So much about digital

Dokumentation
Dokumentation

[Einleitung]
„So much about digital“ lautet der Titel einer Dokumentation von Peppo Wagner, der hier die Regie und auch das Drehbuch übernahm. Dabei geht es um nicht weniger als die Diskussion über die oft zitierte Digitalisierung oder Transformation und den damit verbundenen Aspekten für uns als Mensch und unsere Gesellschaft. „So much about digital“ kümmert sich um einige große Fragen in Form eines Dokumentarfilms, produziert 2018. Ich konnte den Titel in Form eines Streaming-Angebots von Netflix anschauen und berichte.

Inhalt
Die Digitalisierungsdebatte erhitzt die Gemüter: Ist die Zukunft im Anbetracht der zunehmenden Technisierung voller Hoffnung oder steuern wir auf ein Desaster zu?
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Vom Titel nicht sonderlich angetan spendete ich wenige Minuten mit dem Trailer und wollte im Anschluss auch die gesamte Dokumentation anschauen. Sie erfolgt im klassischen Sinne, mit deutscher und englischer Sprachausgabe, mit vielen interessanten Sprechern und Kommentaren. Und es geht darum, das keine Berücksichtigung der endlichen Ressourcen bei unserem Wirtschaftsmodel besteht, welches im wesentlichen davon ausgeht, dass Wachstum unendlich ist und immer steigend bestehen kann. Es geht hier philosophischer zu, nach dem Motto: erst denken, dann handeln.

Auch die Erkenntnis, dass wir durch Effizienzgewinne auf keinen Fall die Umwelt schonen, sondern zusätzlichen Konsum generieren. Traurig. Was soll das alles, wohin wollen wir damit?

Die Ziele der Unternehmen sind klar, die der sozialen Gesellschaft nicht. Vorgegeben wird ein Zielbild von jenen, die es auch ‚vertreiben‘ und damit ihren klaren, kapitalistischen Zielen folgen. Doch sollten diese Diskussionen und das daraus resultierende Ziel von anderen geführt werden, nicht von möglichen Lösungsanbietern, sondern von gesellschaftlichen und poltischen Instanzen. Dieser Diskurs gefiel mir gut.

[Technik]
Wir erleben einen Bild-Transfer, der auf den Konsum auf einem 16:9-Gerät zugeschnitten wurde. Das gelang alles gut soweit und der Zusammenschnitt aus unterschiedlichsten Quellen erscheint zu keinem Zeitpunkt wenig gelungen. Kontrast, Farbgebung und Kantenschärfe sind vor allem bei den Interview-Ausschnitten gelungen und hinterlassen einen guten Eindruck. „So much about digital“ leistet kein Wunderwerk der Technik, sondern bietet auf einem gelungenen technischen Level eine angenehme Wiedergabe, fehlerfrei.

Tontechnisch besinnt man sich hier zur Wissensvermittlung auf das, was zählt: die Sprache. Erfolgt in deutscher oder englischer Fassung, wahlweise untertitelt. All das ist ebenfalls gelungen, hievt jedoch den Inhalt nicht in neue Sphären, da es hier schlichtweg eher sachbezogen zugeht. Fehler oder Rauschen gibt es nicht, dafür natürlich auch bedingt keine Surround-Effekte, die man jedoch hier auch nicht vermisst.

[Fazit]
Wir alle glauben sie nicht mehr, die Mär vom unendlichen Wachstum. Ist auch unlogisch, und doch handeln wir als Menschheit praktisch jeden Tag danach. Hier wird uns auf einer Laufzeit von rund 51 Minuten und einer Altersfreigabe von ab 6 Jahren einiges klar gemacht. Mir war es neu, dass das Internet – wäre es ein Land – an dritter Stelle nach den USA und China stehen würde. Auch, das 1/3 des Stromverbrauchs beim Nutzen einer App auf dem Smartphone verbraucht und 2/3 irgendwo dort wo der Server steht, der den Service betreibt. Sehenswert.

Andre Schnack, 06.03.2024

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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