Blueberry und der Fluch der Dämonen

Adventure/Western/Action
Adventure/Western/Action

[Einleitung]
„Blueberry und der Fluch der Dämonen“ (Originaltitel: Blueberry) lautet der Titel eines Western-Fantasy-Films mit optischen Leckerbissen, einer überschaubaren Geschichte und einfachen Figuren – es handelt sich um die Realverfilmung des gleichnamigen Comics über den U.S. Marshall Mike Blueberry und den Kampf gegen seinen Erzfeind! Die Regie übernahm Jan Kounen (Dobermann) und in den Hauptrollen des Westerns sind Vincent Cassel, Michael Madsen, Juliette Lewis und Temuera Morrison zu sehen. Wir konnten die deutsche DVD des Films aus dem Angebot der universumfilm genauer beäugen und zeigen, wie viel Staub „Blueberry“ wirklich aufwirbelt.

[Inhalt]
Schon seit Jahren kämpft der verschlossene Wildwest-Marshall Blueberry (Vincent Cassel) einen erbitterten Kampf gegen den kaltblütigen Banditen Wally Blount (Michael Madsen). Auf der Jagd nach „El Rio“, einer Karte, die zu einer geheimnisvollen Goldmine führen soll, zieht Wally eine blutige Spur der Verwüstung durchs ganze Land und schreckt auch vor Blueberries wohlbehüteter Stadt Palomito nicht zurück. Um den Erzfeind endlich zur Strecke zu bringen, macht sich Blueberry gemeinsam mit seinem schamanischen Blutsbruder Runi (Temuera Morrison) und der couragierten Sängerin Maria (Juliette Lewis) auf zu den „Heiligen Bergen“. Doch hier muss er erst seine eigenen Dämonen überwinden, bevor es zum endgültigen letzten Duell kommen kann…
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Wer diesen Film sieht, der fühlt sich gleich ein wenig an Streifen wie „From Dusk Till Dawn“ oder aber „Pakt der Wölfe erinnert“. Dieses staubige Western-Sujet, die ein wenig abgedrehte Story, die sehr plastischen und klar definierten Figuren und ihre Rollen und der feine, stets mit einem coolen Spruch aufgelegte Bösewicht sprechen für einen Genre-Spaß. Nach einem kurzen Ausflug in die Vergangenheit des US-Marshalls geht es dann auch sehr zügig zur Sache. Von Beginn an gibt es ein klares Feindbild und die Fronten sind deutlich geklärt. Der Film frönt dieser Feindschaft und betreibt in sauberer und weniger verwirrender Manier eine klare Erzählung mit einigen Zeitsprüngen.

Michael Madsen als Fiesling bereitet nach seinen aktuellen Auftritten in den beiden Quentin Tarantino Werken „Kill Bill Vol.1″ und „Kill Bill Vol.2″ eine gute Leistung und überzeugt. Jedoch auch Vincent Cassel, der eigentliche Held der Geschichte, vermag Stimmung und Identifikation für sich zu verbuchen. Der wortkarge Ureinwohner, fabelhaft gespielt durch Temuera Morrison, und die Sängerin Maria, plastisch portraitiert von Juliette Lewis, überzeugen genau so, wie weitere Schergen des Fieslings. Musikalisch befindet sich der Titel auf einem soliden Untergrund, da zahlreiche Szenen durch Wortarmut glänzen und der Music-Score gut entfalten kann. Visuell erinnert der Titel an französische Werke, durch seinen Anspruch an die Optik.

[Technik]
„Blueberry“ erscheint imt Bildformat 2.35:1 und befindet sich anamorph codiert auf dem Silberling. Knackige Farben zieren ein recht plastisches Geschehen und formen eine ausreichend dreidimensionale Wiedergabequalität. Was der Kontrast an Intensität aufweist, das verliert gleichermaßen leider die Kantenschärfe aufgrund eines stets erkennbaren Grundrauschens. Davon sind zwar nicht die prall gesättigten Bildelemente großartig betroffen, dennoch stört es das Sehvergnügen ein wenig. Die Konturen zerfransen hin und wieder. Ständig wechselnde Kamerabewegungen erfordern schlierenfreie Verläufe und sich permanent verändernde Blickwinkeleinstellungen. Diesen Anforderungen wird der Transfer nicht immer gerecht, oftmals tritt ein leichtes Flimmern auf. Von der Ausleuchtung her gibt es keine Probleme.

Musik wird hier nicht nur benutzt, um von außen her eine Stimmung auf den Film zu prägen, sondern ist unverzichtbarer Bestandteil und Stimmungsträger in vielen wortkargen oder aber ganz von Dialogen befreiten Aufnahmen. Weiterführend seien die Lebhaftigkeit des Tons und seine Dynamik in den actionlastigen Momenten genannt. Durch zahlreiche Hintergrundgeräusche und eine authentisch wirkende Kulisse erhält der Betrachter von allen Seiten Sound an die Ohren, stets klar und deutlich in der Ansteuerung, wenngleich hier und dort eine Differenzierung unter den einzelnen Elementen positiveren Anklang gefunden hätte. Der Bass tönt gesund und Rauschen und andere Störungen treten nicht auf den Plan. Ton im Dolby Digital 5.1-Format und optionale Untertitel gibt es in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch.

[Fazit]
universumfilm veröffentlicht eine internationale Filmproduktion, deren französische Züge man bei der Ansicht deutlich spürt. Die Laufzeit von rund 119 Minuten erscheint in Anbetracht des Genres recht hoch, denn gerade Actionfilme und Filme dieses Schlags besitzen in der Regel eine kurze Spieldauer. Die Altersfreigabe von „Blueberry“ liegt bei 12 Jahren, beim eingesetzten Medium handelt es sich um eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Vom Design her macht das Menü etwas her und wir erhalten nebst einfacher Navigation eine gelungene Optik.

Als Extras befinden sich folgendes Material auf der Scheibe: ein Making Of, eine Featurette und internationale Trailer. Mit einer Laufzeit von weiteren knappen 65 Minuten steht dem Material bei der Gesamtbetrachtung ein gewichtiger Wert zu. Der Informationsgehalt gerät beim Bonusmaterial in den Hintergrund. Erscheinungstermin war der 14. März 2005, der Preis orientiert bei um die 20,- Euro. Der Fantasy-Western mit erwähnenswerter Bildgewalt stellt eine gelungene Comic-Umsetzung dar.

Andre Schnack, 23.03.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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