der Mensch aus dem wahren Leben zur Entspannung spielt. Der Film wurde sehr einfach gedreht, die eingesetzten Elemente sind rasch gedeutet und es geht um weniger Tiefsinn als stellenweise vermutet. Doch die Unterhaltung steht im Vordergrund und zieht den Betrachter in die Atmosphäre eines eigenen Milieus. Gute Schnitte und einige visuelle Schmankerl versüßen das Antlitz von „Poolhall Junkies“ adäquat. Auch die akustische Seite gefällt und entzückt mit passenden Tönen.

[Technik]
Technisch betrachtet haben wir es mit einem recht durchschnittlichen Transfer zu tun. Er beläuft sich auf ein Format im Ratio 2.35:1 und befindet sich in anamorpher Codierung auf dem Datenträger. Der Film spielt nicht gerade in heruntergekommenen Spelunken, sondern in durchaus sinnvoll ausgeleuchteten Sets, welche gemeinsam mit den modischen Kostümen Ambiente erzeugen. Der Kontrast und die Farbgebung entsprechen den Ansprüchen und reichen sich mit der angenehmen Kantenschärfe die Hand. In Kombination mit den ausreichenden Bilddetails und einem satten Schwarzlevel entsteht Harmonie im Bild. Störungen oder aber Artefakte treten kaum auf, lediglich ein leichtes Rauschen nehmen wir hin und wieder wahr. Ferner müssen Einbußen im Bereich der ruckelfreien Bildwiedergabe hingenommen werden, denn rasche Kameraschwenks bringen das Bild in die Bredouille – Folge: die Konturen verschwimmen.

Tonal bekommen wir es mit einem deutschsprachigen Dolby Digital 5.1-Ton zu tun, optional kann auch der englische Originalton zum Besten gegeben werden, allerdings im Dolby Digital 2.0-Format. Untertitel sind in deutscher Sprache für Hörgeschädigte abgefasst auf der Disc. Die Ausspielung der Höhen und Tiefen geht in Ordnung, ebenfalls keimt hin und wieder gar richtige Weite im Klang auf, wenngleich nicht von spürbarer Räumlichkeit gesprochen werden kann. Die Sprachausgabe bleibt konsequent und tönt aus dem Center-Speaker – klar und verständlich. Auf einer tonal anders gelagerten Ebene sorgt der Music-Score für notwendige Untermalung des Geschehens. Rauschen oder Knacken treten nicht auf.

[Fazit]
„Poolhall Junkies“ gehört nicht nur bei Fans des Pool-Billards auf die Film-Speisekarte. Wer eine hohe Präsenz von Christopher Walken erwartet wird enttäuscht. Zwar hat er intensive Auftritte mit guten Monologen, doch hält sich die Teilnahme am Film zeitlich recht begrenzt. Doch darüber kann hinweggesehen werden, schließlich geht es hier um Johnny, der von Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor Mars Callahan dargestellt wird.

Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) weist eine Laufzeit von rund 94 Minuten auf und füllt somit einen angenehmen Abend mit einem unterhaltsamen Film. Die Altersfreigabe erfolgte laut FSK ab einer Stufe von 12 Jahren. Eine sehr einfache Menüstruktur und ein gut aufgeräumtes und übersichtliches Design bieten Zugriff auf Kapitelansteuerung (10 Kapitel), auf die Spracheinstellungen und auf 5 Trailer, welche das einzige Extra-Material verkörpern.

Andre Schnack, 06.05.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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