Barb Wire

Action
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[Einleitung]
1996 entstand unter der Regie von David Hogan der Actionstreifen „Barb Wire“ mit Model- und Erotik-Star Pamela Anderson in der Hauptrolle. Die Comicumsetzung glänzt aber nicht nur durch die Dame mit den eindeutigen Kurven, sondern bietet eine Menge Action, eine gute Atmosphäre und weitere wohlausgesuchte Schauspieler. Da wären in weiteren Rollen Temuera Morrison, Victoria Rowell, Jack Noseworthy, Udo Kier und Steve Railsback. Die DVD des Films kommt als Code2-Version von BMG Video.

[Inhalt]
Es ist nahe Zukunft, Amerika, das Jahr 2017. Jedoch ist es nicht mehr das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der grenzenlosen Freiheiten und Chancen, vielmehr tickt eine sehr raue und chaotische Zeit, denn es herrscht der zweite amerikanische Bürgerkrieg. Die meisten Städte und Landstriche werden von der militärischen Herrschaft des Republikanischen Kongresses geführt, auf militante und brutale Art und Weise. Nun droht die eiserne Hand des Kongresses auch in den Osten weiter vorzudringen, es gibt jedoch eine Stadt, die noch frei ist: Steel Harbor. Hier lebt auch Barb Wire (Pamela Anderson), sie führt eine Bar, in denen oft die schattenhaften und kriminellen Gestalten der Stadt ein uns aus gehen. Die Zeiten sind nicht sehr ertragreich und Barb arbeitet nachts als Kopfgeldjäger, um sich so etwas dazuzuverdienen. Der gegen die Machenschaften des Kongress kämpfende Wiederstand, dessen Hauptquartier in der Stadt liegt, scheint einen hoffnungslosen Krieg gegen die faschistische Führung der „Republik“ zu führen. Wissenschaftler des Kongress haben eine Bio-Waffe entwickelt, die in den nicht besetzten, widerspenstigen Gegenden für Ruhe sorgen soll, die Betroffenen werden dabei zwar getötet, doch das kümmert die Handlanger nicht. Das einzige Gegenmittel befindet sich in der DNA einer übergelaufenen Wissenschaftlerin, Corrina Devonshire (Victoria Rowell). Zusammen mit Axel Hood (Temuera Morrison) versucht sie Kontakt mit dem Wiederstand aufzunehmen, und dazu brauchen die Beiden die Hilfe von Barb. Doch diese ist nicht sonderlich erfreut übe das Aufkreuzen von Axel, denn sie hat eine Vergangenheit mit ihm…

[Kommentar]
„Barb Wire“ fällt in die Rubrik „gute Action, wenig Hirn“. Pamela Anderson leistet als Barb Wire eine gelungene Darbietung, etwas mehr Charakter hätte wahrscheinlich die nicht so geübte Schauspielerin an ihre Grenzen gestoßen. Doch die recht oberflächige Figur Barb Wire füllt Pamela Anderson gut mit Leben, sie sieht nett aus, wirkt hart und passt einfach gut in die „Figur“ von Barb. Durch etwas mehr unbedeckte Haut, sorgt sie so auch für die erotische Komponente der Geschichte. Letztere gibt sich nicht gerade vielschichtig oder tief, schließlich handelt es sich aber auch um einen Actionfilm und eine Comic-Umsetzung, dafür reicht die Story allemal aus. Regisseur David Hogan zeigt ein talentiertes Händchen bei der Inszenierung der zahlreichen, wirklich gelungenen Action-Sequenzen und erzeugt zudem einen endzeitliche Stimmung, die dem Film gute kommt. Die Filmmusik wurde sehr passend ausgewählt und rundet das Ganze positiv ab. Die Darsteller gefallen, besonders Steve Railsback als skrupelloser Colonel Pryzer ist wahrlich ein Spaß anzusehen, er personifiziert das pure Böse. Die Sets und die Kostüme gefallen. Ich denke, es war kein Zufall, dass die Monturen der Armeen des Kongress eine gewisse Ähnlichkeit mit ehemaligen Gestapo-Textilien aufweisen. Das unterdrückende Regime weist einige Analogien zum 3. Reich aus, verherrlicht dieses aber auf keinem Wege! Das sollte nicht falsch verstanden werden. Wer einen netten Action-Streifen sehen möchte, mit einer Pam, die zwei durchschlagenden Argumente mit sich führt, der sollte sich „Barb Wire“ einmal ansehen.

[Technik]
Technisch ist das Ergebnis sehr erfreulich. Das Bild kommt im Breitbildformat (1.85:1), leider aber nicht anamorph. Zusätzlich befindet sich auch noch die 4:3-Vollbildfassung auf der Disc. Trotz fehlender 16:9-Optimierung weist das Letterbox-Geschehen auf dem TV einige sehr zufriedenstellende Werte auf. Der Kontrast ist hoch, die Farbgebung gefällt sehr und auch die Kantenschärfe reicht aus. Nur durch einen anamorphen Transfer wäre mehr Schärfe und Detailgenauigkeit möglich gewesen. Der drastische Schwarzlevel verschlingt nur wenig des hohen Detailreichtums in den dunkleren Aufnahmen des Films. Das Geschehen wirkt sehr lebendig, trotz der überwiegenden „Schmuddelfarben“ in dem Endzeitszenario. Das Bild ist frei von Störungen und sehr klar, ruhig und sauber; Kompressionsartefakte oder ähnliches fallen nicht ins Auge.

Kommen wir zum Ton der Disc. Ähnlich wie es schon beim Bild der Fall war, so wird auch hier gut bis sehr gute Arbeit geleistet. Entsprechend der actiongeladenen Handlung wird auch ein sehr dynamischer, weiter und klarer Sound geboten. Die sauber abgemischten Direktionaleffekte sind immer einer Lautsprecherquelle zuzuordnen und die Dialoge erklingen in hoher Qualität aus dem mittleren Frontlautsprecher; nur der Bass hätte ruhig ein wenig tiefer ausfallen können. Neben der deutschen Sprachfassung befindet sich auch noch der englische Originalton auf der DVD, Untertitel sind nicht vorhanden.

[Fazit]
Mit „Barb Wire“ bringt BMG Video eine gelungene, rockige Comic-Verfilmung in einer technisch überzeugenden DVD-Version auf den deutschen Code2-Markt. Es handelt sich bei der einseitigen Dual-Layer-Disc übrigens um die erste DVD die BMG als Optional Widescreen Edition herausbringt. Dieses Feature erlaubt ein Umschalten der Bildformate während des Films durch die Taste der Fernbedienung, die für die Untertitel zuständig ist. „Barb Wire“ weist als erste deutsche DVD diese Option auf. Neben dem 93 minutenlangen Film befindet sich auch noch etwas Bonusmaterial auf der Scheibe (~ 15 Laufzeit). Da wäre eine Behind The Scenes Dokumentation, 4 Trailer und der englische Originalton. Außerdem gibt es natürlich wieder zusätzliche Hintergrundinfos über den Film. Die Ausstattung hätte ruhig etwas üppiger ausfallen können, dafür überzeugt jedoch die Technik. Die Disc kostet ca. 50,- DM und wird Fans des Action-Genres viel Spaß bereiten, Pamela Anderson-Freunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten.

Andre Schnack, 26.02.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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