Der Wixxer (Deluxe Edition)

Comedy
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[Einleitung]
Neben einer Verleih- und normalen Verkaufs-Version des Films „Der Wixxer“ hat universumfilm noch ein richtig heißes Eisen im Feuer – nämlich die hier getestete Doppel Deluxe Edition des Titels. Der Film mit dem etwas merkwürdigen Titel entstand 2004 unter der Regie von Tobi Baumann nach einem Drehbuch von Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Bastian Pastewka. In den Hauptrollen sind Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Tanja Wenzel, Anke Engelke, Olli Dittrich, Thomas Heinze, Thomas Fritsch, Antoine Monot Jr. und Christoph Maria Herbst zu sehen. Wir konnten die 2 DVD umfassende Erscheinung genauer unter die Augen nehmen und berichten über die inhaltlichen und qualitativen Aspekte von „Der Wixxer – Doppel Deluxe Edition“.

[Inhalt]
Tief in den Wäldern bei London liegt das mysteriöse BlackWhite Castle, eines der ältesten Schlösser Großbritanniens und das letzte noch bestehende Gebäude in schwarz-weiß. Vergessen von der bunten Welt, könnte der mächtige Herrscher und Obergauner Earl of Cockwood (Thomas Fritsch) in dieser furcht einflössenden Gegend seinen üblen Machenschaften nachgehen – wären da nicht Doris (Anke Engelke) und Dieter Dubinsky (Olli Dittrich) aus Bitterfeld. Das sächsische Traumpaar hat sich in jenen Wäldern verirrt und muss Schreckliches mit ansehen: Erst verfolgt sie eine reißende Hundebestie, und dann werden sie auch noch werden Zeugen eines kaltblütigen Mordes. Ein ominöser Lieferwagen überrollt den Mönch mit der Peitsche. Hat der Wixxer wieder zugeschlagen? Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe) und sein neuer Kollege Long (Bastian Pastewska) fahnden nun nach dem sagenumwobenen Wixxer, der nicht nur Longers Kollegen Rather Short (Thomas Heinze), sondern auch einen Haufen Verbrecher aus der Unterwelt auf dem Gewissen hat.
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
An „Der Wixxer“ wurden große Erwartungen gestellt. Letztlich hielt sich der Film wacker in den deutschen Kinos und konnte das Publikum begeistern, wenngleich die Erwartungen für viele nicht abschließend erfüllt wurden. Woran das liegt? Die Ursache liegt in den gesteckten Zielen, die sich die Macher gesetzt haben, denn als ultimative Edgar Wallace-Parodie kann der Film nicht durchgehen. Aufbau und Handlung, Thema und Ausstattung erinnern an die spannenden Filme nach Edgar Wallace Roman-Vorlagen, wurden gekonnt überspitzt herausgearbeitet und mit dem aktuellen Humor unserer Zeit versüßt und umgesetzt. Inhaltlich geht es über den Wallace-Teil weit hinaus, so finden wir sehr viele Anspielungen auf Klassiker und aktuelle Filme vor – vorausgesetzt man erkennt sie als solche. Somit ist „Der Wixxer“ nicht nur Persiflage aufs Genre und insbesondere auf die Nische der Edgar Wallace-Filme. Sehr plastisch zaubern der Film und sein temporeicher Verlauf oftmals ein Lächeln auf das Gesicht des Zuschauers. Die Anteile der Comedy aufgrund darstellerischer Einlagen und der gewitzten Dialoge halten sich die Waage.

Story und Verlauf sind nur ein Teil des gesamten Konstrukts. Die Umsetzung des Streifens gelang nämlich sehr gut und ist einer Erwähnung wert. Hier und dort wird das Geschehen trickreich und innovativ von filmemacherischen Instrumenten verstärkt. Die schwarz-weiß Aufnahmen im Schloss zum Beispiel lassen Geschichte und Regie-Umsetzung des Films verschmelzen. Die Figuren der kurzweiligen Story mit Buddy-Movie Allüren und Krimi-Charme besetzte man mit tollen Darstellern. Oliver Kalkofe mit verfetteten Haaren, einem unsauberen Dreitagebart, einem gut genutzten Columbo-Trenchcoat und stets eine Zigarette rauchend – einfach herrlich. Doch das ist nur der gute Anfang, denn gleich eine ganze Riege an deutschen Comedy-Stars fand sich für den Film von Tobi Baumann vor der Kamera ein. So haben wir Olli Dittrich als naiven und von seiner Frau gelangweilten Ossi wahrzunehmen, ferner Anke Engelke als verbissene, dominant herrschsüchtige und schimpfende Ehefrau und Christoph Maria Herbst als links-gescheitelter Butler mit österreichischem Akzent.

