Saving Private Ryan

Drama/War
Drama/War

[Einleitung]
Steven Spielberg sorgte 1998 mit seinem damals neuesten Film für Aufsehen. Der Film mit dem Titel „Saving Private Ryan“ (dt. Titel: Der Soldat James Ryan) erschütterte die Kinobesucher, tief bis ins Mark. In den Hauptrollen dieses Kriegsdramas, dass mit 5 Oscars ausgezeichnet wurde, sind Tom Hanks, Tom Sizemore, Edward Burns, Barry Pepper und Matt Damon zu sehen. Diese US-amerikanische Code 1 DVD-Fassung des Werks erscheint als Special Limited Edition von DreamWorks und ich konnte mir den Film noch einmal anschauen, nicht im Kino, dafür daheim. (Was angesichts des Themas keine Gemütlichkeit bedeuten wird).

[Inhalt]
Es herrscht der zweite Weltkrieg. 1944, der 6. Juni, es ist D-Day. Alliierte Truppen landen an der Küste der französischen Normandie. Zu Abertausenden stürmen sie auch am Omaha Beach gegen die tödliche Verteidigung der Deutschen. Unter ihnen: Captain John H. Miller (Tom Hanks) und seine Männer. Viele sterben bei diesem Angriff, schließlich gelingt es den alliierten Mächten jedoch die Deutschen zu bezwingen. Derweil in Amerika bemerkt die Regierung, dass drei Soldaten des gleichen Nachnamens gefallen sind. Sie waren alle Brüder und ihre Mutter wird an einem Tag drei Todesmeldungen in Empfang nehmen. James Ryan (Matt Damon), der vierte Sohn der Familie, wurde am Vortag der Invasion in Franreich über feindlichen Linien abgeworfen.

Die Regierung möchte diesen letzten Sohn der Ryans nun nach Hause holen. Dazu wird Captain Miller und seine Truppe auf eine gefährliche und fragwürdige Mission geschickt: sie sollen den jungen Mann hinter den feindlichen Linien, inmitten der größten Invasion der Geschichte ausfindig machen und in Sicherheit bringen. Keine einfache Aufgabe, schließlich wimmelt es überall vor feindlichen Soldaten und das Rettungscorps besteht lediglich aus 8 Männern. In dieser Aufgabe sehen Miller und Sergeant Michael Horvath (Tom Sizemore) die Chance auf eine Heimreise; entschlossen den Jungen zu finden machen sie sich auf den Weg. Es wird nicht einfach und die Mission steht ab und an gar vor dem Ende. Spätestens dann, wenn sich Mitglieder des Trupps fragen, warum dieser eine Mensch den etwaigen Verlust von acht Männern wert ist…

[Kommentar]
Die ersten 20 Minuten des Films sind der wahre Horror. Der Betrachter wird so dermaßen in das Geschehen einbezogen, und das mehr oder minder nur auf passive Art und Weise, das einem die Spucke im Halse stecken bleibt. Der Zuschauer bekommt das Gefühl vermittelt, er sei gerade mit dabei, als alliierte Truppen am Omaha Beach landen – dieser Teil des Films ist mit Abstand der beeindruckendste. Nach einer halben Stunde kehrt wieder etwas Ruhe ein, man wird nun Mitglied der Truppe, die den letzten der Ryan-Brüder finden soll. Steven Spielberg setzte auf bekannte Einstellungen und Elemente, wie er sie schon bei „Schindler’s List“ eingesetzt hatte. Er inszenierte den Film ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen. Wenn man sich überhaupt Krieg vorstellen kann, dann sieht das, was der Zuschauer in „Saving Private Ryan“ zu Gesicht bekommt, mit Sicherheit dem am ähnlichsten.

Bisher wurde noch kein Kriegsfilm so heftig, schonungslos und direkt umgesetzt. Die Handlung ist im Kern nichts besonderes, im weiteren Verlauf wird sie sogar sehr Hollywood-like, was den Film aber im Ganzen nicht stört. Neben der Art und Weise wie der Regisseur seinen Film anfertigte, ist auch die technische Umsetzung erwähnenswert. Mit heutigen Soundstandards und Möglichkeiten der Kinos konnte ein wirklich beängstigendes und beeindruckendes Werk erzeugt werden. Die schauspielerischen Leistungen sind insgesamt gut, Tom Hanks leistet eine wirklich tolle Darbietung. Dieser Film ist nicht unbedingt gute Unterhaltung, aber ein guter Film – absolut sehenswert.

