7 Sekunden

Action/Thriller
Action/Thriller

[Einleitung]
Ein klassischer Action-Thriller kann gut und gerne von und mit Wesley Snipes kommen. Die „Blade“-Trilogie ist beispielhaft für den Erfolg solcher Filme, die vom Inhalt her ansonsten kaum Unterschiede zum 08/15-Einheitsbrei Hollywoods aufweisen. Mit „7 Sekunden“ erzählt Regisseur Simon Felllows eine durchaus unterhaltsame Geschichte von Drehbuchautor Martin Wheeler. Der Film entstand 2005 als US-amerikanische Produktion mit Wesley Snipes, Tamzin Outhwaite, Pete Lee-Wilson, Dhobi Oparei und Serge Soric in den Hauptrollen. Wir konnten uns die DVD-Fassung aus dem Programm der Sony Pictures Home Entertainment genauer ansehen und berichten.

[Inhalt]
Actionstar Wesley Snipes (Blade Trinity) spielt in diesem explosiven Thriller voller ungeahnter Wendungen einen Profidieb, dessen gewagter Plan lebensgefährlich fehlschlägt. Captain Jack Tolliver (Wesley Snipes), ehemals Mitglied eines Delta-Force-Kommandos, hat den Überfall auf einen Geldtransporter bis ins kleinste Detail geplant. Doch plötzlich steht er mit einem wertvollen Van Gogh da – und ein Mitglied seiner Truppe wird von den eiskalten russischen Gangstern, die sich das Geld unter den Nagel gerissen haben, als Geisel festgehalten. Tolliver bleibt nur eine Möglichkeit: Ein Selbstmordkommando, in dem Feinde zu Verbündeten werden, der beste Freund sich als schlimmster Alptraum entpuppt und Überleben eine tödliche Kunst ist.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)

[Kommentar]
Bekannt unter der Bezeichnung „Action-Thriller“ verbergen sich Filme wie „7 Sekunden“, und auch zu Recht. Denn diese rasanten, meist einfachen und doch sehr unterhaltsamen Stücke stellen ein wenig mehr als eintönigen Genre-Matsch dar. Es wird alles versucht; Regisseur und Darsteller gehen an die Grenzen und es wird weder mit Stunts, noch mit bleihaltigen Auseinandersetzungen gespart. Es spricht zumeist der Lauf der Waffe als die beteiligten Schauspieler. Und wenn diese sich mal zu Worte melden und die überschaubare Story vorwärts treiben, dann hält sich das Niveau auf einem nur durchschnittlichen Level. Doch „7 Sekunden“ krankt längst nicht an allen potenziellen Bruchstellen, sondern kann sich aufgrund einiger ausreichend frischer Gedanken und seinem Action-Grad ganz wacker schlagen. Das dabei mitunter der Niveau und der Tiefsinn auf der Strecke bleiben kann zugunsten der kurzweiligen Unterhaltung auch mal in Kauf genommen werden.

Snipes gibt sich gewohnt. Er mimt den Dieb-Pro mit ausreichender Plastizität und haucht der Geschichte notwendige Atmosphäre und Chemie ein, diese steht im Einklang mit seiner Umgebung und den weiteren Beteiligten. Letztere gehören definitiv nicht zur Creme del la Creme, hält den Anforderungen jedoch stand und sorgt letztlich für ausreichende Schauspielerei. Seitens der Sets, Kostüme und der musikalischen Untermalung haben wir es mit solider Durchschnittsware zu tun.

In den Pressetexten des Titels findet sich der Satz „Action-Thriller mit Superstar Wesley Snipes“. Was ist ein Star? Und was denn ein Superstar? Für mich klingt dieses runde, solide und kompakte Wort Star einfach viel besser. Es reicht alleine vollkommen aus und trennt durch einen nur kurzen Ausspruch die Welt der Menschen in eine Welt von Stars und denen, die es eben nicht „geschafft“ haben. Wo ist dann der Superstar? Aber das nur am Rande.

[Technik]
Es handelt sich hier nicht um ein sehr groß angelegtes Kino-Werk, welches Millionen von Dollar verschlang. Soviel vorweg. Um so angenehmer und erfreulicher zu sehen, dass „7 Sekunden“ mit einer adäquaten Bildqualität aufwarten kann. Mittels 16:9-Bildformat im Ratio 1.85:1 präsentiert sich uns ein recht ruhiges und mit ausreichender Sauberkeit ausgestattetes Bild. In vielen Aufnahmen haben wir es mit einer ausreichenden Schärfe zu tun, auf der anderen Seite hinkt der Transfer ein wenig bei der Rauschfreiheit und dem Kontrast. Denn gelegentlich sind deutliche Muster auszumachen, vor allem in plakativen Bildelementen rauscht es teils sehr. Davon ab entsteht ein naturalistischer Eindruck durch den stellenweise dürftigen Kontrast in Kombination mit den gezeigten Farben. Rasche Bewegungen und Dynamik im Filmverlauf stellen kein Problem dar.

„7 Sekunden“ lässt es schon hin und wieder ordentlich krachen und wir haben es mit einer Klangkulisse zu tun, die sich durch die unterschiedlichsten Handlungsorte und Gegebenheiten als abwechslungsreich und dynamisch erweist. So haben die Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachen Deutsch und Englisch leichtes Spiel und buhlen erfolgreich um die Gunst des Zuschauers. Snipes‘ Figur wird allzu gerne von scharfen Waffen bedroht, die Situationen eskalieren und es endet zumeist mit einer tonal gelungenen Umsetzung der entsprechenden Handlung. Dazu gehören verständliche Dialoge, saubere Effekt-Ansteuerung auf den Surround-Lautsprechern und eine musikalische Untermalung, die der Stimmung zuträglich ist und nicht zu viel Dominanz für sich beansprucht. Untertitel gibt es in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch optional hinzuzuschalten.

[Fazit]
Wesley Snipes ist mit Sicherheit ein großer und beliebter Action-Darsteller und unterhält trotz oder gerade durch seine oftmals versteinerte Mine und der extremen Wortknappheit. Manchmal sogar im Lackanzug auf Vampire-Jagd. In „7 Sekunden“ mimt er einen Profi-Dieb, der mit Face-Kicks aufwarten kann, dafür jedoch nicht annähernd die Gerissenheit und Professionalität eines „The Score“-Robert DeNiro’s erreicht. Über die Laufzeit von rund 92 Minuten unterhält die Geschichte ausreichend kurzweilig, untergebracht auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) fühlt sich der Film recht wohl. Über das ausgesprochen schlichte Menü, welches sehr starr wirkt, erreichen wir als Bonusmaterial einige Trailer. Inhaltlich überzeugen die Extras leider nicht so recht. Erscheinungstermin war der 27. September, der Preis liegt bei den Sony-üblichen 20,- Euro; die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren.

Andre Schnack, 27.10.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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