Exzellente Technik
Exzellente Technik

[Technik]
Der Bildtransfer wird im Format 2.35:1 vollzogen und der Transfer wurde anamorph auf der DVD abgelegt. Eine besondere Eigenheit von „Der Wixxer“: der Film wurde stellenweise in einem Schwarz-Weiß-Gewand aufgenommen. Der Kontrast und die Farbgebung gehen in Ordnung und dann, wenn der Transfer farbig ist, kann man mit der Darstellungsqualität auch wirklich zufrieden sein. Die Kantenschärfe hält sich die gesamte Laufzeit auf einem angenehmen Niveau und unterstreicht die Plastizität. Die Anzahl an Bilddetails hätten etwas höher ausfallen können, darüber kann jedoch hinweggesehen werden. Wenn das Geschehen einmal an Tempo gewinnt, hält der visuelle Umhang des Films mit und leistet seinen Beitrag. Rundum halten wir die Sets für gut ausgeleuchtet und adäquat gefilmt, so dass eine umfassend gute Optik geboten wird. Die technische Umsetzung gelang sauber und auf der Höhe der Zeit. Von der Kompression wird kein Makel berichtet.

„Der Wixxer“ macht in Dolby Digital 5.1 von sich zu hören. Gemäß dem Ursprungsland wird eine einzige, deutschsprachige Tonspur offeriert. Vorrangig spielt hier die Sprachausgabe die größte Rolle, danach reihen sich Filmmusik und Umgebungs-Geräusche ein. Die Akustik besitzt Höhen und Tiefen in bester Qualität und verfügt über die seltenere Eigenschaft, die verschiedensten Ton-Arten und Sound-Elemente gekonnt miteinander zu kombinieren. Es entsteht ein stets harmonisches Gesamtgeschehen, geprägt von einer hohen Dynamik und sauberen, klaren Wiedergabe aus den angesteuerten Lautsprechern. Die wahre Fülle an Effekten und Tönen halten dem Tempo und den teils schnittigen Aufnahmen Schritt und schaffen eine sehr räumliche Gesamt-Akustik. Beim Sound gibt es für eine solche Leistung, die zudem fehlerfrei klingt, die Höchstwertung.

[Fazit]
„Der Wixxer – Doppel Deluxe Edition“ von universumfilm kommt in einem schwarzen Pappschuber daher, der ein aufklappbares Digi-Pack mit zwei DVDs (eine schwarze und eine weiße DVD des Typus 9) enthält. Anstatt eines Booklets gibt es zahlreiche Extras auf der Bonus-DVD, ferner enthält das Set ein „Wackelbild“, welches die Hauptfiguren wie auf einem Familienfoto zeigt und je nach Lichteinfall ein Schwarz-Weiß- oder aber Farb-Bild zu sein scheint. Die Laufzeit des Hauptfilms bemisst sich auf rasante 83 Minuten, folgendes Bonusmaterial hingegen summiert sich auf rund 2 weitere Stunden Spielzeit. Das Menü wurde animiert und mit einem Sprecher (Vergleich zu „Oliver Kalkofes Mattscheibe“) versehen.

  • Audiokommentar von Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Bastian Pastewka
  • Audiokommentar von Tobi Baumann und Gerhard Schirlo
  • Die Entstehung, Making Of „Der Wixxer“ (4 Featurettes mit einer Laufzeit von 43 Minuten)
  • Im Schneideraum (Szenen, die entweder nicht den Weg in den Film fanden, gekürzt wurden oder aber zu Outtakes wurden, rund 36 Minuten)
  • Musik-Video „The Wizard“
  • Edgar Wallace Special (12 Minuten Film über das 6. internationale EW Festival und Texttafeln über Oliver Kalofes Top 5 EW Filme)
  • Vier Fotogalerien
  • Cast & Crew Biografien
  • Interviews mit Cast & Crew (gute 89 Minuten Interview-Ausschnitte mit den Beteiligten)
  • Trailershow, Trailer und TV-Spots

Das Bonusmaterial kommt mit hohem Informationsgehalt daher und stellt eine gekonnte Abwechslung dar in sich dar. Die beiden Audiokommentare bereiten Spaß und die zweite DVD kommt mit ihren abendfüllenden Features richtig gut an. Lediglich die Bildqualität der Aufnahmen des Edgar Wallace-Festivals überzeugen nicht. Davon unbeeindruckt vergeben wir dennoch eine knappe Höchstleistung.

Der Streifen zählt 24 Kapitel und wurde ab 12 Jahren freigegeben. Die Komödie in Halb-Schwarz-Weiß gehört zu den besseren aus deutscher Filmküche und zeigt uns neben bereits bekannten Darstellern auch die erste große Screen-Performance von Großmaul und „Mattscheibe“ Star Oliver Kalkofe. Die Veröffentlichung des Sets erfolgt am 22. November zu einem Preis von rund Euro 20,- Euro, was als fair zu bezeichnen ist. Wir hatten unseren Spaß und können den Film all denen empfehlen, die gute DVD-Technik schätzen und es inhaltlich gerne zum Lachen haben!

Andre Schnack, 15.11.2004

Film/Inhalt
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Bild
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Ton
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Extras/Ausstattung
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Preis-Leistung
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