Exzellente Technik
Exzellente Technik

[Technik]
Der erfreuliche Teil an der DVD ist nicht nur, dass mit „Saving Private Ryan“ ein Steven Spielberg-Film auf DVD erscheint, sondern auch die grandiose technische Leistung der Disc. Das Bild kommt im Kinoformat von 1.85:1 und überzeugt auf ganzer Linie. Durch die etwas verwaschenen Farben, besonders binnen der ersten halben Stunden des Films, der teilweise blassen Sättigung und dem nüchternen Kontrast der Bilder wird ein dokumentationsähnlicher Stil erzeugt. Zudem wurden die Aufnahmen mit Handkameras erzeugt, dadurch entsteht auch dieser „ich bin (leider) dabei“-Flair. Normalerweise würde man solche, soeben aufgezählte Tatsachen, einem modernen DVD-Bildtransfer gleich ankreiden, doch hier wurde es aus stilistischen Gründen absichtlich gemacht. Die Technik dabei hält einen ganz hohen Standard. Alle Farben wirken ausgewogen und überwiegend natürlich, die Schärfe und Detailgenauigkeit des Bildes überzeugen sofort. Vor allem im Mittelteil des Films werden die satten Farben von klaren, deutlichen Konturen umzäumt; ein plastischen Geschehen ist das Resultat. Fehler, Artefakte oder ähnliche Einbußen der Qualität sind nicht wahrzunehmen, lediglich ein leichtes, aber nicht weiter störendes Rauschen fällt öfter mal ins Auge.

In Sachen Ton hat die Scheibe ebenfalls die Nase ganz weit vorne und mischt in der obersten Liga mit, denn hier wird demoreifes Material geboten. Der beinhaltete Dolby Digital 5.1 Soundtrack trägt eine geballte Ladung Ton ins Heimkino und hat es wirklich in sich. Sind es doch die ersten 20 Minuten, die durch einen grandiosen Raumklang auffallen. Hier wird endlich einmal an einem ganzen Stück sehr viel Ton geboten. Unzählige sich überschneidende und sehr dynamische Direktional- und Stereoeffekte geben sich im Wechsel und Überschnitt mit vielen, tiefen und satten Basseinlagen eine Stelldichein. Kugelhagel, Explosionen und Sprach erklingen trotzdem noch sehr diskret getrennt und bleiben stets lokalisierbar. Neben dieser englischen 5.1-Tonspur gibt es auch noch eine im Dolby Surround-Format in gleicher Sprache. Untertitel sind ebenfalls auf englisch vorhanden.

[Fazit]
Mit „Saving Private Ryan“ kommt eine technisch exzellente DVD auf den amerikanischen Code1-Markt. Auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) befindet sich neben dem sehr guten, 169 minutenlangen Film auch noch Bonusmaterial. Wer sich allerdings auf einen Audiokommentar mit E.T.-Vater Spielberg gefreut hat, der wird leider enttäuscht. Stattdessen gibt es aber eine 25minütige Dokumentation (namens „Into The Breach“), die sich aus einem Teil Geschichtsstunde und einem Teil Making-Of zusammensetzt. Zusätzlich dazu findet man in den animierten und mit Musik unterlegten Menüs, auch noch Zugriff auf einen kurzen Kommentar zum Film von Spielberg persönlich, 2 Trailer, Produktionsnotizen und Cast & Crew Hintergrundinformationen. In Sachen Ausstattung kann die Scheibe leider nicht ganz so überzeugen, wie sie es bei den vorherigen Disziplinen vermochte; die Leistung ist aber dennoch ausreichend. Aufgrund des fairen Preises von rund 25 US-Dollar, dem einfach guten Film und der technisch nahezu perfekten Präsentation, vergeben wir ein „sehr empfehlenswert“.

Andre Schnack, 18.02.2000

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★★★ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★★☆ 

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