[Einleitung]
Dirk Pohlmann führte Regie zu diesem Dokumentarfilm, der sich mit deutschen Kollaborateuren befasst. Der Titel sagt alles aus, „Dienstbereit: Nazis und Faschisten im Auftrag der CIA“. Hierzulande aktuell zu sehen über den Streaming- und VideoOnDemand-Anbieter Netflix, der auch sein Programm im Dokumentar-Umfeld stetig erweitert. Was nun die Dokumentation inhaltlich und technisch zu bieten hat, kann den folgenden Zeilen entnommen werden. Ich freue mich über viele Lesungen des Artikels. Insbesondere Dokumentarfreunde sollten auf ihre Kosten kommen.
[Inhalt]
Während des Kalten Kriegs war die CIA voller gefährlicher Kriegsverbrecher. Gleich und gleich gesellt sich halt gern.
(Quelle: Netflix)
[Kommentar]
Das ist mal eine sehr kurze und knappe Inhaltsangabe. Und doch sagt sie viel aus. Sie passt vor allem aber zum Inhalt der Sendung. Denn hier sind Zeitzeugen, Historiker und andere Informationsträger am Zug und berichten über das, was dazumal den US-amerikanischen Geheimdienst wohl auszeichnete. Und das ist die Eigenschaft, dass es nur ums Vertreten der eigenen Interessen geht. Auch, wenn sich hierzu Personen bedient wird, deren Hintergründe, Motivationen und persönliche Ziele arg fraglich sind. Der Zweck heilt die Mittel.
„Dienstbereit: Nazis und Faschisten im Auftrag der CIA“ zeigt uns, welche Kollaborateure, vermeintliche Agenten und Schlüsselpersonen ein verdecktes, zweites Dasein führten. Darunter sind ranghöchste Beamte auch aus Deutschland. Wen dieses eher nebensächlich anmutende Thema interessant findet, der ist hier genau richtig.
[Technik]
Wie sollte es anders sein, die historischen Aufnahmen sind bestenfalls in Ordnung, vielleicht hin und wieder auf dem richtigen Weg. Insgesamt betrachtet jedoch ist die visuelle Darbietung nur bedingt brauchbar und bestenfalls TV-Niveau konform. Doch nichts anderes hatte ich erwartet. Kontrast, Farbgebung und die Kantenschärfe sowie der Detailgrad sind abhängig von den gelieferten Quellen. Und diese sind bekanntlich alt und weniger hochwertig. Kompression oder Rauschen tritt nicht auf, zumindest nicht vom Mastering-Prozess bedingt. Wir erhalten ein zurecht geschnittenes 16:9-Bild vor die Augen.
Akustisch kommt nicht all das rüber, was man sich vielleicht wünschen würde. Auf der anderen Seite muss sich immer vor Augen gehalten werden, dass es sich um eine Sachsendung handelt. Staubtrocken für den einen, hochinteressant für den anderen. Qualitativ hingegen lediglich ordentlich und solide, wenngleich ohne nennenswerte Aussetzer oder Fehler. Stereo-Ton gibt es.
[Fazit]
Die Dokumentation „Dienstbereit: Nazis und Faschisten im Auftrag der CIA“ bietet eine gelungene Unterhaltung für Interessierte und Freunde von Geschichte. Auf einer kurzweiligen Laufzeit von rund 51 Minuten gelang es Regisseur Pohlmann ein Bild zu zeichnen, in dem die vermeintlichen reinen Westen bestimmter Menschen nicht mehr derart rein wirken. All das ist interessant, erschütternd und zeigt uns auf, dass geopolitisch auch den westlichen Nationen nahezu jedes Mittel recht ist, um die eigenen Interessen zu vertreten.
Andre Schnack, 22.09.2015
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