Hidalgo – 3.000 Meilen zum Ruhm

Action/Drama/Adventure/Western
Action/Drama/Adventure/Western

[Einleitung]
„Hidalgo – 3.000 Meilen zum Ruhm“ (Originaltitel: Hidalgo) lautet der Titel des 2004 unter der Regie von Joe Johnston abgedrehten Films aus der Traumfabrik Hollywoods. In der Hauptrolle der Geschichte über einen Mann, sein Pferd und ein fantastisches Rennen sind Viggo Mortensen, Omar Sharif, Zuleikha Robinson und Louise Lombardund zu sehen. Die DVD erscheint aus dem Programm von Buena Vista Home Entertainment und ergänzt das Angebot um einen vermeintlich tollen Abenteuer-Film. Wir konnten diese DVD genauer unter die Lupe nehmen und berichten über die Stärken und Schwächen der Umsetzung.

[Inhalt]
Der Wilde Westen, 1890: Der Kurierreiter Frank Hopkins (Viggo Mortensen) und sein Pferd, der drahtige Mustang Hidalgo, gehen gemeinsam durch dick und dünn. Ihr Ruf ist so legendär, dass er über den Ozean bis nach Saudi-Arabien dringt. Eine Gesandtschaft des Scheichs (Omar Sharif) lädt Hopkins ein, seine Kräfte mit den stolzesten Reitern des Orients zu messen – bei einem mörderischen Ausdauerrennen, das Reiter und Pferde über 3000 Meilen hinweg durch den Glutofen der arabischen Wüste führt. Hopkins willigt ein und begibt sich auf das Abenteuer seines Lebens. Denn nicht nur unerträgliche Hitze, missgünstige Konkurrenten, ruchlose Schurken, Sandstürme, Heuschreckenschwärme und eine wunderschöne Prinzessin erwarten den Cowboy fernab der Heimat, sondern auch seine inneren Dämonen, denen er auf dem Rücken von Hidalgo stets zu entfliehen versucht hat…
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)

[Kommentar]
Wir lernen die Hauptfigur als wortkargen und durchsetzungsstarken Einzelgänger kennen, der scheinbar das Gewinnen bei Rennen zu Pferd sehr schätzt. Unterwegs mit seinem Pferd als ständigen Begleiter reitet er durch ein für den weißen Mann noch junges Land. Dann geht’s nach einer plötzlichen Begegnung in der Heimat ab ins Land von 1.000 und eine Nacht. Und hier geht es dann gleich zur Sache: einem Rennen um Leben und Tod, Ruhm und Ehre. Auf der abenteuerlichen und sagenumwobenen Geschichte trifft der Reiter auf mehrere Begegnungen und Wendungen des Schicksals, eine vermeintliche Liebe und den Wert der Freundschaft zwischen Mensch und Tier.

Wie schön. Und das ganze auch noch nach einer wahren Begebenheit, angereichert und filmerische Freiheiten und ein wenig Kino-Substanz der unterhaltenden Art. Die Geschichte des schlaflosen und von Alpträumen verfolgten Kriegsveteranen in der Hülle des Anti-Helden ist nicht gerade neu, sondern beinahe schon zum Klischee mutiert. Dennoch macht sie sich hier im subtilen Untergrund der Erzählung ganz gut. Die Charaktere sind ausreichend tief gestaltet für einen Abenteuer-Film mit spannender Geschichte und einer guten Atmosphäre voller Action-Elemente, einen Hauch von Romanze und viel fantasievoller Sets und Aufnahmen.

Faszinierend, bunt und von orientalischer Schönheit geprägt wirkt das Produktionsdesign des Films gerade zu einladend, wenn man etwas übrig hat für solche Themen voller Fantasie und abenteuerlichem Charme. Wer substantiellen Inhalt vermutet, der wird enttäuscht, doch zielen die Absichten des Werks in eine andere Richtung. Jemand, der sich auf einen abenteuerlichen Feldzug durch aufregende Situationen, tolle Landschaften und eine spannende Erzählung freut, der hingegen wird hier bestens unterhalten.

[Technik]
Die visuellen Leistungen des Films sind erhaben über die Zweifel der Betrachter – auf dem ersten Blick. Der anamorphe Breitbildtransfer beläuft sich auf ein Format von 2.35:1 und glänzt gerade bei den teils sehr schön fotografierten Landschaftsaufnahmen und wirklichen Eye-Catchern. Der Kontrast, die Farbgebung und die plastischen und authentisch wirkenden Sets sorgen für ein Gefallen der Zuschauer. Die Freude setzt auch im Bereich des Schwarz-Levels und den Bilddetails fort, wobei die Oberklasse qualitativ nur knapp verfehlt wird. Rasche Bewegungen oder plakative Flächen verleiten den Transfer kaum, unbeirrt wird ein hoher Grad an Qualität den gesamten Film über geboten.

Tonal reitet man in folgenden Sprachfassungen und Mehrkanalton-Formaten daher: Englisch und Deutsch Dolby Digital 5.1 und Deutsch 5.1 DTS + THX. Optional können Untertitel in 6 Sprachen hinzugeschaltet werden. Der Sound umfasst ein weites Spektrum der Wiedergabe und fühlt sich an den actiongeladenen Szenen wie ein rasanter Ritt über die glühenden Weiten einer schier endlos erscheinenden Wüste. Mal ist es still und ruhig, Dialoge bestimmen den Ton, bis die Filmmusik einsetzt und dominant den weiteren Weg der Akustik bestimmt. Dynamik und die Wiedergabe von Surround-Effekten gehören zu den Stärken der gebotenen Soundtracks. Der letzte Schliff an plastischer Räumlichkeit geht dem Titel leider ab, so dass die Höchstnote verwehrt bleibt.

[Fazit]
Unter dem Arbeitstitel nannte man den Film auch „Der Ungläubige mit dem Superpferd“, was den groben Inhalt schon gut umreißt. Auf rund 137 Minuten breitet sich der Film aus und unterhält laut FSK ein Publikum ab 12 Jahren. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) des Amaray-Case‘ verfügt über ein ansehnlich gestaltetes und animiertes Menü und etwas Bonusmaterial. Da liegt die Betonung leider auf „etwas“, denn hinter dem Menü-Punkt verbirgt sich gerade einmal eine 9minutenlange Making Of Featurette mit dem Titel „Sand & Zelluloid“, bei deren Inhalt die Entstehung des Films einfach viel zu kurz kommt. 9 und weitere 3 Minuten für ein „Easter Egg“ (Verstecktes Feature) sind einfach viel zu wenig Zeit, um dem Film gerecht zu werden. Schade, hier wäre mehr möglich gewesen, schließlich handelt es sich um eine recht große Produktion und einen sehr guten DVD Anbieter zudem. Zu haben ist der Film in dieser Fassung seit dem 26. August 2004. Wer Abenteuer-Filme mag, der sollte zugreifen.

Andre Schnack, 31.01.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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