[Einleitung]
Unter der Netflix Doku-Produktion „American Manhunt: Die Jagd auf Osama Bin Laden“ versteht sich eine dreiteilige Dokumentations-Serie, die sich eben mit dem Thema des Betreffs auseinandersetzt. Und dabei handelt es sich um ein US-amerikanisches Trauma. Die Jagd nach Osama Bin Laden dauerte schlussendlich viel länger als erwartet und vor allem als gewünscht. Die „American Manhunt“-Reihe behandelte schon andere Fälle, untere anderen „O.J. Simpson“. Diese 2025 veröffentlichte Doku entstand unter der Regie von Mor Loushy und Daniel Sivan. Ich nahm mir das Material vor und sah es mir genauer an.

[Kommentar]
Natürlich gibt es schon zahlreiche Sendungen und Dokumentationen über die Ereignisse des 11. Septembers 2001. Auch einzelne Subthemen, wie die Pressefotografie insgesamt, im speziellen jedoch das Foto von Richard Drew vom Morgen des 11. Septembers 2001, welches einen Mann zeigt, der von einem der Twin Towers aus in seinen Tod stürzt. Um diese ebenfalls wichtigen Aspekte geht es hier jedoch nicht, „American Manhunt: Die Jagd auf Osama Bin Laden“ konzentriert sich genau auf das, was im Titel genannt wird. Die Jagd auf Bin Laden.

Dieser Name wird verbundenen mit allerhand schlechten Dingen, zumindest aus unserer westlichen Sicht. Insbesondere in den USA ist das nationale Trauma groß und war lange unbewältigt (und vielleicht ist es das immer noch). Die zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September sind es, die hier spannend, informativ und interessant aufbereitet vermittelt werden. Dazu gehören viele Aufnahmen allerhand unterschiedlicher Quellen, aktuelle Interviews und andere Spender von Informationen und Wissen. Schlussendlich haben wir es mit wenig Überraschungen zu tun, und ein paar Dinge werden auch gekonnt ausgelassen. Doch die Doku in drei Teilen ist gut gemacht und sehenswert.

[Technik]
Wenn ich mir aktuelle Filme anschaue, dann achte ich heutzutage viel weniger auf die visuelle Wiedergabegüte, als das noch vor 10 Jahren der Fall war. Wir haben einen Grad an der technologischen Front erreicht, der es uns problemlos in konstant hoher Qualität, nahezu unabhängig der Wiedergabequelle Konsumgenuss erlaubt. Auch bei Dokumentationen, wo es immer das Alter ist, was den ausschlaggebenden Effekt der Archivmaterialien bestimmt. Alle enthaltenen 16:9-Aufnahmen sind entsprechend auf einen Nenner gebracht worden und leisten sich keine groben Schnitzer bei der Wiedergabe. Auch die Kompression ist solide.

Sprachen gibt es in unterschiedlichen Versionen, was auch für die einblendbare Untertitel gilt. „American Manhunt: Die Jagd auf Osama Bin Laden“ ergibt am meisten Sinn, wenn man die US-amerikanische Version anschaut und eben auch anhört, denn dann kommt es zu direkten Äußerungen der Interviewten ohne Overlay. Hilfsweise können noch die vorgenannten Untertitel eingeschaltet werden. Rauschen gibt es nicht, alles klingt sauber aber auch auf den Frontbereich des Tons konzentriert.

[Fazit]
„American Manhunt: Die Jagd auf Osama Bin Laden“ kann man getrost zur Ansicht empfehlen und für jemanden wie mich, der am 11. September 2001 in Hamburg im Büro meines Arbeitgebers vor einem TV-hockte, nachdem das erste Flugzeug einschlug, jagt es mir auch heute noch einen kalten Schauer über den Rücken. Trotzdem denke ich, dass es auch wichtig ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wenngleich natürlich der tiefe historische Ursprung – also die Frage nach dem Warum Osama Bin Laden diese Attentate ausüben ließ – hier kein Gegenstand ist. 183 Minuten oder aber über 3 Stunden Laufzeit, FSK 16.

Andre Schnack, 26.05.2025

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Preis-Leistung