Cold Creek Manor – Das Haus am Fluss

Horror/Thriller
Horror/Thriller

[Einleitung]
Buena Vista Home Entertainment präsentiert hierzulande die deutsche Code2-DVD „Cold Creek Manor – Das Haus am Fluss“ von Regisseur Mike Figgis. In den Hauptrollen dieses Thrillers sind Dennis Quaid und Sharon Stone zu sehen. Das Drehbuch entstammt der Feder von Richard Jefferies. Touchstone Home Entertainment produzierte den Film und veröffentlichte ihn 2003 in den Kinos. Wir konnten die DVD des gruseligen Genres genauer über die Lupe nehmen und berichten über die inhaltlichen Qualitäten der Geschichte, die technischen Belange und die Ausstattungsmerkmale des Films, der sich mit der Vergangenheit eines Hauses beschäftigt.

[Inhalt]
Cooper Tilson (Dennis Quaid) und seine Frau Leah (Sharon Stone) haben genug vom auftreibenden Leben in Manhattan. Sie ziehen mit ihren Kindern Kirsten und Jesse aufs Land in ein renovierungsbedürftiges Herrenhaus – genannt „Cold Creek Manor“. Das luxuriöse Anwesen gehörte über Generationen der Familie Massie, deren verschuldeter Nachkomme Dale Massie es aber nicht halten konnte. Er drängt den neuen Besitzern aus scheinheiliger Verbundenheit seine handwerkliche Hilfe auf. Doch damit wird die mörderische Vergangenheit des „Hauses am Fluss“ für die Tilsons wieder gegenwärtig, und der Traum vom ruhigen Leben auf dem Land entwickelt sich plötzlich zum Albtraum…
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)

[Kommentar]
Ich mag Dennis Quaid. Am liebsten mag ich meine favorisierten Schauspieler in guten Filmen sehen. „Cold Creek Manor – Das Haus am Fluss“ gehört zu den Filmen, die es nicht bis ganz an die Spitze geschafft haben und im oberen Mittelfeld ihren Platz gefunden haben. Sharon Stone, ihres Zeichen eine der besten weiblichen Darstellerinnen Hollywoods, zeigt hier wieder eine plastische Leistung mit guter Wirkung. Nebenrollen wurden mit Stephen Dorff, Juliette Lewis, Kristen Stewart und Christopher Plummer hervorragend besetzt. Somit ist das gute Stück Filmproduktion mit einem Ensemble aufgestellt, dass zu überzeugen versteht.

Regisseur Mike Figgis sorgte auch für die Originalmusik des Films. Jene tritt im fortgeschrittenen Verlauf auch gekonnt und wirkungsvoll auf den Plan, nimmt sich stellenweise jedoch etwas zu viel Dominanz heraus, zuvor unterlegt sie lediglich das visuelle Geschehen und die sich zunehmend verdichtende Story gekonnt. Der Handlungsverlauf gibt Anlass zum Fürchten, denn der Umzug aufs Land birgt nicht die vermeintliche Ruhe und Erholung, sondern mehr Stress als in der Metropole – und dazu noch Stress, bei dem es ums eigene Leben geht. Dies kommt nicht nur durch die darstellerischen Leistungen zur Geltung, sondern gerade durch die Inszenierungen, die Kameraeinstellungen und gespielten Situationen.

Stephen Dorff und Juliette Lewis geben ihr bestes, und das sieht man. Dennis Quaid und Sharon Stone offerieren eine gelungene Darbietung und sorgen für die plastische Gegenseite der böswilligen „Rednecks“ des Landes, die böses im Schilde führen. Für Stephen Dorff ist es seit „Blade“ kein Problem, glaubhaft den Fiesling der Geschichte zu mimen. Richtig Geschmack wurde der Story durch das Haus und seine ehemaligen Bewohner verliehen. Diese schreckliche Vergangenheit besitzt einen eigenen Charakter, der durch die unterschiedlichen Einrichtungsstücke, alte Fotos der ehemaligen Bewohner und der etwas abgeschotteten Umgebung verdichtet wird. Es entsteht ein charmanter und gleichzeitig irgendwie beängstigender Flair.

[Technik]
Das Geschehen um das Haus im neuen Besitz mit allerlei Altlasten findet im anamorphen Breitbildformat 1.85:1 statt. Mitunter kommen die gekonnten Fotografien durch den Transfer wirklich sehr gut zur Geltung. Wie es sich für einen Film mit schauderhafter Atmosphäre gehört, so werden hier auch zahlreiche düster ausgeleuchtete Aufnahmen geboten, die mitunter durch den satten Schwarzlevel einige Bilddetails verschlingen. Die Konturen-Gebung versteht zu entzücken, der Grad der Schärfe findet sich im oberen Mittelfeld ein. Kontrast und Farbsättigung sorgen für plastische Gefilde. Rauschen tritt nur selten auf und kann insgesamt als nicht störend empfunden werden. Die Kompression bildet keine Artefakte und schreitet sauber zur Tat.

Tonal macht sich der Albtraum für die beteiligten Figuren im Dolby Digital 5.1-Gewand bemerkbar, wahlweise in den Sprachfassungen deutsch und englisch. Untertitel können wahlweise in gleich 5 Sprachfassungen zum Ton zugeschaltet werden. Das digitale Mehrkanaltonformat hat eigentlich bei einem Psycho-Thriller viel Potential. Hier jedoch legte man nicht sonderlich viel Wert auf die feinen Hintergrundgeräusche als Spannungsträger, sondern vielmehr auf eine wirkungsvolle musikalische Untermalung und einigen Momenten, in denen der Ton etwas ausbricht und für dichte Stimmung sorgt. Der Dynamik in diesen Situationen gebührt Respekt, da von einer gewissen Stille in Windeseile aufgedreht wird. Dialoge ertönen sauber und primär aus dem Center-Speaker.

[Fazit]
Der Ärger auf dem Land lebt von der etwas bäuerlichen Kleinstadt-Atmosphäre, die hier teilweise sehr unfreundlich einstimmt. Was anfangs auf eine Story über ein Haus angepriesen wird, entwickelt sich zu einem recht einfachen Psycho-Thriller mit einem durchgeknallten Redneck. „Cold Creek Manor – Das Haus am Fluss“ besitzt eine Laufzeit von rund 114 Minuten und füllt somit einen Freitag-Abend gelungen aus. Die Altersfreigabe beläuft sich auf eine Altersstufe ab 16 Jahren, was angemessen erscheint. Es handelt sich bei der DVD um einen Typus 9-Datenträger (einseitig, zweischichtig). Neben dem Hauptprogramm gibt es noch folgende Extras über ein ansehnlich gestaltetes Menü mit einfacher Navigation zu erreichen:

  • Audiokommentar mit dem Regisseur
  • Coopers Dokumentarfilm
  • Die Regeln des Genres
  • Zusätzliche Szenen (7)
  • alternatives Ende

Die Extras gibt es in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Das Bonusmaterial rundet die technisch solide DVD angenehm ab und sorgt für gute Zusatz-Informationen und Unterhaltung durch Einblicke in die Produktion (Audiokommentar). Analogien zu „What Lies Beneath“ sind hier und dort vorhanden, auch kommt einem der eine und andere Handlungszug auch aus „The Glass House“ bekannt vor. Erscheinungstermin war der 23. September. Wer Spannung liebt, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die DVD als solche kann als hochwertig bezeichnet werden.

Andre Schnack, 30.09.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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