Animal Farm – Aufstand der Tiere

Animation/Drama/Satire/Comedy
Animation/Drama/Satire/Comedy

[Einleitung]
Animationsfilme sind nicht zwangsläufig für Kinder, das beweisen Anime aus Fernost genau so, wie auch Titel aus den USA. Darunter zählen beispielsweise „A Skinner Darkly“ oder „Final Fantasy“. Doch dieser Zeichentrick richtet sich an Kinder, obwohl das Thema auch Erwachsene adressiert. Die Rede ist von „Animal Farm – Aufstand der Tiere“ (Originaltitel: Animal Farm) von den Regisseuren Joy Batchelor und John Halas. Das Drehbuch wurde förmlich von einem gesamten Stab geschrieben, und zwar nach einer Romanvorlage von George Orwell. Diese DVD mit dem leicht angestaubten Cover-Design erscheint auf dem Marktplatz der zahlreichen universumfilm-Discs.

[Inhalt]
Schluss mit dem Leid, Schluss mit der Demütigung! Die Tiere der kleinen Farm blasen zum Angriff auf den grausamen Bauern, unter dessen Knute sie leiden mussten. Von nun an wollen sie ihren Hof selbst regieren. „Alle Tiere sind gleich“ lautet der Wahlspruch ihrer Revolution. „Aber einige Tiere sind gleicher!“ meinen die Schweine – und errichten zunächst unmerklich, dann mit offener Gewalt eine neue Schreckensherrschaft. Nach Goerge Orwells bitterer Satire haben Halas und Batchelor einen witzigen, ironischen und nachdenklich stimmenden Film gedreht, der zugleich ein Klassiker des Zeichentrickfilms wurde.
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Von Beginn an sollte berücksichtigt werden, dass wir es mit einem Film hohen Alters zu tun haben, denn „Animal Farm“ ist rund 53 Jahre alt. Man könnte also den Vergleich zu den mittelfrühen Disney-Werken ziehen, was jedoch nicht im Schwerpunkt dieses Reviews steht. Denn der Film an sich bietet ausreichend Substanz und Wert, um diesen Test mit Inhalt zu füllen. „Animal Farm“ ist zum einen angenehme Zeichentrick-Unterhaltung der alten Schule, wenn man so will. Der gesamte Animationsstil ist altbacken, die Farbgebung zurückhaltend und die Detailzeichnung eher mäßig. Zum anderen ist der unterhaltsame Titel jedoch auch ein inhaltliches Fest. So geht es um Macht, die Vorzüge des „guten Lebens“ und den Missbrauch der eigenen Situation heraus gegenüber anderen.

Denn es ist hier praktisch wie im wahren Leben. Plastisch und stets kindgerecht wird serviert, was in der Wirtschaft und im wahren Leben in bestimmten Ländern täglich Brot ist. Es geht darum, dass Unterbemittelte oder diejenigen, die sich als solche bezeichnen, ihre Obrigkeit absetzen und es besser machen wollen. Doch nachdem das Ruder in die Hand genommen ist, passiert etwas, dass sie selbst für ausgeschlossen hielten. Es vollzieht sich mehr oder weniger direkt ein Sinneswandel und plötzlich sind die Kritik von einst nicht einen Deut besser als die vorherigen Herrscher. Macht korrumpiert ausnahmslos. Es ist die traurige Erkenntnis, dass es keine „Einklassengesellschaft“ geben kann, und dass es immer einen gibt, der „mehr“ hat.

Und genau an diesen Elementen sieht man dem Werke seinen Hintergrund an. Denn George Orwell (1903-1950) war bekennender Sozialist. Sein Buch behandelte das Scheitern der russischen Revolution durch den Verrat des Stalinismus an den sozialistischen Idealen. 1945 fertigte er die Satire „Animal Farm“, 5 Jahre später verstarb der Brite im Alter von 47 Jahren. Man merkt dem Film genau diesen Charme an, was die Arbeit des Schriftstellers auch auf Zelluloid dokumentiert.

[Technik]
„Animal Farm“ erscheint dem Alter gerecht im 4:3-Vollbild-Format (1.33:1) auf diesem Datenträger. Gemäß Alter und damaliger Herstellungstechnik entsprechen die verschiedenen Werte einem insgesamt ganz guten Qualitätsstand. Die gesamte Farbgebung und der Kontrast sind nicht vergleichbar mit heutigen DVD-Erscheinungen, es fehlt Ihnen an Intensität, Sättigung und dem ansonsten bewussten Spiel zwischen den verschiedenen Bildelementen. „Animal Farm“ wirkt visuell wie die alten Disney Meisterwerke. Kantenschärfe und Detailreichtum können bestenfalls das Mittelfeld erreichen und insgesamt ist es jenes Feld, in dem sich die gesamte Bild-Leistung noch retten kann. Kompression: in Ordnung.

Tontechnisch braucht man keine großen Erwartungen an den Titel stellen, denn das wäre weder angemessen, noch fair. „Animal Farm“ bietet in der vorliegenden Fassung ausschließlich deutschen Ton, und zwar im Format Dolby Digital 1.0, also monaural. „Animal Farm“ bietet ruhige sowie etwas dynamischere Momente, welche vom Ton allesamt gelungenen abgefangen werden. Räumliche Weite oder gar kleinere Klanghöhen bleiben aus und wir müssen mit dem notwendigen Übel vorlieb nehmen, dass wir Sprache, Musik und ein paar Geräusche eher blechernd denn klar aus dem Lautsprecher dringen hören.

[Fazit]
universumfilm bringt uns George Orwells verfilmtes Stück „Animal Farm“ auf DVD. Inhaltlich haben wir es mit hoher Literaturkunst zu tun, die auch filmerisch ansprechend und unterhaltsam umgesetzt wurde. Ob sie bei Kindern auf einer Laufzeit von rund 70 Minuten nach wie vor gut ankommt, liegt an jedem Kind selbst. Denn im direkten Vergleich zu Titeln wie „Cars“ zieht „Animal Farm“ natürlich ein ganz anderes Register und das Pixar-Werk läuft Gefahr mehr Aufmerksamkeit und Zuneigung zu erhalten. Wie dem auch sei, inhaltlich handelt es sich hier um eine Eins. Die DVD wurde technisch sauber umgesetzt und vermag mit den Specials „Die 5 Gebote der Animal Farm“ und einer Erklärung der Symbole (Titel: „Bedeutung der Symbole“) sowie Trailern eine positive Abrundung. Erscheinungstermin ist der 23. Juli, die Altersfreigabe liegt bei 6 Jahren.

Andre Schnack, 19.07.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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